GESCHÄFTSBERICHT 2003 - ÖBB

Ergebnis. Im internationalen Verkehr konnte bei
den beförderten Tonnen sogar eine Steigerung
von rd. +1,1 % erzielt werden.
Unsere Innovationsbereitschaft haben wir auch
im Güterverkehr unter Beweis gestellt. Gemeinsam
mit der italienischen Lucefin-Gruppe
errichteten die ÖBB im Wirtschaftsraum Norditalien
die erste ÖBB-Logistikplattform im benachbarten
Ausland. „Santo Stino“ offeriert ein
Transport- und Logistikangebot mit vielen Extras,
hoher Qualität und Termintreue und stellt somit
eine bedeutende Erweiterung des Leistungsportfolios
unseres Güterverkehrs dar.
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
beläuft sich für den ÖBB Unternehmensbereich
Absatz auf rund 100,3 Mio. EUR. Dies
bedeutet insbesondere vor dem Hintergrund des
um rd. 24 Mio. EUR (+7,9 %) gestiegenen Benützungsentgelts,
dass sich unser Unternehmen
trotz der schwierigen Rahmenbedingungen auch
2003 gut geschlagen hat.
Die Verbesserungsprojekte im Rahmen unseres
Effizienzsteigerungsprogramms POWER 2005
wurden auch im Jahr 2003 mit Hochdruck fortgesetzt.
Zu den elf Teilprojekten gehören u.a.
ein neues, optimiertes Angebotskonzept für den
Personenverkehr, die Effizienzsteigerung bei der
Instandhaltung der Infrastruktur sowie die Optimierung
des Produktionssystems. Zur Sicherstellung
einer raschen Umsetzung von POWER
2005 erfolgt die Steuerung des Programms
direkt durch den Vorstand der ÖBB. Zielsetzung
des Programms ist die Steigerung der Leistungsfähigkeit
und Ertragskraft der ÖBB. Wir wollen
in einem liberalisierten Markt wettbewerbsfähig
sein und den Finanzierungsbedarf durch den
Eigentümer noch weiter reduzieren. Rund zwei
Drittel der dafür notwendigen Detailmaßnahmen
wurden bis Ende 2003 definiert, deren
operative Umsetzung gestartet und bereits rd.
36 Mio. EUR eingespart. Ziel ist, bis Ende 2005
rd. 290 Mio. EUR an Ergebnisverbesserungsbeitrag
zu erwirtschaften.
Switch – ein Teilprojekt von POWER 2005 – steht
für den Restrukturierungs- und Veränderungsprozess
in der Infrastruktur. Ziel dieses Teilprojekts
sind u.a. sichere, schnelle und wirtschaftliche
Schienenwege und damit ein starkes
wettbewerbsfähiges Eisenbahn-Infrastruktur-
Unternehmen. Im Rahmen der Arbeiten wurden
2003 bereits erste Erfolge verzeichnet: So sank
die Anzahl der Unfälle gegenüber dem Vorjahr
um rd. 35 %. Bei Bauvorhaben auf der Westbahn
konnten die Baustellentage um rd. 20 %
verkürzt werden. Von den Investitionen im
Infrastrukturbereich profitieren nicht nur unsere
Fahrgäste, sondern auch die heimische Wirtschaft.
Im Rahmen unserer Ausbaupläne fließen
ihr jährlich über 1 Mrd. EUR zu. Damit zählen
die ÖBB zu den größten Auftraggebern Österreichs
und tragen maßgeblich zur Sicherung
tausender Arbeitsplätze in der Industrie bei.
Mit großen Erfolgen arbeiten wir an umweltfreundlichen
Lösungen für unser Unternehmen.
Dabei hat die Bahn einen entscheidenden
Vorteil gegenüber ihren Konkurrenten: Der CO 2 -
Ausstoß im Personenverkehr beträgt je gefahrenem
Kilometer nur ein Zehntel gegenüber dem
PKW-Verkehr. Im Güterverkehr liegt der CO 2 -
Ausstoß je transportierter Tonne beim LKW 27,5
Mal höher als bei der Bahn. Um auf diesen
Umweltaspekt in der Öffentlichkeit hinzuweisen,
wurde kürzlich der auf der Strecke Wien-Salzburg
verkehrende IC 740 „Kyoto-Express“ benannt.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danke
ich für ihr Engagement und ihren Einsatz zum
Wohl unserer Kunden und somit unseres Unternehmens
im Geschäftsjahr 2003. Gemeinsam
werden wir die Chancen der Strukturreform
nutzen. Die erfolgreiche Umsetzung der
Neuordnung unseres Unternehmens ist zum
Vorteil aller. Mit Ihrer Unterstützung werden wir
dieses Ziel erreichen.
Rüdiger vorm Walde
Generaldirektor
2
Bericht des Vorstandsvorsitzenden
11