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Deutsche Grammatik (de Gruyter Lexikon)

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Substantiv<br />

benstruktur und Genus gut nachweisbar. So wer<strong>de</strong>n etwa einsilbige Phantasiewörter<br />

mit Konsonantenhäufungen im Anlaut und Auslaut vorzugsweise<br />

als Maskulina betrachtet (siehe hierzu ausführlicher Köpcke/Zubin 1983,<br />

1996 und 2009).<br />

Für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r morphologisch motivierten Genuszuweisung<br />

schließlich spielt im <strong>Deutsche</strong>n vor allem die Wortbildung eine große Rolle.<br />

So sind beispielsweise Ableitungen auf -heit, -keit, -ung stets Feminina: die<br />

Trägheit, die Langsamkeit, die Versicherung usw. Wortbildungen auf Ge- (mit<br />

o<strong>de</strong>r ohne zusätzliches -e im Auslaut) sind <strong>de</strong>mgegenüber immer Neutra: das<br />

Gebüsch, das Geschirr, das Gebirge, das Gere<strong>de</strong> usw. Maskulina sind Ableitungen<br />

auf -er, die Personen o<strong>de</strong>r Werkzeuge bezeichnen: <strong>de</strong>r Arbeiter, <strong>de</strong>r Gewerkschafter;<br />

<strong>de</strong>r Bohrer, <strong>de</strong>r Hammer usw. Zusammengesetzte Substantive<br />

tragen stets das Genus <strong>de</strong>s Wortes, das am weitesten rechts in <strong>de</strong>r Kette steht:<br />

die Fahrt → die Schifffahrt → die Dampfschifffahrt → die Donaudampfschifffahrt<br />

usw.<br />

Kasus<br />

Die Möglichkeit <strong>de</strong>s Substantivs, Kasus und Numerus auszudrücken, wird<br />

als Deklination bezeichnet. Substantive teilen diese Fähigkeit im <strong>Deutsche</strong>n<br />

mit Adjektiven, Pronomina, einigen Numeralia sowie <strong>de</strong>m Artikel.<br />

Das <strong>Deutsche</strong> kennt noch vier Kasus, die aber am Substantiv selbst nur<br />

noch sehr rudimentär ausgedrückt wer<strong>de</strong>n können; vorwiegend übernimmt<br />

<strong>de</strong>r Artikel diese Aufgabe. Aufgrund <strong>de</strong>s Formenbestands im Singular kann<br />

man drei Typen von Substantiv<strong>de</strong>klination unterschei<strong>de</strong>n:<br />

endungslos mit -en mit -(e)s im Genitiv und fakultativem<br />

(Feminina) (Maskulina -e im Dativ<br />

und Neutra) (Maskulina und Neutra)<br />

(die) Frau (<strong>de</strong>r) Stu<strong>de</strong>nt (das) Kind<br />

(<strong>de</strong>r) Frau (<strong>de</strong>s) Stu<strong>de</strong>nten (<strong>de</strong>s) Kin<strong>de</strong>s<br />

(<strong>de</strong>r) Frau (<strong>de</strong>m) Stu<strong>de</strong>nten (<strong>de</strong>m) Kin<strong>de</strong><br />

(die) Frau (<strong>de</strong>n) Stu<strong>de</strong>nten (das) Kind<br />

Die Dativ-Endung -e, die bei Maskulina und Neutra im Singular auftreten<br />

kann, ist im mo<strong>de</strong>rnen Sprachgebrauch nur noch selten anzutreffen und im<br />

Wesentlichen auf feste Wendungen o<strong>de</strong>r sehr gehobenen Stil beschränkt,<br />

vgl. z. B. zu Tage kommen, das Kind mit <strong>de</strong>m Ba<strong>de</strong> ausschütten usw.<br />

Im Plural ist das Paradigma in allen drei Fällen gleich. Es enthält als einzige<br />

Endung im Dativ ein -n, das aber nicht ein zweites Mal angehängt wird,<br />

wenn <strong>de</strong>r Plural bereits auf -n o<strong>de</strong>r auf -s en<strong>de</strong>t:<br />

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