IV. Olympische Winterspiele 1936 part 1 - LA84 Foundation
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sichtsbeamten vor Beginn der Veranstaltungen über alle Einzelheiten ihres Aufgabengebietes<br />
unterrichtet. Für die drei großen Kampfstätten, Skistadion, Eisstadion, Bobbahn<br />
einschließlich Rießersee, wurde je ein verantwortlicher Chefkontrolleur aufgestellt,<br />
der die ihm unterstellten Beamten in Gruppen aufteilte, welche wiederum<br />
von Gruppenführern geleitet wurden. Durch diese Organisation konnten Befehle<br />
und Anweisungen schnell und einfach erteilt werden. Jedem Gruppenführer war<br />
eine beschränkte Verantwortung auferlegt.<br />
In den einzelnen Kampfstätten waren vom Kontrolleurverein nicht nur die Aufsichtsbeamten<br />
für die verschiedenen Eingänge und Tribünen zu stellen, sondern<br />
auch sämtliche Tageskassen zu bese”en.<br />
Alle Besprechungen des Kontrolleurvereins wurden in einem Versammlungslokal<br />
abgehalten, das in unmittelbarer Nähe der Quartiere der Beamten lag.<br />
Jeden Abend, spätestens 22 Uhr, wurden dem Leiter des Kontrolleurvereins die<br />
gesamten Eintrittskarten für den folgenden Tag übergeben. Zur gleichen Zeit wurden<br />
die Eintrittskarten desselben Tages abgerechnet und geprüft. Nach Übernahme und<br />
Abrechnung der Eintrittskarten wurde das Programm des folgenden Tages eingehend<br />
besprochen. Es erfolgte die Verteilung und Aufstellung der Kontrollbeamten<br />
nach genauen Plänen. In diesen abendlichen Besprechungen machten die einzelnen<br />
Chefkontrolleure Meldungen über den Verlauf der Kontrollmaßnahmen, Beobachtungen<br />
usw., damit eventuell Mängel und Beschwerden bei den folgenden Veranstaltungen<br />
abgestellt werden konnten.<br />
Alle Aufsichtsbeamten waren einheitlich gekleidet. Sie trugen bräunliche Mäntel<br />
mit gelben Kragen und einer gelben Armbinde mit den fünf olympischen Ringen am<br />
linken Oberarm (Aufschrift ,,Kontrolle”). Kopfbedekung: gelbe Mü”e in Jockeiform.<br />
Außerdem hatten sich dem Leiter der Kartenstelle 40 sprachenkundige Turnphilologen<br />
der Landesturnanstalt München zur Verfügung gestellt, die in der<br />
Hauptsache auf den verschiedenen Tribünen als Pla”anweiser Verwendung fanden.<br />
Bei Überschneidungen der einzelnen Veranstaltungen, insbesondere am<br />
16. Februar, mußten Reserven aus München herangezogen werden. Der Dienst der<br />
Kontrolleure war außerordentlich schwer. Oft mußten die Kampfstätten bereits um<br />
3 Uhr morgens bei dem großen Andrang, der bei den <strong>Winterspiele</strong>n herrschte, bese”t<br />
werden. An den Haupttagen standen dem Kontrolldienst Personenomnibusse<br />
der Wehrmacht und Reichspost zur Verfügung, die den Transport von Kampfstätte<br />
zu Kampfstätte übernahmen, um bei den oft gleichzeitig beginnenden Veranstaltungen<br />
einen rechtzeitigen Einsa” der Kontrollbeamten zu gewährleisten.<br />
Sämtliche Kontrolleure, die bei den <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong>n Dienst taten,<br />
haben unter den schwersten Bedingungen stets ihre Pflicht erfüllt. Ihre aufopfernde<br />
Tätigkeit hat wesentlich zum Gelingen des Winterolympias beigetragen.<br />
V.<br />
Der Kartenstelle war der Vertrieb des Olympia-Festabzeichens übertragen worden.<br />
Nach einem Entwurf des Kunstmalers Fri” Uhlich, Garmisch-Partenkirchen, übernahm<br />
die Münz- und Prägeanstalt Carl Poellath, Schrobenhausen (Obb.), die Her-<br />
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