24.01.2013 Aufrufe

Projektarbeit im Rahmen des 3. interdisziplinären - Landesverband ...

Projektarbeit im Rahmen des 3. interdisziplinären - Landesverband ...

Projektarbeit im Rahmen des 3. interdisziplinären - Landesverband ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Kinder begegnen dem Tod Aufbaulehrgang für Palliative Care<br />

Jugendliche Phase 1: 10 - 14 Jahre und Phase 2: 14 – 18 Jahre<br />

Entwicklungspsychologie<br />

Nach einer Phase zwischen Kindheit und Jugend, in der das Interesse für das Thema<br />

Tod zurücktritt, nähert sich das To<strong>des</strong>verständnis der Kinder ab dem zehnten Lebensjahr sehr<br />

stark dem der Erwachsenen. In diesem Altersabschnitt ist das To<strong>des</strong>verständnis zunehmend<br />

von der Erwachsenenwelt, von äußeren Bedingungen geprägt, was man am Beispiel der<br />

Vielfalt kindlicher Jenseitsvorstellungen demonstrieren kann. Aus dieser Vielfalt lassen sich<br />

vier Typen der Jenseitsvorstellungen bei Kindern etwa ab dem neunten Lebensjahr<br />

abstrahieren:<br />

1. Es komme nichts mehr nach dem Tod, weil alles vorbei ist.<br />

2. Ein geistiger Teil <strong>des</strong> gestorbenen Menschen existiere in einer jenseitigen Welt fort. Unter<br />

Umständen können die Lebenden sogar Kontakt mit ihm aufnehmen.<br />

<strong>3.</strong> Der christliche Auferstehungsglaube bietet sowohl vielen Erwachsenen als auch Kindern<br />

Trost angesichts ihrer To<strong>des</strong>furcht.<br />

4. Von der Reinkarnationsvorstellungen ausgehend, meint man, nach dem Tode<br />

wiedergeboren zu werden.<br />

Jugendliche 10-14 Jahre<br />

Aufgrund der sich entfaltenden Fähigkeit zum abstrakten Denken ist die Einsicht in das Wesen<br />

und den Bedeutungsumfang <strong>des</strong> To<strong>des</strong> erst um Alter von 11-14 Jahren möglich. Ab dem<br />

zehnten Lebensjahr werden kindliche To<strong>des</strong>vorstellungen mehr und mehr abstrakt. Alle<br />

wesentlichen Denkmuster, die auch die Erwachsenen anwenden, sind den Kindern dieser<br />

Altersgruppe bereits zugänglich.<br />

Der Blick <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> richtet sich jetzt verstärkt auf die Frage <strong>des</strong> „Wie“ <strong>des</strong> Sterbens und auf<br />

die Suche nach dem „Sein“ und nach dem Tod. In diesem Alter reflektieren Kinder oft auch<br />

über Gerechtigkeit / Ungerechtigkeit, über das Schicksal und das Übernatürliche.<br />

Die deutlich gestiegene Angst vor dem Tod und vor dem Sterben, die viele Kinder in dieser<br />

Altersstufe von sich weisen, wird verursacht durch erhöhte Empathiefähigkeit, das Wissen um<br />

die objektiven Merkmale <strong>des</strong> To<strong>des</strong> (insbesondere über die biologischen Vorgänge, Aussetzen<br />

der lebenserhaltenden Körperfunktionen, Verwesung usw. ) und die spürbaren Folgen <strong>des</strong><br />

To<strong>des</strong> eines Menschen. Die Bedeutung <strong>des</strong> To<strong>des</strong> als definitive Trennung wird anerkannt.<br />

Zusammenfassend kann man von der kognitiven Entwicklung <strong>des</strong> kindlichen<br />

To<strong>des</strong>verständnisses sagen, dass diese mit der einsetzenden Pubertät generell<br />

abgeschlossen wird. Der Blick <strong>des</strong> Kin<strong>des</strong> richtet sich jetzt direkt auf den Tod, nicht nur auf die<br />

Peripherie, wie Särge oder Gräber.<br />

Seite 36

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!