GESCHÄFTSBERICHT 2003 - ÖBB
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Bericht des Vorstandsvorsitzenden<br />
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Der 4.12.<strong>2003</strong> war für die <strong>ÖBB</strong> ein bedeutender<br />
Tag: Das Bundesbahnstrukturgesetz <strong>2003</strong> wurde<br />
im Parlament verabschiedet und damit eine der<br />
bisher größten Reformen in der Geschichte der<br />
<strong>ÖBB</strong> eingeleitet. Basierend auf diesem Gesetz<br />
wird unser Unternehmen eine neue Struktur erhalten.<br />
Unter dem strategischen Dach einer<br />
Holding werden im Laufe des Jahres 2004 neun<br />
Gesellschaften gegründet, die ab 1.1.2005<br />
operativ eigenständig agieren werden.<br />
Die Konzentration auf das Kerngeschäft in den<br />
einzelnen Gesellschaften erhöht deren Transparenz<br />
und Steuerbarkeit. Durch die Holdingkonstruktion<br />
ist ein Unternehmensverbund<br />
gewährleistet, der eine optimale Ausschöpfung<br />
aller vorhandenen Synergien ermöglicht. Ziel ist,<br />
die <strong>ÖBB</strong> als wirtschaftlich und qualitativ hochwertige<br />
Kundenbahn zu platzieren und in eine<br />
sichere Zukunft zu führen.<br />
Diese einschneidende Veränderung der Unternehmensstruktur<br />
ist für die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter wie für die im Unternehmensverbund<br />
zusammengefassten Unternehmen<br />
Chance und Herausforderung zugleich. Denn<br />
letztendlich bietet eine derart umfassende<br />
Strukturreform die Möglichkeit, auch die Unternehmenskultur<br />
zu reformieren und die notwendigen<br />
betriebswirtschaftlichen Verbesserungen<br />
effizient umzusetzen sowie die Anforderungen<br />
und Wünsche unserer Kunden in den Mittelpunkt<br />
unseres Handelns zu stellen.<br />
Innovatives Denken und Mut sich auf neue<br />
Wege zu begeben, haben die <strong>ÖBB</strong> im Geschäftsjahr<br />
<strong>2003</strong> u.a. eindrucksvoll unter Beweis gestellt:<br />
Seit 15.9.<strong>2003</strong> sind die <strong>ÖBB</strong> Eigentümer<br />
der Österreichischen Postbus Aktiengesellschaft.<br />
Aufgrund dieser strategischen Entscheidung<br />
können die <strong>ÖBB</strong> ihre Position im öffentlichen<br />
Nahverkehr nachhaltig verbessern. Um den<br />
Vorteil für unsere Kunden zu maximieren,<br />
werden gemeinsam mit Ländern und Verbünden<br />
maßgeschneiderte regionale Verkehrslösungen<br />
erarbeitet sowie Fahrpläne und Anschlüsse<br />
zwischen Bus und Bahn besser aufeinander<br />
abgestimmt. Eine integrierte Fahrplaninformation<br />
vervollständigt die angebotene Servicepalette.<br />
Die Attraktivierung des Personenverkehrs schreitet<br />
voran. Mit Wien-Salzburg deutlich unter drei<br />
Stunden und Wien-Innsbruck in rd. viereinhalb<br />
Stunden ist die Bahn auch bei den Reisezeiten<br />
eine zunehmend attraktive Alternative zum<br />
PKW geworden. Im Rahmen des bisher umfassendsten<br />
Modernisierungsprogramms für<br />
Fernreisezüge „<strong>ÖBB</strong> EuroCity“ wurden im<br />
Vorjahr bereits 123 Waggons mit modernem<br />
Komfort ausgestattet. Insgesamt werden 720<br />
Reisewaggons bis 2005 umgebaut. Ebenso<br />
wurde im Nahverkehr unser Angebot durch den<br />
zusätzlichen Einsatz neuer Doppelstockwagen<br />
und Triebfahrzeuge und kürzere Fahrzeiten noch<br />
weiter verbessert.<br />
Mitte <strong>2003</strong> wurde der völlig neu gestaltete<br />
Grazer Bahnhof dem Betrieb übergeben. Der<br />
Grazer Hauptbahnhof bietet unseren Kunden<br />
nicht nur moderne Geschäfte und Gastronomie,<br />
sondern stellt auch den Prototyp des attraktiven<br />
<strong>ÖBB</strong>-Reisezentrums dar. Im Rahmen der ersten<br />
Phase der Modernisierung der 20 frequenzstärksten<br />
Bahnhöfe Österreichs schritten die<br />
Arbeiten zügig voran. Gleichzeitig wurden<br />
wichtige Meilensteine bei der Planung der<br />
2. Phase gesetzt.<br />
Im Geschäftsjahr <strong>2003</strong> wurden insgesamt rd.<br />
278 Mio. Fahrgäste mit Zügen, BahnBussen und<br />
Schiffen der <strong>ÖBB</strong> befördert. Trotz Streik und<br />
konjunkturbedingter Reiseunlust der Italiener<br />
und Deutschen konnten die hohen Werte<br />
erreicht werden.<br />
Ein ähnliches Bild präsentiert sich im Güterverkehr:<br />
rd. 87 Mio. Tonnen an Gütern wurden<br />
auf dem Streckennetz der <strong>ÖBB</strong> befördert. Bei<br />
den Tonnenkilometern konnte ein Zuwachs<br />
erreicht werden. In Anbetracht des Konjunkturumfelds<br />
war dies ein höchst beachtenswertes