Projektarbeit im Rahmen des 3. interdisziplinären - Landesverband ...

Kinder begegnen dem Tod Aufbaulehrgang für Palliative Care
Zusammenarbeit gelegt. Trauernde Kinder brauchen in erster Linie verlässliche und tragfähige
Beziehungen zu einem oder mehreren bedeutungsvollen Erwachsenen“ 26
In der Schule und im Hort verbringen Kinder häufig fast den ganzen Tag. Hier besteht die
Möglichkeit, auf die Kinder einzugehen. In einem Gespräch muss aber unbedingt geklärt
werden, ob es dem betroffenen Kind auch recht ist, wenn in der Klasse darüber gesprochen
wird und welche Bedürfnisse jetzt gerade Vorrang haben. Bei einem Todesfall in der Familie
wird das Kind wahrscheinlich einige Tage zu Hause bleiben. Diese Zeit kann genützt werden,
um die Klasse auf die Rückkehr vorzubereiten.
Für Lehrkräfte und Erzieher/Innen sind wichtige Tipps in der Broschüre „Vom Umgang mit
Trauer in der Schule“ Ministerium für Kultur, Jugend und Sport Baden-Württemberg
zusammengefasst. Einige Möglichkeiten zur Gestaltung eines Schultages, wenn eine
Todesnachricht überbracht wird, wie folgt beschrieben:
• Der Schultag sollte so gestaltet werden, dass das Alltägliche ( Tests, Schularbeiten)
ausgesetzt werden kann.
• In einer ruhigen und konzentrierten Runde z.B. Stuhlkreis kann die Todesnachricht
überbracht werden.
• Umschreiben sie die Umstände nicht, sondern erklären sie wie es zum Tod kam. Auch
bei Suizid muss die Todesursache genau benannt werden
• Konkrete Fragen sollen beantwortet werden, mit der eigenen persönlichen
Überzeugung, unter Umständen mit dem Hinweis, dass man dies auch anders sehen
kann. Fragen, auf die man selber keine Antworten gefunden hat, sollte man offen
lassen.
• Frage nach der Trennung von Körper und Seele: Die meisten Kinder kennen aus dem
Kindergarten das Buch „Die kleine Raupe Nimmersatt“ von Eric Cale. Während ihres
irdischen Lebens „frisst“ sie sich durch unterschiedliche Gemüse, puppt sich schließlich
in einen Kokon, der am Ende zerfällt, also „stirbt“, um ein wunderbarerer Schmetterling
zu werden. Bezugnehmen auf solche Metaphern kann hilfreich sein. 27
• Ein Gebet sprechen, ein Lied singen.
• Zeit und Raum geben um die Todesnachricht zu realisieren.
26
Vgl. Referat Schulpastorale, Diözese Rottenburg (März 2009):
http://schulpastoral.drs.de/Grundsatzartikel1.pdf Über den Umgang mit trauernden Kindern und
Jugendlichen in der Schule Seite 33
27
Flottmann, N., Niederstadtkötter, A., (2007). Ich will nicht, dass die tot sind! Die Themen Sterben
und Katastrophen mit Grundschulkindern. Verlag an der Ruhr. S. 18-19
Seite 28