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Deutsche Grammatik (de Gruyter Lexikon)

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relatives Verb<br />

sind dabei solche, die <strong>de</strong>n Zeitpunkt <strong>de</strong>s Ereignisses, über das gesprochen<br />

wird, nicht in eine direkte Beziehung zum Sprechzeitpunkt, son<strong>de</strong>rn zu<br />

einem an<strong>de</strong>ren Zeitpunkt setzen. Ein typisches relatives Tempus ist das Plusquamperfekt:<br />

es zeigt an, dass ein Ereignis früher als ein an<strong>de</strong>res Ereignis<br />

stattgefun<strong>de</strong>n hat (z. B.: Als ich ankam, hatten die an<strong>de</strong>ren schon gegessen: das<br />

Essen fin<strong>de</strong>t vor <strong>de</strong>m Ankommen statt.)<br />

→ Tempus<br />

[EH]<br />

relatives Verb (engl. relative verb; von lat. relatum ‚bezogen auf‘ und<br />

verbum ‚Wort‘, ‚Verb‘)<br />

Im Gegensatz zu einem absoluten Verb benötigt ein relatives Verb zur Bildung<br />

eines vollständigen Satzes über das Subjekt hinaus min<strong>de</strong>stens noch<br />

ein weiteres Element. Dieses kann Objekt o<strong>de</strong>r Adverbialbestimmung sein,<br />

z. B. Ich bewun<strong>de</strong>re meine Chefin; Meine Schwester wohnt in Wien. Ohne dieses<br />

zusätzliche Element ist <strong>de</strong>r Satz grammatisch falsch, vgl. etwa *Ich bewun<strong>de</strong>re;<br />

*Meine Schwester wohnt. Einige Verben lassen sich sowohl <strong>de</strong>n absoluten<br />

als auch <strong>de</strong>n relativen Verben zuordnen, weil die Notwendigkeit<br />

einer zusätzlichen Ergänzung von <strong>de</strong>r Gebrauchsweise abhängig ist. Beispielsweise<br />

braucht das Verb liegen normalerweise noch ein Adverbial (Ich<br />

liege auf <strong>de</strong>m Sofa). Unter bestimmten Bedingungen kommt das Verb jedoch<br />

auch alleine mit <strong>de</strong>m Subjekt vor, z. B. Sitzt du o<strong>de</strong>r liegst du? – Ich liege.<br />

[KA]<br />

Relativpronomen (engl. relative pronoun; von lat. relatum ‚bezogen auf‘,<br />

pro ‚für‘ und nomen ‚Name‘, ‚Nomen‘)<br />

Relativpronomina sind eine syntaktisch <strong>de</strong>finierte Klasse <strong>de</strong>r Pronomina. Sie<br />

haben die Funktion, einen Nebensatz (Relativsatz) einzuleiten, in<strong>de</strong>m sie ein<br />

Element <strong>de</strong>s übergeordneten Satzes wie<strong>de</strong>r aufnehmen. Die Relativpronomina<br />

<strong>de</strong>s <strong>Deutsche</strong>n sind aus Demonstrativ- und Interrogativpronomina<br />

entstan<strong>de</strong>n und mit diesen formgleich: <strong>de</strong>r/die/das, welcher/welche/welches.<br />

→ Pronomen<br />

[GP]<br />

Relativsatz (engl. relative clause; von lat. relatum ‚bezogen auf‘)<br />

Relativsätze sind Attributsätze, die ein sog. Relativum (Plural: Relativa) enthalten.<br />

Als solche treten die Relativpronomina <strong>de</strong>r/die/das, seltener auch welcher/welche/welches<br />

sowie relativisch gebrauchte Interrogativpronomina und<br />

-adverbien auf:<br />

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