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«Günstiger» Mietwohnungsbau ist möglich - Fahrländer Partner

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9 «Günstige» Projektentwicklung<br />

9.1 Ausgangslage<br />

Die klassischen Ansätze zur Investitionskostenoptimierung, die bei der Erstellung von gängigen Wohnbauten<br />

angewendet werden, sind bekannt und werden bereits bei vielen Projekten mehr oder weniger erfolgreich<br />

umgesetzt. Versucht man, die Mietkosten von gängigen Wohnungen nur mittels effizienter Planung,<br />

kostengünstiger Bauweise sowie geschickter Materialwahl zu senken, könnten die gewünschten Ziele des<br />

Projektes «günstig» Wohnen kaum erreicht werden.<br />

Grösseren Erfolg hingegen verspricht die Entwicklung von gleichzeitig effizient gestalteten und kostengünstig<br />

erstellbaren, standardisierten Minimalwohnungen. Das Produkt muss auf ein Zielpublikum ausgerichtet<br />

werden, welches im Vergleich zum Durchschnitt geringere finanzielle Mittel zur Verfügung hat bzw.<br />

einzusetzen bereit <strong>ist</strong> und zugleich in Kauf nimmt, hinsichtlich Flächenverbrauch und Standards Zugeständnisse<br />

zu machen. Damit unterscheiden sich die Minimalwohnungen deutlich von den heute neu<br />

erstellten Mietwohnungen.<br />

9.2 Methodisches Vorgehen<br />

Aufgrund des gegebenen Studienrahmens muss sich die Untersuchung auf die Senkung der Initialinvestition<br />

mittels Erhöhung der Flächeneffizienz und Vereinfachung der Wohnungsstandards beschränken.<br />

Die gewählten konventionellen System- und Materialstandards vermögen zwar die Investitionskosten zu<br />

senken, greifen jedoch unter dem Aspekt einer Life-Cycle-Betrachtung zu kurz.<br />

Weitere konzeptionelle Optimierungsschritte diesbezüglich sind darum unabdingbar. Sehr früh sollte bei<br />

jeder System- und Materialwahl kritisch hinterfragt werden, ob die Wirtschaftlichkeit durch die Berücksichtigung<br />

der Lebensdauer, Wartungs-/ Unterhalts-/ Instandsetzungskosten sowie Energiekosten günstig beeinflusst<br />

werden kann.<br />

So könnten zum Beispiel Mehrinvestitionen seitens des Investors im Bereich Wärmeerzeugung/ Wärmedämmung<br />

bei gleichbleibenden Gesamtmietkosten aus Mietersicht (höhere Nettomiete, dafür tiefere Nebenkosten)<br />

ökologisch und ökonomisch sinnvolle Lösungen er<strong>möglich</strong>en. Vor dem Hintergrund des hohen<br />

Anlagedrucks für institutionelle Investoren müsste bei diesen eigentlich ein reges Interesse bestehen, mehr<br />

Kapital bei gleichbleibender Rendite zu platzieren (Kapital anstelle von Energie). Ein weiteres Beispiel diesbezüglich<br />

bietet die Material- respektive Systemwahl. So kann beispielsweise eine Wärmedämmung, die<br />

eine Lebensdauer von 35 anstelle von 30 Jahren aufwe<strong>ist</strong>, gemäss Berechnungen von Halter Unternehmungen<br />

25% höhere Anfangsinvestitionskosten aufweisen, ohne die Gesamtwirtschaftlichkeit negativ zu<br />

beeinträchtigen.<br />

Weitere positive Effekte im Bereich Termin-, Kosten- und Qualitätsmanagement können durch die frühzeitige<br />

Integration von «digitalen Werkzeugen» in den Planungsprozess erzielt werden. Nach den Prinzipien<br />

«Vereinfachen, Systematisieren und Integrieren» bieten spezialisierte Softwarelösungen die Möglichkeit, die<br />

zunehmende Komplexität im Bauwesen zu reduzieren und vom gängigen Konfliktmanagement auf eine<br />

Konfliktprävention hinzuarbeiten. Gerade Projekte mit hohem Standardisierungsgrad weisen dabei ein<br />

grosses Potential auf. Mit der Umsetzung dieser gewerkeübergreifenden Entwurfsstrategie <strong>ist</strong> zukünftig von<br />

einem weiteren, beträchtlichen Potential hinsichtlich Prozessoptimierung und Kostenreduktion auszugehen.<br />

9.3 Interventionsebenen / Massnahmen zur Produktoptimierung<br />

Generell stehen folgende Interventionsebenen für die Produktoptimierung zur Verfügung:<br />

- Mengen (Reduktion/ Eliminierung);<br />

- Standards (Vereinfachung/ Senkung);<br />

- Effizienz (Standardisierung/ Technische Optimierung/ Systemwahl);<br />

- Anreizsysteme.<br />

Auf Basis dieser Interventionsebenen werden im Folgenden exemplarisch Planungsgrundsätze und<br />

konkrete Massnahmen hergeleitet (vgl. dazu Anhang A II).<br />

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