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Trauerkiste und Co - Dr. Dietmar Weixler

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1.3 Das Team- individuelle Projektmotivation<br />

1.3.1 persönliche Projektmotivation <strong>Dr</strong>. Bettina Soucek- Hadwiger<br />

Arzt für Allgemeinmedizin<br />

Facharzt für Innere Medizin<br />

dzt. in Ausbildung im Zusatzfach<br />

Hämato-Onkologie KFJ. III. Med.<br />

Wenn der Tod zu mir kommt, will ich sagen.<br />

Ich habe in der Liebe gelebt <strong>und</strong> nicht in der Zeit.<br />

Tagore<br />

Als Mutter von drei Kindern, einer pubertierenden elfjährigen Tochter <strong>und</strong> einem<br />

Zwillingspärchen im Alter von vier Jahren bzw. als onkologisch tätige Ärztin hatte ich zu<br />

diesem Thema zwei unterschiedliche Zugänge.<br />

Zum einen kann ich an meinen eigenen Kindern immer wieder erleben, welch sensible <strong>Dr</strong>ähte<br />

diese besitzen, veränderte Lebenssituationen <strong>und</strong> –umstände wahrzunehmen <strong>und</strong> wie sehr<br />

Ungewissheit <strong>und</strong> fehlende Kommunikation bei ihnen Angst, Widerstand <strong>und</strong><br />

Verhaltensveränderungen auslösen können.<br />

Zum anderen erlebe ich im täglichen Berufsalltag an einer sehr onkologisch orientierten<br />

Internen Abteilung immer wieder, dass Kinder in die Betreuung Schwerkranker <strong>und</strong><br />

Sterbender, auch wenn es sich bei diesen um wichtige Bezugspersonen handelt, oft in einer<br />

sehr weit fortgeschrittenen Krankheitsphase oder manchmal sogar erst in der Sterbephase<br />

einbezogen werden.<br />

Besonders betroffen hat mich ein Fall gemacht, bei dem es sich um eine junge Frau in<br />

meinem Alter handelte, Mutter von zwei Kindern im Alter von 5 <strong>und</strong> 7 Jahren, verheiratet<br />

<strong>und</strong> an einem äußerst seltenen, prognostisch sehr schlechten Urogenitaltumor erkrankt.<br />

Sie befand sich ein knappes Jahr in Behandlung an unserer Abteilung. Im Laufe dieser Zeit<br />

nahm die Frequenz ihrer stationären Aufenthalte aufgr<strong>und</strong> der Krankheitsprogression zu.<br />

Trotz dieser Tastsache habe ich ihre Kinder nie persönlich kennen gelernt, obwohl sie mir<br />

immer wieder von ihnen erzählte <strong>und</strong> Fotos bei sich trug. Der Ehemann verbrachte einen<br />

großen Teil seiner Freizeit im Krankenhaus, die Mutter der Patientin, selbst an einem Tumor<br />

erkrankt <strong>und</strong> eigentlich in Kärnten wohnhaft, half bei der Versorgung der Kinder so viel sie

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