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Deutsche Grammatik (de Gruyter Lexikon)

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Syntax<br />

Synsemantikon (auch: Synsemantikum, Plural: Synsemantika; engl.<br />

synsemantic term; von griech. syn ‚mit‘ und sēma ‚Zeichen‘), synsemantisch<br />

(engl. synsemantic)<br />

Synsemantika sind Wörter, die Beziehungen zwischen an<strong>de</strong>ren Zeichen bzw.<br />

<strong>de</strong>m, was sie be<strong>de</strong>uten, ausdrücken, wie etwa weil, aber, auf, unter usw. Ihre<br />

Bezeichnung rührt daher, dass sie ihre Be<strong>de</strong>utung erst im Zusammenhang<br />

mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Zeichentypen entwickeln.<br />

[EH]<br />

Syntagma (Plural: Syntagmen; engl. syntagm o<strong>de</strong>r syntagma; von griech.<br />

syntagma ‚Zusammengesetztes‘)<br />

Wenn zwei o<strong>de</strong>r mehr Wörter sich miteinan<strong>de</strong>r zu einer Einheit verbin<strong>de</strong>n,<br />

bil<strong>de</strong>n sie ein Syntagma. So ist je<strong>de</strong>r Satz zugleich ein Syntagma, aber auch<br />

kleinere Einheiten wie z. B. eines schönen Tages o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Hut in <strong>de</strong>r Hand<br />

bil<strong>de</strong>n Syntagmen.<br />

[EH]<br />

Syntax (engl. syntax; von griech. syntaxis ‚Zusammenordnung‘),<br />

syntaktisch (engl. syntactic)<br />

Unter Syntax versteht man das Regelwerk <strong>de</strong>r Beziehungen, die Wörter miteinan<strong>de</strong>r<br />

eingehen, wenn sie in einem Satz o<strong>de</strong>r in einem Teilstück eines<br />

Satzes stehen. So ist <strong>de</strong>r Unterschied zwischen <strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n Sätzen Mann<br />

beißt Hund und Hund beißt Mann, die ja aus genau <strong>de</strong>nselben Wörtern bestehen,<br />

ein rein syntaktischer: im ersten Satz han<strong>de</strong>lt (beißt) <strong>de</strong>r Mann, und<br />

<strong>de</strong>r Hund ist das Ziel dieser Handlung, im zweiten Fall ist es umgekehrt.<br />

Diese bei<strong>de</strong>n Rollen, die auch als Agens (lat.: ‚<strong>de</strong>r/die Han<strong>de</strong>ln<strong>de</strong>‘) und Patiens<br />

(lat.: ‚<strong>de</strong>r/die Lei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>‘) bezeichnet wer<strong>de</strong>n, sind syntaktische Funktionen.<br />

Da es einen großen Unterschied macht, ob man gebissen wird o<strong>de</strong>r selbst<br />

zubeißt, und es uns daher beim Sprechen wie beim Zuhören wichtig ist, zwischen<br />

Täter und Opfer zu unterschei<strong>de</strong>n, stellen alle Sprachen Mittel zur<br />

Verfügung, mit <strong>de</strong>nen diese und an<strong>de</strong>re syntaktische Funktionen ausgedrückt<br />

wer<strong>de</strong>n können. Das Mittel, das im oben genannten Beispiel eingesetzt<br />

wur<strong>de</strong>, ist das <strong>de</strong>r Wortstellung, und man könnte die angewandte Regel<br />

grob mit „Das Agens steht vor <strong>de</strong>m Patiens“ beschreiben. Aber Wortstellung<br />

ist nur eines von vielen Mitteln, das zur Kennzeichnung syntaktischer Rollen<br />

verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n kann. Auch morphologische und morphosyntaktische<br />

Mittel können zum Einsatz kommen. So kann man etwa im <strong>Deutsche</strong>n die<br />

bei<strong>de</strong>n Beteiligten im Beispielsatz auch dadurch markieren, dass man ihnen<br />

einen Kasus zuweist (<strong>de</strong>r im <strong>Deutsche</strong>n in diesem Fall nur durch <strong>de</strong>n Artikel<br />

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