Trauerkiste und Co - Dr. Dietmar Weixler

Eingebettet in verschiedene Rahmenhandlungen, die ritualisiert zelebriert werden, ist die
Erinnerungszeit eine wirklich kraftspendende Form Abschied zu nehmen.
Ich kann alles über die Person sagen, es darf Positives wie Bedrückendes oder auch
Wütendmachendes geäußert werden, es gibt Platz für Tränen und Hoffnung,...
Rahmenbedingungen:
Niemand stört uns bei dieser „Arbeit“
Es gibt eine Kuscheldecke und genügend Polster
Fotoalben sind griffbereit
Der Duft im Raum ist angenehm
Es gibt keine ungestillten Grundbedürfnisse wie Hunger, Durst oder Kälte
Technische Geräte stehen zur Verfügung ( Radio/CD, Videorecorder,...)
Rahmenhandlungen können sein:
Wir haben ein Eingangslied gefunden
Eine kleine Phantasiereise lässt den Alltag draußen
Der Zaubertee gibt Kraft und schmeckt gut
Naschwerk und Taschentücher haben einen guten Platz
Wenn das Kind sich mit Leben und Sterben so intensiv beschäftigt, kann man auch die
Beobachtung von Erwachen und Wachsen ermöglichen. Man könnte Kresse in Eierschalen
ansetzen oder Blumenzwiebeln ins Wasser pflanzen. Nicht immer sind die Augen auf die
Vergangenheit gerichtet. Das Kind bestimmt das Tempo und auch das Thema. In die
Schachtel der Erinnerung können neben verschiedenen Andenken an die verstorbene Person
auch die Dinge gegeben werden, welche während des Prozesses des Abschiednehmens an
Bedeutung gewonnen haben. Witze erzählen und Briefe an die verstorbene Person schreiben
oder unendlich falsch Lieder singen hat hier ebenfalls seinen Platz gefunden. Die Tasse Tee
und das bewusste Schließen der Kiste haben eine Stunde beendet.
Trauern heißt nicht nur lautes Klagen,
Trauern heißt liebevolles Erinnern.
Je schöner und voller die Erinnerung,
desto schwerer die Trennung.
Aber die Dankbarkeit