30.01.2013 Aufrufe

Deutsche Grammatik (de Gruyter Lexikon)

Deutsche Grammatik (de Gruyter Lexikon)

Deutsche Grammatik (de Gruyter Lexikon)

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

u<br />

u<br />

u<br />

reziprok<br />

burtstag geschenkt. Mit <strong>de</strong>r Bezeichnung „Rezipientenpassiv“ wird dabei auf<br />

eine <strong>de</strong>r Grundfunktionen <strong>de</strong>s Dativs Bezug genommen, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Ausdruck<br />

<strong>de</strong>s Empfängers dient. Auch mit <strong>de</strong>m gelegentlich gebrauchten Begriff<br />

„Adressatenpassiv“ ist diese Funktion gemeint. Weniger auf die Funktion als<br />

vielmehr auf die Form, genauer: <strong>de</strong>n betroffenen Kasus, nimmt hingegen <strong>de</strong>r<br />

Ausdruck „Dativpassiv“ Bezug, und bei „bekommen-Passiv“ schließlich wird<br />

eines <strong>de</strong>r drei Verben bekommen, erhalten und kriegen, die zur Bildung <strong>de</strong>s<br />

Rezipientenpassivs Verwendung fin<strong>de</strong>n können, zugleich als Namensgeber<br />

benutzt.<br />

→ Passiv<br />

[EH]<br />

reziprok (engl. reciprocal; von lat. reciprocare ‚in Wechselbeziehung<br />

stehen‘)<br />

Eine reziproke Be<strong>de</strong>utung beinhaltet eine wechselseitige Rückbeziehung. Sie<br />

liegt etwa bei sich begegnen vor. Ein Satz wie Lukas und Anna begegnen sich<br />

impliziert: Lukas begegnet Anna und Anna begegnet Lukas. Man kann das reziproke<br />

Verhältnis ver<strong>de</strong>utlichen, in<strong>de</strong>m man einan<strong>de</strong>r statt sich verwen<strong>de</strong>t:<br />

Sie begegnen einan<strong>de</strong>r.<br />

[MS]<br />

Reziprokpronomen (engl. reciprocal pronoun; von lat. reciprocare ‚in<br />

Wechselbeziehung stehen‘ und pro ‚für‘ und nomen ‚Name‘, ‚Nomen‘)<br />

Reziprokpronomina drücken I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>s Objekts mit <strong>de</strong>m Subjekt <strong>de</strong>s<br />

Satzes aus, das in diesem Fall stets im Plural steht. Darüber hinaus zeigen<br />

sie an, dass die Beziehung wechselseitig ist, sich sozusagen überkreuzt: Sie<br />

kennen sich gut impliziert, dass Person A Person B gut kennt und umgekehrt.<br />

Wie das Beispiel zeigt, kann das Reflexivpronomen sich reziprok gebraucht<br />

wer<strong>de</strong>n. Will man Missverständnisse ausschließen (etwa eine Lesart<br />

von sie lieben sich als ‚A liebt A und B liebt B‘ bzw. ‚je<strong>de</strong>r liebt sich selbst‘),<br />

so steht hierfür das ausschließlich reziproke Pronomen einan<strong>de</strong>r zur Verfügung.<br />

→ Pronomen<br />

[GP]<br />

Rhema (engl. rheme, comment; von griech. rhēma ‚das Ausgesagte‘)<br />

Als Rhema wer<strong>de</strong>n jene Elemente eines Satzes bezeichnet, die neue, unbekannte,<br />

nicht vorerwähnte Information transportieren o<strong>de</strong>r die Satzaussage<br />

(‚das, was über das Thema gesagt wird‘) bil<strong>de</strong>n. Das Gegenstück zum Rhema<br />

bil<strong>de</strong>t das Thema, das jene Elemente umfasst, die bereits bekannte, vor-<br />

312

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!