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5./6. Oktober 2013 / Nr. 40 e PAPer-sPeZIAL<br />
In die Umstrukturierungs-Turbulenzen hinein kam der Druck<br />
konservativer Kirchenkreise und Publizisten. Sie kritisierten scharf,<br />
dass einige Erotik- und Esoterik-Titel über das Weltbild-Vertriebssystem<br />
zu erhalten waren. Obwohl diese „schmutzige“ Literatur<br />
weniger als 0,2 Prozent des Umsatzes ausmachte, war der<br />
Vorwurf der Doppelmoral in der Welt. Die Wellen der Empörung<br />
schlugen hoch. Sogar Papst Benedikt XVI. mahnte eine Korrektur<br />
an.<br />
In dieser Situation beschlossen die Bischöfe, sich von der direkten<br />
Konzernbeteiligung zu trennen. Der Aufsichtsrat wurde ausgetauscht,<br />
als neuer Vorsitzender übernahm Generalvikar Beer die<br />
Leitung. Man plante die Überführung des Konzerns in eine Stiftung.<br />
Dann aber verbauten die finanziellen Sorgen des Unternehmens<br />
diesen Weg. Für die Banken, auf deren Kredite Weltbild angewiesen<br />
ist, waren diese Verwerfungen nur schwer nachvollziehbar.<br />
Sie mussten den Eindruck bekommen, die Eigentümer stünden<br />
nicht mehr zu ihrem Konzern.<br />
Diesem Eindruck sind die Bischöfe nun mit<br />
ihrer Fuldaer Erklärung entgegengetreten.<br />
Ähnlich wie Politiker und der Zentralbankchef<br />
in der Euro-Krise haben sie<br />
den Versuch unternommen, das Vertrauen<br />
der Gläubiger wieder herzustellen,<br />
indem sie sich zum Fortbestand des<br />
Unternehmens bekennen. Da die Banken<br />
wissen, über welche Vermögenswerte<br />
die Gesellschafter verfügen,<br />
dürfte auch das Vertrauen in<br />
die Überlebensfähigkeit der<br />
GmbH wiederhergestellt<br />
sein. „Das sind für Weltbild<br />
und seine Mitarbeiter<br />
gute Nachrichten,