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Deutsche Grammatik (de Gruyter Lexikon)

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u<br />

u<br />

Substantiv<br />

Subordination (engl. subordination; von lat. subordinatio<br />

‚Unterordnung‘)<br />

Als Subordination wird das Verhältnis von zwei sprachlichen Elementen bezeichnet,<br />

wobei eines davon <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren untergeordnet bzw. von diesem<br />

abhängig ist. Typischerweise wird <strong>de</strong>r Terminus für die Bezeichnung <strong>de</strong>s<br />

Verhältnisses von Haupt- und Nebensatz verwen<strong>de</strong>t: Wenn du das für mich<br />

machst (subordinierter Nebensatz), bin ich dir ewig dankbar (Hauptsatz).<br />

→ Nebensatz<br />

[KP]<br />

Substantiv (auch: Hauptwort, Nomen; engl. noun; von lat. substantia<br />

‚Wesen‘, davon abgeleitet spätlateinisch [verbum] substantivum, ‚Wort, das<br />

für sich selbst bestehen kann‘)<br />

Mit Substantiv bezeichnet man eine Wortart, <strong>de</strong>ren prototypische Funktion<br />

darin besteht, Personen, Orte und Gegenstän<strong>de</strong> zu bezeichnen (vgl. Schachter<br />

1985: 7). Prototypische Beispiele dieser Art wären also Wörter wie<br />

Mann, Frau, Berg, Tal, Apfel o<strong>de</strong>r Nuss. Syntaktisch sind Substantive in allen<br />

Sprachen i<strong>de</strong>al für die Rollen von Subjekt o<strong>de</strong>r Objekt geeignet. Ferner haben<br />

sie bestimmte distributive Eigenschaften, d. h. sie kommen z. B. zusammen<br />

mit Artikeln o<strong>de</strong>r Präpositionen vor (vgl. z. B. Evans/Green 2006: 487).<br />

Morphologisch können sie schließlich, so eine Sprache dies zulässt, hinsichtlich<br />

Kasus und Numerus (siehe weiter unten) markiert wer<strong>de</strong>n. Darüber<br />

hinaus tragen sie in vielen Sprachen ein <strong>de</strong>m einzelnen Wort jeweils fest zugeordnetes<br />

Genus (siehe weiter unten). Gelegentlich wer<strong>de</strong>n Substantive<br />

auch als Nomina o<strong>de</strong>r Nomen (Singular: Nomen, von lat. nomen ‚Name‘)<br />

bezeichnet. Dieser Begriff ist jedoch meist weiter gefasst und umschließt<br />

dann neben <strong>de</strong>n Substantiven auch Adjektive und Pronomina sowie einige<br />

Numeralia.<br />

Die Zugehörigkeit eines Wortes zur Wortklasse <strong>de</strong>r Substantive kann je<br />

nach Sprache mehr o<strong>de</strong>r weniger stark ausgeprägt sein. So können in Sprachen<br />

wie <strong>de</strong>m Chinesischen viele Wörter sowohl als Substantive wie auch als<br />

Verben fungieren, ohne dass man <strong>de</strong>m Wort irgen<strong>de</strong>inen Unterschied ansehen<br />

könnte; nur die Distribution und die syntaktische Funktion sind jeweils<br />

verschie<strong>de</strong>n. Auch das Englische kennt Wörter, die sowohl als Substantiv als<br />

auch als Verb gebraucht wer<strong>de</strong>n können; hier kann man ebenfalls anhand<br />

<strong>de</strong>r Syntax und in einigen Fällen darüber hinaus auch anhand unterschiedlicher<br />

morphologischer Markierungen feststellen, welche Wortklasse vorliegt.<br />

So kann das Substantiv bomb die Pluralmarkierung -s annehmen (several<br />

bombs), während das Verb (to) bomb beispielsweise die Endung -ed tragen<br />

kann (The embassy was bombed twice). Im <strong>Deutsche</strong>n gibt es hingegen solche<br />

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