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Projektarbeit im Rahmen des 3. interdisziplinären - Landesverband ...

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Kinder begegnen dem Tod Aufbaulehrgang für Palliative Care<br />

Anderen”, meist der Eltern, fantasiert. Sie malen sich aus, wie der Tod auf diese Anderen<br />

wirken würde. 34<br />

Das Interesse der Jugendlichen kann sich nunmehr verstärkt auf die Fragen nach dem<br />

Jenseits richten. Dabei ist eine Vielfalt der Jenseitsvorstellungen festzustellen, aus denen sich<br />

vier Typen der Vorstellungen über das Sein nach dem Tod abstrahieren lassen:<br />

a) Nach dem Tod ist alles vorbei, und es kommt nichts danach. Nach der letzten<br />

österreichischen Jugendwertestudie 1999/2000 tendieren 23% zu der Vorstellung, dass nach<br />

dem Leben alles aus ist. Dahinter steckt zumeist eine Enttäuschung über die Naivität der<br />

traditionellen Jenseitsbilder, die als kindlich zurückgewiesen werden. 35<br />

b) Bezugnehmend auf die populäre Literatur über Nahtoderfahrungen bzw. über Berichte von<br />

rean<strong>im</strong>ierten Patienten sowie auf die vielfachen Darstellungen in Filmen äußern viele junge<br />

Menschen, aber auch Erwachsene, Vermutungen über eine jenseitige Welt, in der ein geistiger<br />

Teil <strong>des</strong> Menschen fortexistiert, zu dem man unter Umständen sogar Kontakt aufnehmen<br />

könne.<br />

c) Der christliche Auferstehungsglaube bietet nach wie vor vielen Kindern und Jugendlichen<br />

Trost angesichts ihrer To<strong>des</strong>furcht. Weit verbreitet ist die dualistische Auffassung <strong>des</strong><br />

Jenseits. Lautet die Aufgabe, das Jenseits zu malen oder zu zeichnen, stellen viele<br />

Schülerinnen und Schüler eine dualistisch geteilte Jenseitswelt mit H<strong>im</strong>mel und Hölle dar.<br />

In der österreichischen Jugendwertestudie 1999/2000 gaben 45% der 14-bis 24-Jährigen an,<br />

an ein Leben nach dem Tod zu glauben. 24% der 14- bis 24-Jährigen glauben an einen<br />

H<strong>im</strong>mel. Von der Existenz der Hölle sind nur mehr 12% überzeugt.<br />

d) Reinkarnationsvorstellungen sind in der heutigen Zeit auch in Europa und Amerika unter<br />

Jugendlichen und Erwachsenen weit verbreitet. Dabei handelt es sich nicht um ein Pendant<br />

zur buddhistischen Reinkarnationslehre, sondern vielmehr um ein modernes Erklärungsmuster<br />

für den Sinn <strong>des</strong> Lebens in Anlehnung an das Werden und Vergehen in der Natur – z. B. <strong>im</strong><br />

Laufe der Jahreszeiten – sowie die Hoffnung auf individuelle Fortexistenz und<br />

Weiterentwicklung.<br />

Reaktionen der Trauer<br />

Jugendliche reagieren bei Tod eines Angehörigen in der Regel mit ganz großer Tapferkeit,<br />

was fast „cool“ wirkt. Aber nicht, weil sie das sind, sondern weil sie spüren, dass jetzt ev. das<br />

System zusammenbricht, in dem sie leben: die Familie. Wenn Mutter und Vater wie gelähmt<br />

34<br />

Vgl. Schwarz, E. (Dezember 2008) Religionspädagogisches Institut Loccum, http://www.rpiloccum.de/download/schent.rtf<br />

35<br />

Vgl. Friesl, C., (2000). Exper<strong>im</strong>ent Jung-Sein. Die Wertewelt österreichischer Jugendlicher. Czernin<br />

Seite 39

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