IV. Olympische Winterspiele 1936 part 1 - LA84 Foundation
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einzelnen Verstärkerräumen zugeordnet waren. Außerdem waren im engen Zusammenhang<br />
mit dem Schaltraum ein Post-, Telefon- und Fernschreiberraum<br />
erstanden. Der Postraum diente dazu, um die ankommenden und abgehenden Übertragungsleitungen<br />
zu entzerren, der Telefonraum, um einerseits sämtliche Betriebsgespräche<br />
zwischen den Verstärkerunterzentralen und dem Olympia-Sender, dem<br />
Olympia-Sender und den einzelnen Sendegesellschaften der verschiedenen Nationen<br />
abzuwickeln.<br />
Die Bezeichnung der Mikrofone und Sprechzellen durch besondere Schilder hatte<br />
große Vorteile, da ein sofortiger überblick über den augenblicklichen Betrieb gegeben<br />
war.<br />
Zur Kennzeichnung der geschalteten Fernleitungen wurden Morsezeichen über<br />
die Leitung gegeben, die nach Vereinbarung mit den einzelnen Ländern auch den<br />
empfangenden Ländern bekannt waren, so daß keinerlei Verwechslungen bei Sendungen<br />
nach verschiedenen Nationen vorkommen konnten.<br />
Die Unbestimmtheit der Witterungsverhältnisse und die tatsächlich dadurch gegebenen<br />
Programmverschiebungen gestalteten sowohl die programmlichen als auch<br />
die technischen Dispositionen außerordentlich schwierig. Ein kurzer Gang durch die<br />
Kampfstätten der <strong>IV</strong>. <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong> und, der dort errichteten übertragungsstellen<br />
vermittelten ein Bild der starken Verzweigung der funkischen Arbeit.<br />
Im Skistadion wurden die Ereignisse aus 14 Sprechkabinen übertragen. Die Anlage<br />
der Sprechkabinen für das In- und Ausland waren dem Verlauf der Kämpfe derart<br />
angepaßt, daß in keinem Falle eine Verlegung der übertragungsstellen auch durch<br />
die örtlichen Umdispositionen der Organisationsleitung notwendig gewesen ist. Besonders<br />
eindrucksvoll gestalteten sich die Übertragungen der Eröffnungs- und<br />
Schlußfeier. Die Eröffnungsfeier wurde original von sämtlichen deutschen Reichssendern,<br />
von Frankreich, Österreich, Schweden und dem deutschen Kurzwellensender,<br />
sowie als Aufnahme von Polen, Brasilien, Argentinien und dem deutschen<br />
Kurzwellensender nach allen Zonen übertragen. Auch die übrigen ca. 20 Übertragungsstellen<br />
im Eisstadion, der Bobbahn, auf den Strecken des Abfahrts- und<br />
Slalomlaufes, der Langläufe und des Militär-Ski-Patrouillenlaufes wurden in dem<br />
gegebenen Umfang durch das In- und Ausland benu”t.<br />
Den ausländischen Sprechern wurde jeweils ein besonderer Dolmetscher, der<br />
über eine genaue Ortskenntnis verfügte, zur Seite gestellt.<br />
Für die Übertragung der Spiele wurde ein eigenes Olympia-Pausenzeichen geschaffen,<br />
auf das sich vor der Sendung die ausländischen Sendegesellschaften einstellen<br />
konnten. Die Olympia-Fanfaren wurden zur Einleitung der deutschen und ausländischen<br />
Sendungen gespielt. Diese neuartige Einrichtung fand bei den ausländischen<br />
Berichterstattern vollste Anerkennung. Die Abwicklung der Sendungen konnte<br />
ohne jede organisatorische oder technische Störung vor sich gehen.<br />
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