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Deutsche Grammatik (de Gruyter Lexikon)

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PRO<br />

PRO<br />

Mit PRO bezeichnet man das logisch implizierte, aber nicht ausgedrückte<br />

Subjekt eines Infinitivs wie in Ich bitte dich, [PRO] mir zu helfen (= ‚dass du<br />

mir hilfst‘). Dabei kann PRO sowohl mit <strong>de</strong>m Subjekt (Ich bin gekommen,<br />

[PRO] um ihn zu sehen → damit ich ihn sehe) als auch mit <strong>de</strong>m Objekt (Es<br />

hilft ihm, [PRO] sich viel zu bewegen → dass er sich viel bewegt) <strong>de</strong>s übergeordneten<br />

Satzes i<strong>de</strong>ntisch sein. Es kann aber auch einem unbestimmten man<br />

entsprechen, das im übergeordneten Satz nicht vorkommt: Es ist wichtig,<br />

[PRO] sich weiterzubil<strong>de</strong>n → dass man sich weiterbil<strong>de</strong>t.<br />

[GP]<br />

pro-drop-Sprache<br />

An<strong>de</strong>rs als im <strong>Deutsche</strong>n wird in sog. Sprachen wie <strong>de</strong>m Italienischen o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>m Neugriechischen das Subjekt-Personalpronomen im Normalfall nicht<br />

ausgedrückt (z. B. ital. ti amo ‚[ich] liebe dich‘). Dieses „Fallenlassen“ (engl.<br />

to drop) <strong>de</strong>r mit pro bezeichneten Pronomina führt zur Bezeichnung solcher<br />

Sprachen als „pro-drop-Sprachen“. Die Personalpronomina wer<strong>de</strong>n in solchen<br />

Fällen nur benutzt, wenn das Subjekt hervorgehoben wer<strong>de</strong>n soll: Io ti<br />

amo, non lui! ‚Ich liebe dich, nicht er!‘.<br />

[GP]<br />

produktiv (engl. productive; von lat. produire ‚hervorbringen‘)<br />

Als produktiv bezeichnet man ein Wortbildungsmuster, wenn es noch aktiv<br />

ist und neue Wörter danach gebil<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n können. So ist im <strong>Deutsche</strong>n<br />

die Ableitung von Substantiven aus Verben mithilfe <strong>de</strong>s Suffixes -ung (besprechen<br />

– Besprechung) o<strong>de</strong>r aus Adjektiven mithilfe <strong>de</strong>s Suffixes -heit (schön –<br />

Schönheit) produktiv, während etwa die Ableitung mithilfe <strong>de</strong>s Suffixes -t<br />

(fahren – Fahrt, wachen – Wacht) nicht mehr produktiv ist. Auch Flexionsmuster<br />

können produktiv sein; so ist beispielsweise im Gegenwarts<strong>de</strong>utschen<br />

die schwache Konjugation produktiv.<br />

[MS]<br />

Pro-Form<br />

Pro-Formen sind Ausdrücke, die sich rückverweisend (anaphorisch) o<strong>de</strong>r<br />

vorverweisend (kataphorisch) auf Nominalphrasen beziehen und nur durch<br />

diesen Textverweis einen Bezug zur außersprachlichen Wirklichkeit herstellen,<br />

z. B.:<br />

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