Trauerkiste und Co - Dr. Dietmar Weixler
Trauerkiste und Co - Dr. Dietmar Weixler
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Diese Umstände können ganz natürlich dazu führen, dass Eifersucht, Wut, Rivalität <strong>und</strong><br />
sonstige Emotionen gegenüber dem erkrankten Geschwister aufkommen, die nicht gezeigt<br />
werden können oder dürfen um die Eltern zu schonen, aber gleichzeitig auch, um<br />
Ermahnungen <strong>und</strong> Zurechtweisungen zu entgehen.<br />
Stirbt das Geschwisterkind, sind die verschiedensten Gedanken, Gefühle <strong>und</strong> Emotionen<br />
möglich:<br />
- Schuldgefühle<br />
Weil sie sich das ein oder andere Mal vielleicht gewünscht haben, dass der Bruder oder die<br />
Schwester nicht mehr da ist <strong>und</strong> der Alltag so wie früher wieder einkehrt.<br />
Hat das Kind Knochenmark gespendet <strong>und</strong> das Geschwister die Transplantation nicht<br />
überlebt, können Schuldgefühle hochkommen, dass sie selbst versagt haben oder ihr<br />
Knochenmark nicht gut genug war.<br />
Gedanken, dass es vielleicht den Eltern lieber gewesen wäre, wenn es selbst verstorben wäre,<br />
können auftreten, besonders wenn Aussagen von den Eltern kommen, in denen es mit dem<br />
verstorbenen Kind verglichen wird.<br />
Diese Schuldgefühle können sich bis zur Überlebensschuld steigern. Folge davon können<br />
Störungen des Selbstwertgefühls sein.<br />
- Identifikation<br />
Geschwister identifizieren sich mit dem verstorbenen Kind, da sie glauben, Eltern lieben ihr<br />
verstorbenes Kind mehr <strong>und</strong> versuchen daher so zu sein wie dieses. Eine Folge dessen kann<br />
Identitätsverwirrung sein.<br />
Idealisieren die Eltern das verstorbene Kind übermäßig, kann ein extremer Leistungsdruck<br />
entstehen. Es kann aber auch sein, dass Geschwister aus einem inneren Bedürfnis heraus<br />
Aufgaben übernehmen, die bisher von dem verstorbenen Kind übernommen worden waren,<br />
diese Form von Identifizierung kann leicht zur Überforderung führen.<br />
- Erleichterung<br />
Anfänglich kann Erleichterung erlebt werden, da die Kinder jetzt wieder die ganze<br />
Aufmerksamkeit der Eltern bekommen <strong>und</strong> nicht mehr teilen oder darauf verzichten müssen.