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[PDF] Skinheads und Rechtsextremismus (2001) - Jugendarbeit.ch

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des Amtsgeri<strong>ch</strong>ts Oldenburg vorliegt. Ferner wurde eine Liste bes<strong>ch</strong>lagnahmt, in der u.a. die seit<br />

Ende 1997 bekannte CD der Gruppe »Bonzenjäger« mit dem Titel »Gute Zeiten - S<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>te Zeiten«<br />

angeboten wird. Zu jeder in dem Bestellkatalog aufgeführten CD wurde ein kurzer »Werbetext«<br />

verfasst, wobei insbesondere mit Verbotsverfügungen in der S<strong>ch</strong>weiz »geworben« wird. Die<br />

volksverhetzenden Texte der CD werden - ähnli<strong>ch</strong> wie bei der im Sommer 1997 ers<strong>ch</strong>ienenen CD der<br />

Gruppe »Zillertaler Tükenjäger« - zu bekannten S<strong>ch</strong>lagermelodien gesungen.<br />

o Am 14. Juni 1999 erfolgte eine b<strong>und</strong>esweite Dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>ungsaktion gegen Händler <strong>und</strong> Käufer<br />

re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>er Musik CD's. Betroffen waren ca. 100 K<strong>und</strong>en <strong>und</strong> Ges<strong>ch</strong>äftspartner des<br />

»Ohrwurm Versand«. Allein in Bayern wurden 23 Dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>ungsbes<strong>ch</strong>lüsse vollzogen; die Polizei<br />

stellte dort r<strong>und</strong> 1.100 CD's, diverse Videofilme, Kleidungsstücke mit Abzei<strong>ch</strong>en re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>er<br />

Organisationen, Hakenkreuzfahnen, einen Computer sowie CD-Brenner si<strong>ch</strong>er.<br />

Auslöser der Dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>ungsaktion war ein Ermittlungsverfahren gegen drei Hersteller <strong>und</strong> Verbreiter<br />

re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>er Skinhead-Musik. Im Rahmen dieses Verfahrens hatte die Polizei am 15. Januar<br />

1999 bei dem Betreiber des in Sprockhövel-Haßlinghausen/Ennepe-Ruhr-Kreis ansässigen<br />

Skinhead-Musikvertriebs »Ohrwurm Versand« eine K<strong>und</strong>en- <strong>und</strong> Händlerdatei mit r<strong>und</strong> 950 Namen<br />

<strong>und</strong> Adressen der Bezieher von CD's si<strong>ch</strong>ergestellt, gegen die ebenfalls Ermittlungsverfahren<br />

eingeleitet wurden.<br />

o Eine zeitglei<strong>ch</strong>e <strong>und</strong> länderübergreifende Dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>ungsaktion am 20. Juli 1999 ri<strong>ch</strong>tete si<strong>ch</strong> gegen<br />

12 Wohn- <strong>und</strong> Ges<strong>ch</strong>äftsräume von Vertreibern <strong>und</strong> Beziehern von Tonträgern des<br />

re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>en Liederma<strong>ch</strong>ers Frank Rennicke aus Baden-Württemberg. Ausgelöst dur<strong>ch</strong> das<br />

LKA Baden-Württemberg betraf die Maßnahme die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Hessen,<br />

Rheinland-Pfalz <strong>und</strong> Nordrhein-Westfalen. Die Polizei dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>te u. a. den »Ohrwurm-Versand« in<br />

Hasslinghausen <strong>und</strong> den »Dieter Ko<strong>ch</strong> Versand« in Sprockhövel/Ennepe-Ruhr-Kreis. Insgesamt<br />

wurden 50 Tonträger der »Frühwerk Edition I« <strong>und</strong> der 1998 ers<strong>ch</strong>ienenen »Frühwerk Edition II«<br />

bes<strong>ch</strong>lagnahmt. Die Dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>ungen erfolgten im Rahmen eines Verfahrens wegen des Verda<strong>ch</strong>ts<br />

der Volksverhetzung (§ 130 StGB) <strong>und</strong> anderer Straftaten. Der Inhaber des »Ohrwurm-Versandes«<br />

kündigte daraufhin Ende 1999 seinen K<strong>und</strong>en an, er werde in Ennepetal ein Ges<strong>ch</strong>äft eröffnen <strong>und</strong><br />

weiterhin skinheadtypis<strong>ch</strong>es Material anbieten, auf den Verkauf von CD's jedo<strong>ch</strong> verzi<strong>ch</strong>ten.<br />

o Am 12. Juli 1999 dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>te die Polizei die Wohnräume von zwei Personen aus Nordrhein-<br />

Westfalen <strong>und</strong> Rheinland-Pfalz. Beide Personen, die der Skinhead-Szene zuzure<strong>ch</strong>nen sind,<br />

betrieben anonym Internet-Homepages mit re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>en Inhalten. Die Pages mit den<br />

Bezei<strong>ch</strong>nungen »Meck« <strong>und</strong> »Bos<strong>ch</strong> 88« enthielten neben Musikdateien mit volksverhetzenden <strong>und</strong><br />

antisemitis<strong>ch</strong>en Texten u. a. au<strong>ch</strong> die Nürnberger Gesetze, zwei Rassengesetze, die anlässli<strong>ch</strong> des<br />

NSDAP-Rei<strong>ch</strong>parteitages in Nürnberg am 15. September 1935 verabs<strong>ch</strong>iedet worden waren.<br />

o Das LKA Berlin bes<strong>ch</strong>lagnahmte am 25. März 2000 in Berlin bei dem Leiter der deuts<strong>ch</strong>en Division<br />

der neonazistis<strong>ch</strong>en Skinhead-Bewegung »Blood and Honour« 1.875 CD's sowie 1.500 Ausgaben<br />

des »Blood and Honour«-Magazins Nr. 9 <strong>und</strong> dazugehöriger CD mit strafre<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> relevanten<br />

Inhalten. Die Magazine <strong>und</strong> Tonträger waren in einer Auflage von mehreren tausend Exemplaren<br />

konspirativ von Mittelsmännern bei einer Druckerei abgeholt worden <strong>und</strong> sollten mit Beginn der 13.<br />

Kalenderwo<strong>ch</strong>e in der Szene verkauft werden.<br />

o Beamte des Landeskriminalamtes Sa<strong>ch</strong>sen-Anhalt <strong>und</strong> Thüringen dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>ten am 30. August 2000<br />

wegen des Verda<strong>ch</strong>ts der Volksverhetzung <strong>und</strong> des Verwendens von Kennzei<strong>ch</strong>en<br />

verfassungswidriger Organisationen elf Wohnungen <strong>und</strong> Ges<strong>ch</strong>äftsräume in Halle/Saale <strong>und</strong> Weimar,<br />

darunter au<strong>ch</strong> die Szeneläden »Phönix US Shop« (Weimar) <strong>und</strong> »Way of Life« (Halle). Mit der<br />

Bes<strong>ch</strong>lagnahme von mehr als 6.400 CD's mit re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>en Inhalten sowie ca. 30.000 CD-<br />

Cover, Videos, Hakenkreuzplakate <strong>und</strong> einer umfangrei<strong>ch</strong>en Adressenkartei mit 1.500 Namen <strong>und</strong><br />

Ans<strong>ch</strong>riften von K<strong>und</strong>en im In- <strong>und</strong> Ausland ist der Polizei einer der bisher größten Fahndungserfolge<br />

gegen die re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>e Skinhead-Musikszene gelungen. Die CD's stammten aus dem<br />

Bestand des re<strong>ch</strong>tsextremistis<strong>ch</strong>en Musikversandes »Mitteldeuts<strong>ch</strong>er Musikverlag«.<br />

o Am 26. September 2000 dur<strong>ch</strong>su<strong>ch</strong>te die Polizei im Rahmen von Ermittlungen wegen des Verda<strong>ch</strong>ts<br />

der Bildung einer kriminellen Vereinigung erneut Wohnungen von Mitgliedern <strong>und</strong> Anhängern der<br />

Skingruppe »<strong>Skinheads</strong> Sä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>weiz« (SSS) im Raum Pirna (Sa<strong>ch</strong>sen). Betroffen waren 15<br />

Personen, darunter der Kreisges<strong>ch</strong>äftsführer des NPD-Kreisverbandes in der Sä<strong>ch</strong>sis<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>weiz<br />

(Sa<strong>ch</strong>sen). Die Polizei stellte u. a. PC-Te<strong>ch</strong>nik <strong>und</strong> S<strong>ch</strong>riftmaterial si<strong>ch</strong>er. Am 24. Juni waren bereits<br />

bei einer umfängli<strong>ch</strong>en Exekutivmaßnahme gegen 51 Mitglieder <strong>und</strong> Anhänger der Gruppierung<br />

Sprengstoff <strong>und</strong> Waffen si<strong>ch</strong>ergestellt worden.<br />

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