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IV. Olympische Winterspiele 1936 part 1 - LA84 Foundation

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Auch daß ihr Bürgermeister Scheck aus Anlaß der <strong>Olympische</strong>n Spiele den Bau<br />

eines neuen modernen Rathauses ermöglicht hat, verdient besondere Erwähnung.<br />

Eine wesentliche Mitwirkung der Verwaltung bestand in dem planmäßigen Einsa”<br />

der verschiedensten Reichs-, Landes- und Gemeindebehörden zur<br />

Erleichterung der laufenden Arbeiten des Organisationskomitees.<br />

Es würde zu weit führen, diesen Einsa” im einzelnen zu schildern. Wie wesentlich<br />

diese Unterstü”ung dem Organisationskomitee selbst erschien, möge daraus hervorgehen,<br />

daß es im Laufe der Zeit die Vertreter aller wichtigeren behördlichen<br />

Bereiche in seinen Vorstand berief.<br />

II.<br />

Aus der Fülle der zu lösenden polizeilichen Aufgaben sei zunächst die paß-,<br />

zoll- und devisenrechtliche Regelung erwähnt, der wegen der Nähe der<br />

österreichischen Grenze besondere Bedeutung zukam. Durch Verhandlungen der<br />

Reichsregierung mit der Österreichischen Bundesregierung wurde die Abfertigung<br />

der zahlreichen, aus Richtung Innsbruck eintreffenden Olympia-Besucher weitgehend<br />

erleichtert. Das deutsche Konsulat in Innsbruck wurde ermächtigt, sichtvermerkpflichtigen<br />

Ausländern den etwa fehlenden Sichtvermerk zu erteilen. Die Paß- und<br />

Zollkontrolle wurde an den Hauptkampftagen bereits von Innsbruck ab im fahrenden<br />

Zug erledigt. An den übrigen Tagen wurde sie im stehenden Zug in Mittenwald<br />

durchgeführt. An den Hauptkampftagen mit ihrem Massenzustrom von Reisenden<br />

wurde diese Erleichterung auch für die Devisenkontrolle gewährt. Pro Zug wurden<br />

für die Paßkontrolle bis zu 50, für die Zollkontrolle sogar bis zu 90 Beamte eingese”t,<br />

um eine möglichst rasche Abfertigung der Reisenden zu erzielen. Ausländer konnten<br />

bei jedesmaligem Grenzübertritt bis zu RM. 30.— einführen. Die von Ausländern<br />

mitgebrachten fremden Zahlungsmittel durften gegen einfache Bescheinigung<br />

der deutschen Zollbehörden wieder ins Ausland zurückgebracht werden. Zur<br />

raschen Erledigung aller auftauchenden Devisenfragen wurde von der Deutschen<br />

Reichsbank eine eigene Zweigstelle in Garmisch-Partenkirchen errichtet. Die zuständigen<br />

Stellen wurden durch den Reichsfinanz- und den Reichswirtschaftsminister<br />

angewiesen, die mit der Beschaffung von Lebensmitteln und Bedarfsgegenständen<br />

für die Besucher der <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong> zusammenhängenden Zoll- und<br />

Devisenfragen mit besonderem Entgegenkommen zu erledigen. Der Reichsfinanzminister<br />

bestellte einen Sonderbeauftragten zur raschen Erledigung dieser Fragen.<br />

Für die Aufgaben der Politisch en Polizei, die wegen des erleichterten Grenzübertritts<br />

Aufmerksamkeit erheischten, wurde vom Geheimen Staatspolizeiamt in<br />

Berlin als verantwortlicher Leiter der Hauptmann der Schu”polizei Staudinger bestimmt.<br />

Bei der Zusammendrängung des großen Ereignisses der <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong><br />

in einen örtlich und zeitlich sehr beschränkten Rahmen kam den Fragen der<br />

Verkehrsregelung, der Sicherheitspolizei, des Sanitätswesens, der<br />

Bau- und Feuerpolizei und verwandter Gebiete naturgemäß besondere<br />

Bedeutung zu. Zur einheitlichen Regelung aller damit zusammenhängenden Aufgaben<br />

hat der Bayerische Staatsminister des Innern Adolf Wagner durch Erlaß vom<br />

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