Projektarbeit im Rahmen des 3. interdisziplinären - Landesverband ...
Projektarbeit im Rahmen des 3. interdisziplinären - Landesverband ...
Projektarbeit im Rahmen des 3. interdisziplinären - Landesverband ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Kinder begegnen dem Tod Aufbaulehrgang für Palliative Care<br />
Umständen ganz schnell pathologische Ausmaße annehmen. Professionelle Hilfe ist hier<br />
unbedingt angezeigt. 37<br />
"Hilfe für trauernde Jugendliche gibt es so gut wie keine", sagt Ulrike Bilger, Leiterin einer<br />
Hospizgruppe. „Oftmals werden die Jugendlichen in ihrer Trauer behandelt wie Erwachsene.<br />
Doch das funktioniert nicht. Jugendliche gehen ganz eigene Wege der Trauer. Sie hören laute<br />
Musik, gehen in die Disco... Wenn die Mädchen und Jungen nicht über den Tod reden,<br />
bedeute dies nicht, dass sie nicht trauern“, erklärt die Sozialarbeiterin. Jugendliche spüren<br />
zudem auch viel feiner als Erwachsene, ob die entgegengebrachte Anteilnahme ehrlich ist. Oft<br />
finden sie Beerdigungen "ätzend" und eine Grabrede "total peinlich".<br />
www.allesistanders.de ist eine Homepage für trauernde Jugendliche. "Das ist unser Ziel mit<br />
der Homepage: Dass die Teenager sich <strong>im</strong> Chatroom austauschen und viel über ihre<br />
Trauerlernen." Zudem sollen sie merken, dass die andern ihren Schmerz verstehen. "Sie<br />
müssen darüber sprechen, doch wenn sie in ihrem normalen Umfeld zulange trauern, werden<br />
sie von ihren Freunden oft als St<strong>im</strong>mungskiller betrachtet. Einladungen bleiben aus, und die<br />
Einsamkeit beginnt", betont Bilger. Täglich sitzt die Leiterin mehrere Stunden am Computer.<br />
"Vielen reicht der Austausch über Mail. Wenn es aber schwieriger wird, versuche ich schon<br />
mal, jemanden zum Therapeuten zuschicken." 38<br />
Was kann ICH tun / Trost und Unterstützung<br />
Nach einer Konfrontation mit dem Tod können Jugendliche schwieriger zu „handhaben“ sein,<br />
können sich zurückziehen oder Schwierigkeiten haben, sich auszudrücken. Hilfe von<br />
Erwachsene kann in dieser Altersstufe nur ein Angebot an Jugendliche sein und niemals<br />
aufdrängt werden (z.B. Name und Telefonnummer aufschreiben und Bereitschaft zur<br />
Begleitung anbieten). Praktische Erfahrungen aus der sozialpädagogischen Arbeit haben<br />
gezeigt, dass Ermutigung und Aushalten die beiden wichtigsten Elemente in der Begleitung<br />
Jugendlicher sind. Die jungen Menschen brauchen Begleiter, die ihnen Mut machen, ihren<br />
eigenen Weg der Trauer zu gehen, denn Trauer ist harte Seelen-Arbeit. Hilfreich kann es sein<br />
Trauer als einen wichtigen Prozess anzuerkennen, zu begreifen, dass uns Trauer hilft,<br />
lebendig zu bleiben.<br />
37 Vgl. Referat Schulpastorale, Diözese Rottenburg (März<br />
2009).http://schulpastoral.drs.de/KuJtrauern.pdf<br />
38 Vgl. Steinhart, A. (Dezember 2008) http://www.veid.de/1044.0.html<br />
Seite 42