Trauerkiste und Co - Dr. Dietmar Weixler

Im Vorschulalter verarbeiten Kinder mittels kognitivem Verständnis – wollen alles ganz
genau wissen, Trauer fehlt und das emotionale Verständnis ist noch nicht entwickelt.
Nur eine bedingungslose Ehrlichkeit ist hilfreich.
Keine Hilfs- oder Überbrückungsangebote stellen, keine Lügen.
Bsp.: Bub liegt tot im Sarg, Pfarrer sagt: „Er ist im Himmel und schaut von der Wolke herab.“
Kind sagt: „Heute sind ja gar keine Wolken am Himmel.“
Bezugsperson für das Kind suchen, die sich dieses Themas annimmt, wenn man als
Aufklärender selbst stark betroffen ist. Wenn zum Bespiel ein Geschwisterkind stirbt, kann
nicht gleichzeitig das sterbende und das lebende Kind betreut werden.
Schuldfrage: Kinder suchen für alles, was in der Familie passiert, die Schuld bei sich.
Schuldfrage aufarbeiten, aber die Schuld nicht konkret ansprechen, das erzeugt
Schuldgefühle, sondern auf konkrete Reaktionen oder Fragen des Kindes reagieren.
Bsp.: Der Mama am Vorabend keinen Kuss gegeben zu haben, ist nicht Schuld am
plötzlichen Tod durch Hirnblutung.
Überlebensschuld von Geschwisterkindern
- in unserer Familie muss man erst tot sein, um geliebt zu werden
- vielleicht hätte ich sterben sollen und nicht mein Bruder, dann wären die Eltern nicht
so traurig
Kinder sind grundsätzlich neugierig, eine Traumatisierung soll beim Primärevent vermieden
werden, Interesse des Kindes soll unterstützt werden.
H: Kinder werden bei diesen Ereignissen oft affektiv ersäuft, zu viel materielle und zu viel
emotionale Zuwendung.
Wichtig ist die Erhaltung des normalen Tagesablaufes.
Individualität in der Entscheidung, aber absolute Ehrlichkeit.
Tod und Sterben sind eine unvermeidbare Lebenskrise. Kinder erleben Verwirrungszustand
der Erwachsenen.