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[PDF] Skinheads und Rechtsextremismus (2001) - Jugendarbeit.ch

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müssen die Existenz unseres Volkes si<strong>ch</strong>ern <strong>und</strong> eine Zukunft für unsere weißen Kinder<br />

s<strong>ch</strong>affen.) - etwas frei übersetzt, aber die 14 words kennt ja wohl jeder, oder etwa ni<strong>ch</strong>t?)«<br />

In Skinhead-S<strong>ch</strong>riften <strong>und</strong> im Internet wird die Zahl 14 in diesem Sinne als Kürzel verwendet. Die Zahl 14<br />

dürfte auf die sogenannten 14 Worte des US-Amerikanis<strong>ch</strong>en Re<strong>ch</strong>tsterroristen David Lane zurückgehen.<br />

Weiterhin heißt es über die Ziele der Hammerskins in dem Fanzine »Deuts<strong>ch</strong>e Zukunft« Nr. 2 von 1994<br />

(S<strong>ch</strong>leswig-Holstein):<br />

»... ist es unser Ziel, alle weißen NS-Skins zu vereinen. Hammerskins sind gr<strong>und</strong>sätzli<strong>ch</strong> eine<br />

Skinhead-Organisation. Politis<strong>ch</strong> stehen wir auf der NS-Seite. Unser Glaube besteht zu 100%<br />

Skinhead white Power. Wir sehen uns als Sammelbewegung, denno<strong>ch</strong> sagen wir Klasse statt<br />

Masse ...«<br />

Insgesamt gesehen stellen die Hammer-Skins mehr eine ideologis<strong>ch</strong>e weniger eine organisatoris<strong>ch</strong>e<br />

Bewegung, innerhalb der Skinhead-Szene dar. Ihre Mitglieder vertreten rassistis<strong>ch</strong>es, in Anklängen<br />

nationalsozialistis<strong>ch</strong>es Gedankengut.<br />

Das Zei<strong>ch</strong>en der Hammerskins besteht aus zwei gekreuzten Zimmermannshämmern in einer Raute, die<br />

den gemeinsamen Kampf der weißen Arbeiter für Volk, Vaterland <strong>und</strong> Rasse symbolisieren sollen.<br />

»Sharp-Skin«<br />

»Skinhead against racial prejudice«, Skinhead gegen rassistis<strong>ch</strong>e Vorurteile. Ein »Sharp-Skin« sieht si<strong>ch</strong><br />

selbst als unpolitis<strong>ch</strong>, geht aber, wenn es seiner Meinung na<strong>ch</strong> nötig ist, au<strong>ch</strong> mit Gewalt gegen »Re<strong>ch</strong>te«<br />

vor, um z.B. Asylbewerberwohnheime vor Brandans<strong>ch</strong>lägen oder sonstigen Übergriffen zu s<strong>ch</strong>ützen.<br />

»Redskin«<br />

Skinhead, dessen Äußeres bis auf die rote Bomberjacke <strong>und</strong> die angebra<strong>ch</strong>ten Anti-Nazi-Aufnäher dem<br />

eines re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>en Skins glei<strong>ch</strong>t. Oft benutzen »Redskins« rote S<strong>ch</strong>nürsenkel für ihre<br />

Springerstiefel. Bei re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>en <strong>Skinheads</strong> sind hingegen weiße S<strong>ch</strong>nürsenkel gebräu<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>. Ein<br />

»Redskin« ist aufgr<strong>und</strong> seiner politis<strong>ch</strong>en Einstellung der autonomen linken Szene zuzuordnen.<br />

»Redskins« sehen <strong>Skinheads</strong> als eine militante Arbeiterjugendbewegung an. Ni<strong>ch</strong>t verwe<strong>ch</strong>seln darf man<br />

diese »Redskins« mit jungen Leuten, die rote, glänzende Jacken mit der Aufs<strong>ch</strong>rift »Redskins« tragen.<br />

Diese Jacken sind für si<strong>ch</strong> allein kein Na<strong>ch</strong>weis für einen politis<strong>ch</strong> motivierten »Redskin«; die »Redskins«<br />

sind au<strong>ch</strong> eine Football-Manns<strong>ch</strong>aft aus Washington/USA. Größere Gruppen von Sharp-Skins <strong>und</strong><br />

Redskins sind in Nordrhein-Westfalen bisher ni<strong>ch</strong>t in Ers<strong>ch</strong>einung getreten.<br />

»Gabber«-Szene<br />

Anhänger der »Gabber«-Szene definieren si<strong>ch</strong> in erster Linie über ihren Te<strong>ch</strong>no-Musikges<strong>ch</strong>mack <strong>und</strong><br />

wähnen si<strong>ch</strong> als die Elite der Te<strong>ch</strong>no-Szene. In ihrem äußeren Ers<strong>ch</strong>einungsbild ähneln sie den<br />

<strong>Skinheads</strong>. »Gabber« sind kahlköpfig <strong>und</strong> tragen Bomberjacken, jedo<strong>ch</strong> keine Springerstiefel, sondern<br />

Turns<strong>ch</strong>uhe. Sie sind in der Regel unpolitis<strong>ch</strong>. Denno<strong>ch</strong> gibt es Übers<strong>ch</strong>neidungen zwis<strong>ch</strong>en<br />

re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>en <strong>Skinheads</strong> <strong>und</strong> den »Gabbern«.<br />

»Renee« bzw. »Skingirl«<br />

Frau in der Skinhead-Szene, deren Haar am Hinterkopf ges<strong>ch</strong>oren ist. Im Stirnberei<strong>ch</strong> befindet si<strong>ch</strong><br />

meistens ein Strang längeren Deckhaares. Weibli<strong>ch</strong>e <strong>Skinheads</strong> <strong>und</strong> Neonazis spielen in der traditionell<br />

von Männern geprägten <strong>und</strong> beherrs<strong>ch</strong>ten re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>en Szene nur eine unbedeutende Rolle.<br />

Au<strong>ch</strong> die begrenzten Aktivitäten organisierter »Renee«-Gruppierungen haben hieran bislang ni<strong>ch</strong>ts<br />

ändern können.<br />

Anzuführen ist die Ende 1990 in Berlin als »Skingirl-Front Deuts<strong>ch</strong>land« gegründete <strong>und</strong> später in<br />

»Skingirl-Fre<strong>und</strong>eskreis Deuts<strong>ch</strong>land« (SFD) umbenannte Gruppierung. Sie war bislang der einzige<br />

b<strong>und</strong>esweite Personenzusammens<strong>ch</strong>luss, dessen Zielgruppe auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> Frauen aus der Skinhead-<br />

Szene (»Renees«) bzw. aus der Neonazi-Szene sind. Die Gruppierung ist b<strong>und</strong>esweit in a<strong>ch</strong>t Bezirke<br />

organisiert <strong>und</strong> besteht aus etwa 50 Mitgliedern, die ni<strong>ch</strong>t mehr auss<strong>ch</strong>ließli<strong>ch</strong> der Skinhead-Szene<br />

angehören. Die Mitglieder befassen si<strong>ch</strong> in »Interessengruppen« mit vers<strong>ch</strong>iedenen Themen, wie z. B.<br />

Brau<strong>ch</strong>tum, Politik <strong>und</strong> Gefangenenbefreiung. Zum Teil bestehen Verbindungen zu Neonazis au<strong>ch</strong> auf<br />

persönli<strong>ch</strong>er Ebene. Seit kurzer Zeit ist eine verstärkte Anlehnung führender Funktionärinnen des SFD an<br />

die NPD zu beoba<strong>ch</strong>ten. Nennenswerte Aktivitäten des SFD in Nordrhein-Westfalen sind ni<strong>ch</strong>t bekannt<br />

geworden. Gegenwärtig ist hier ledigli<strong>ch</strong> von zwei »Renees« aus Nordrhein-Westfalen eine Zugehörigkeit<br />

zum SFD bekannt geworden.<br />

In einer Meldung vom 4. November 2000 gibt der SFD auf seiner Internet-Homepage seine<br />

Selbstauflösung bekannt. Angaben über konkrete Hintergründe für die Selbstauflösung wurden vom SFD<br />

ni<strong>ch</strong>t gema<strong>ch</strong>t.<br />

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