[PDF] Skinheads und Rechtsextremismus (2001) - Jugendarbeit.ch
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In Nordrhein-Westfalen bildete si<strong>ch</strong> ca. 1998 eine Sektion »Westfalen« von Blood and Honour im Berei<strong>ch</strong><br />
Minden-Lübbecke/Bielefeld von ca. 10 Personen, die teilweise personenidentis<strong>ch</strong> mit der dortigen<br />
Neonazi-Szene ist. Die dortige Sektion verfügte, wie au<strong>ch</strong> weitere Sektionen in Deuts<strong>ch</strong>land, über<br />
Kontakte zu NPD-Kreisen. Außerhalb des genannten Berei<strong>ch</strong>s sind in Nordrhein-Westfalen keine Blood<br />
and Honour-Sektionen bekannt geworden bzw. aktiv gewesen.<br />
Die Ausgabe 8/1999 des »B + H Fanzines« ma<strong>ch</strong>t weiterhin deutli<strong>ch</strong>, dass die S<strong>ch</strong>rift wie au<strong>ch</strong> dieser Teil<br />
der <strong>Skinheads</strong>zene ni<strong>ch</strong>t nur Subkultur sein, sondern eindeutig ein politis<strong>ch</strong>es Anliegen transportieren will.<br />
Sie hat si<strong>ch</strong> der Glorifizierung der NS-Zeit vers<strong>ch</strong>rieben hat, obwohl im Impressum eine derartige Absi<strong>ch</strong>t<br />
bestritten wird. Die Ausgabe bes<strong>ch</strong>reibt eine Teilnahme an Gedenkfeiern für die Waffen-SS am 13.<br />
Februar 1999 in Ungarn, stellt die Hitler-Jugend als beispielhaft dar, gibt eine Biographie der Werke von<br />
Leni Riefenstahl <strong>und</strong> Arno Breker <strong>und</strong> gedenkt der militäris<strong>ch</strong>en Führer der Leibstandarte Adolf Hitler <strong>und</strong><br />
der 12. SS-Panzerdivision.<br />
Ein Interview mit der re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>en Skinhead-Band beinhaltet darüber hinaus das Postulat<br />
»Die NPD ist die einzige überhaupt no<strong>ch</strong> wählbare Partei...«.<br />
Ausgabe 9 (Doppelausgabe 1999/2000) führt diese Thematik u. a. fort mit einer mehrseitigen Biographie<br />
über den NS-Rei<strong>ch</strong>spropagandaminister GOEBBELS, über den SS-Standartenführer <strong>und</strong> »Mussolini-<br />
Befreier« SKORZENY <strong>und</strong> beri<strong>ch</strong>tet neben Interviews mit <strong>Skinheads</strong> über aktuelle Ereignisse innerhalb<br />
der re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>en Szene.<br />
Anfang 1999 wurde die erste Ausgabe eines neuen Fanzines mit dem Titel »White Supremacy« (weiße<br />
Oberherrs<strong>ch</strong>aft/Obergewalt) bekannt. Das professionelle Fanzine aus Sa<strong>ch</strong>sen hebt si<strong>ch</strong> mit seiner 56seitigen<br />
Druckaufma<strong>ch</strong>ung in Ho<strong>ch</strong>glanz deutli<strong>ch</strong> von der Mehrheit der im Umlauf befindli<strong>ch</strong>en Skinhead-<br />
Publikationen ab. Insgesamt handelt es si<strong>ch</strong> bei »White Supremacy« um ein neonazistis<strong>ch</strong> geprägtes, die<br />
junge <strong>Skinheads</strong>zene anspre<strong>ch</strong>endes Fanzine, das von sä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>en Mitgliedern der »Blood&Honour«-<br />
Bewegung herausgegeben wird.<br />
In der Mitte des Jahres 2000 ers<strong>ch</strong>ien eine zweite Ausgabe von »White Supremacy« die, wie bereits im<br />
ersten Heft, starke Akzente auf politis<strong>ch</strong>e Fragen setzt. Unter der Übers<strong>ch</strong>rift »Die Wende - eine<br />
Wende?!?« wird eine angebli<strong>ch</strong>e fortgesetzte staatli<strong>ch</strong>e Unterdrückung von Nationalisten thematisiert.<br />
Hierzu sei zitiert:<br />
»Die Mens<strong>ch</strong>en werden immer unzufriedener, aber no<strong>ch</strong>mal werden sie bestimmt ni<strong>ch</strong>t friedli<strong>ch</strong><br />
auf die Straße gehen ... In der damaligen DDR war unsereins gegen das System <strong>und</strong> Ärger mit<br />
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