IV. Olympische Winterspiele 1936 part 1 - LA84 Foundation
IV. Olympische Winterspiele 1936 part 1 - LA84 Foundation
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Auf diese Weise waren die Bereiche der <strong>Olympische</strong>n Instanzen, der staatlichen<br />
Behörden und der Parteidienststellen klar voneinander abgegrenzt. Gleichzeitig war<br />
für den weitverzweigten staatlichen Aufgabenbereich in der Person des Staatssekretärs<br />
Pfundtner eine einheitliche Leitung bestellt und die Gewähr rascher Entscheidung<br />
geschaffen.<br />
I.<br />
Auf dem Gebiete der Verwaltung war die vordringlichste Aufgabe die Bereit -<br />
stellung der erheblichen zur Durchführung der <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong><br />
erforderlichen Mittel.<br />
Das Organisationskomitee hatte größere Einnahmen erst bei den Spielen selbst zu<br />
erwarten. Bis dahin aber mußten die gewaltigen Sportstätten längst errichtet und<br />
auch alle sonstigen Vorbereitungsmaßnahmen des Organisationskomitees getroffen<br />
sein. Die Gesamtausgaben des Organisationskomitees für den Bau der Sportstätten,<br />
die sporttechnische Organisation und den gesamten Verwaltungsapparat des Komitees<br />
selbst betrugen rund 2,7 Millionen Reichsmark. Die Einnahmen des Organisationskomitees<br />
aus dem Verkauf von Eintrittskarten, Programmen und Abzeichen<br />
und aus dem Betrieb der Sportanlagen vor den <strong>Olympische</strong>n Spielen betrugen rund<br />
1,2 Millionen Reichsmark. Der Zuschußbedarf des Organisationskomitees selbst bezifferte<br />
sich daher auf rund 1,5 Millionen Reichsmark. Dieser Bedarf ist in Höhe von<br />
130 000.— Reichsmark vom Lande Bayern und der Stadt München, in der gesamten<br />
übrigen Höhe vom Reich aufgebracht worden. Man kann dies auch so ausdrücken,<br />
daß das Reich die gesamten Kampfstätten der <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong> im Wert<br />
von 1¼ Millionen Reichsmark und darüber hinaus auch noch die Verwaltungsausgaben<br />
des Organisationskomitees zu einem beträchtlichen Teil finanziert hat.<br />
Um ein mehrfaches größer sind die Beträge, die das Reich einschließlich der<br />
Deutschen Reichsbahngesellschaft, der Reichspost, des deutschen Rundfunks und<br />
anderer Einrichtungen außerhalb des Bereiches des Organisationskomitees aufgewendet<br />
hat. Die von dem Generalinspektor für das deutsche Straßenwesen mit<br />
besonderem Nachdruck geförderte Schaffung der Reichsstraße von München nach<br />
Garmisch-Partenkirchen, der zweigleisige Ausbau eines größeren Teiles der Bahnlinie<br />
München—Garmisch-Partenkirchen, die Errichtung modernster postalischer<br />
Einrichtungen und nicht zule”t die in einem besonderen Abschnitt behandelte umfassende<br />
funk-, film- und pressemäßige Betreuung der Spiele haben gewaltige Aufwendungen<br />
erfordert.<br />
Das Land Bayern hat die beträchtlichen Kosten für die allgemeine polizeiliche und<br />
die gesamte sanitäre Betreuung der <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong> getragen.<br />
Die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen, mit ihren 15 000 Einwohnern wahrhaftig<br />
keine Großstadt, hat sich nicht damit begnügt, den Ort festlich auszuschmücken und<br />
ausreichende Parkplä”e und neue Straßen zu bauen. Sie hat unter Aufwendung hoher,<br />
die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit erreichender Mittel in Garmisch einen prachtvollen<br />
Festsaalbau errichtet und in Partenkirchen im Olympia-Skistadion das allen<br />
Besuchern vertraut gewordene Olympia-Haus erbaut. Sie hat damit würdige Mittelpunkte<br />
des gesellschaftlichen Lebens der <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong> geschaffen.<br />
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