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IV. Olympische Winterspiele 1936 part 1 - LA84 Foundation

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Bahnhofsanlagen (Abstellgleise) wesentlich erweitert worden. Der Verlauf der <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong> hat aber gezeigt, daß die Sorgen über zu geringe Leistungsfähigkeit<br />

der Reichsbahn unbegründet gewesen sind, hat es die Reichsbahn doch<br />

geschafft, am Schlußtag, den 16. Februar, rund 68 000 Personen nach Garmisch-<br />

Partenkirchen zu bringen und auch wieder heimzubefördern.<br />

Bei der Entfernung der einzelnen Kampfstätten voneinander hatte auch der Orts.<br />

verkehr eine erhebliche Bedeutung. Die unter gemeindlicher Regie in Garmisch-<br />

Partenkirchen vorhandene Omnibus-Gesellschaft verfügte nur über sechs Omnibusse;<br />

sie war in der Lage, mit diesen Fahrzeugen im Höchstfall einen 10-Minuten-<br />

Betrieb durchzuführen. Das Organisationskomitee vertrat aber die Meinung, daß<br />

auch innerhalb der Ortschaft eine gute Verkehrsmöglichkeit bestehen müsse. Die<br />

Gemeindeverwaltung Garmisch-Partenkirchen hat daraufhin für die Zeit der <strong>Olympische</strong>n<br />

<strong>Winterspiele</strong> ihren eigenen Omnibusbetrieb eingestellt und ihn der Reichspost<br />

überlassen. Diese se”te für den Ortsverkehr bis zu 35 moderne, dreiachsige<br />

Omnibusse ein und hielt außerdem noch Fahrzeuge in Bereitschaft, so daß zu Zeiten<br />

des größten Verkehrsbedürfnisses ein l-Minuten-Verkehr durchgeführt wurde und<br />

oftmals Postomnibus hinter Postomnibus in ununterbrochener Kette durch Garmisch-<br />

Partenkirchen fuhr. Oberraschenderweise hat sich dieser Postomnibusverkehr tro”<br />

der engen Straßen reibungslos abgewickelt. An dieser Feststellung ändert auch die<br />

Tatsache nichts, daß am Schlußtag der Omnibusverkehr eingestellt wurde. Dies<br />

geschah mit Rücksicht auf die großen Fußgängermassen, die sich durch die Straßen<br />

von Garmisch-Partenkirchen wälzten.<br />

Die Bereitstellung geeigneter Parkplä”e machte erhebliche Sorge. Wiesen standen<br />

zwar in größtem Ausmaße zur Verfügung; sie waren aber infolge des langanhaltenden<br />

Regens völlig aufgeweicht und kamen so für Parkzwecke zunächst nicht in<br />

Frage. Erfreulicherweise änderte zwei Tage vor Beginn der <strong>Olympische</strong>n <strong>Winterspiele</strong><br />

der Wettergott diesen Zustand, und zwar so heftig, daß es ganz erhebliche<br />

Schwierigkeiten machte, die tiefverschneiten Wiesen für Parkzwecke herzurichten.<br />

In dieser Hinsicht ist unterschiedlich verfahren worden:<br />

1. Die Wiesen wurden fast vollständig vom Schnee befreit, um die Möglichkeit zu<br />

schaffen, daß der Boden durchfrieren konnte. Bei dem starken Frost glückte dies<br />

zunächst auch. Die Verhältnisse änderten sich jedoch sofort, als milderes Wetter<br />

einse”te. Ein völliges Aufweichen dieser Parkplä”e stand am Schlußtag unmittelbar<br />

bevor.<br />

2. In den Wiesen wurden durch Schneepflüge acht bis zehn Meter breite Gassen<br />

gezogen und der Schnee zu hohen Schneewällen an beiden Seiten aufgetürmt.<br />

Auf den so hergerichteten Plä”en war die Parkordnung leicht durchzuführen.<br />

In den le”ten Tagen wurden diese Plä”e aber stark aufgefahren, so daß sie<br />

zum Teil nicht mehr benu”bar waren.<br />

3. Am Morgen nach dem ersten Schneefall wurde der Schnee sofort festgewalzt.<br />

Infolge des starken Frostes und des Befahrens durch Fahrzeuge ergab sich<br />

eine feste Decke, die auch stärkerer Sonnenbestrahlung standhielt. Diese Parkplä”e<br />

sind bis zum le”ten Tag voll benu”bar gewesen.<br />

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