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Deutsche Grammatik (de Gruyter Lexikon)

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Anteze<strong>de</strong>ns<br />

auf, teilweise wer<strong>de</strong>n sie – beson<strong>de</strong>rs in literarischen Texten – aber auch bewusst<br />

als Stilmittel eingesetzt, so beispielsweise in Korf erfin<strong>de</strong>t eine Mittagszeitung,<br />

welche, wenn man sie gelesen hat, ist man satt. Ganz ohne Zubereitung<br />

irgen<strong>de</strong>iner an<strong>de</strong>ren Speise (Christan Morgenstern: Alle Galgenlie<strong>de</strong>r).<br />

[KP]<br />

analytisch (engl. analytic, auch: periphrastic)<br />

Bei einer analytischen Form wer<strong>de</strong>n grammatische Funktionen wie etwa<br />

Tempus o<strong>de</strong>r Numerus nicht am Wort selbst, son<strong>de</strong>rn durch ein zusätzliches<br />

Hilfswort ausgedrückt. Um das Perfekt im <strong>Deutsche</strong>n zu bil<strong>de</strong>n, benötigt<br />

man beispielsweise das Hilfsverb haben o<strong>de</strong>r sein: habe gesagt, bin gegangen.<br />

Man nennt solche auch mehrteilige o<strong>de</strong>r periphrastische (von griech. periphrastikos<br />

‚umschreibend‘) Formen. Im Gegensatz dazu spricht man bei einer<br />

nur aus einem Wort bestehen<strong>de</strong>n Form von synthetischer Bildung.<br />

[MS]<br />

Anapher (engl. anaphora; von griech. anaphora ‚Rückbeziehung‘,<br />

,Wie<strong>de</strong>raufnahme‘)<br />

In <strong>de</strong>r Sprachwissenschaft bezeichnet man als Anapher ein sprachliches Element,<br />

das Bezug auf ein an<strong>de</strong>res, im Text bereits erwähntes Element nimmt:<br />

Der Junge ist über die Strasse gerannt. Beinahe wäre er überfahren wor<strong>de</strong>n. Im<br />

Gegensatz dazu nimmt die Katapher Bezug auf Nachfolgen<strong>de</strong>s: Er reitet <strong>de</strong>m<br />

Sonnenuntergang entgegen, <strong>de</strong>r einsame Cowboy. Gelegentlich wird <strong>de</strong>r Begriff<br />

„Anapher“ aber auch als Überbegriff für bei<strong>de</strong> Bezugsmöglichkeiten verwen<strong>de</strong>t.<br />

[GP]<br />

Angabe<br />

Mit <strong>de</strong>m Begriff „Angabe“ wur<strong>de</strong> vor allem in <strong>de</strong>r ersten Zeit <strong>de</strong>r Terminus<br />

circonstant <strong>de</strong>s französischen Linguisten Lucien Tesnière (1893–1954) ins<br />

<strong>Deutsche</strong> übersetzt. An<strong>de</strong>rs als Aktanten wer<strong>de</strong>n Angaben nicht von <strong>de</strong>r Valenz<br />

<strong>de</strong>s Verbs verlangt. In neuerer Zeit fin<strong>de</strong>t man statt<strong>de</strong>ssen auch die Begriffe<br />

„Erweiterung“ und „Supplement“.<br />

→ Valenz<br />

[EH]<br />

Anteze<strong>de</strong>ns (engl. antece<strong>de</strong>nt; von lat. antece<strong>de</strong>ns ‚vorhergehend‘)<br />

Als Anteze<strong>de</strong>ns bezeichnet man in <strong>de</strong>r Linguistik das vorangehen<strong>de</strong> Element,<br />

auf das sich ein folgen<strong>de</strong>s, zurückverweisen<strong>de</strong>s sprachliches Element –<br />

die sog. Anapher – bezieht, um auf Außersprachliches zu verweisen: Meine<br />

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