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Landtagspräsident Christoph Grimm - Landtag Rheinland-Pfalz

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Nadja Weyrauch (SFJ):<br />

Schüler-<strong>Landtag</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - 20. Sitzung am 2. Dezember 2004<br />

Ich möchte etwas zu Sven Thalwitz sagen. Heißt<br />

das für dich – klar gesehen –, wenn deutsche Kinder<br />

etwas anstellen, kann man sie nicht wegschikken,<br />

also stecken wir sie in den Knast? Und wenn<br />

ausländische Kinder etwas anstellen, kann man sie<br />

wegschicken, anstatt sich um sie zu kümmern?<br />

Thomas Grün (ARP):<br />

Ich möchte gerne etwas zum unterrichtlichen Angebot<br />

sagen. Damit kann man auch AGs meinen. Es<br />

gibt ja massenweise AGs in der Schule: Fußball-<br />

AG, Basketball-AG, Umwelt-AG – eigentlich alles.<br />

Das meinen wir auch mit unterrichtlichem Angebot.<br />

Nico Heise (JFT):<br />

Wenn in Nummer 1 alle Punkte erfüllt sein müssen,<br />

damit sie integriert werden, wieso schreibt ihr dann<br />

in Nummer 2 „darüber hinaus“? Warum müssen<br />

noch Punkte wie Umweltschutz oder Vereinsleben<br />

erfüllt werden, wenn sowieso alle Punkte in Nummer<br />

1 erfüllt werden? Umweltschutz ist eigentlich<br />

nicht so wichtig für die Integration wie Vereinsleben.<br />

Und es können auch Vereine mit Mitgliedern aus<br />

demselben Land sein.<br />

Sven Thalwitz (ARP):<br />

Ich möchte noch etwas zu den deutschen Kindern<br />

sagen. Bei deutschen Kindern gibt es ja die Möglichkeit,<br />

nur Jugendstrafen zu verhängen. Bei ausländischen<br />

Kindern besteht auch die Möglichkeit,<br />

dass sie abgeschoben werden. Wenn deutsche<br />

Kinder etwas anstellen, ist klar, dass sie auch dafür<br />

bestraft werden müssen. Dafür gibt es Jugendstrafen<br />

oder Sozialstunden. Bei ausländischen Kindern<br />

besteht aber auch die Möglichkeit, dass sie abgeschoben<br />

werden.<br />

Julia Brychcy (JFT):<br />

Ich denke auch, dass die Vereine definiert werden<br />

müssen. Es gibt ja auch radikale Vereine.<br />

20<br />

Theresa Ockenfels (ARP):<br />

Ich möchte etwas zur JFT sagen. Ihr habt gefragt,<br />

warum Nummer 2 da ist. Wir haben gesagt, dass<br />

Nummer 1 das Wichtigste ist; das muss eingehalten<br />

werden. In Nummer 2 steht „darüber hinaus ein<br />

Bleiberecht“. Wenn sie aus Nummer 1 einen Punkt<br />

nicht so gut einhalten können, aber einen Punkt aus<br />

Nummer 2 machen, dürfen sie trotzdem hier bleiben.<br />

Nadja Weyrauch (SFJ):<br />

Man kümmert sich um deutsche Kinder. Warum<br />

kümmert man sich nicht um ausländische Kinder?<br />

Warum soll man die direkt abschieben? Es gibt<br />

doch so viele Möglichkeiten. Warum haben die nicht<br />

dasselbe Recht, wenn die doch hier leben?<br />

Pierre Weber (ARP):<br />

Ich denke nicht, dass ein ausländischer Junge, der<br />

einmal eine Schachtel Zigaretten geklaut hat, deswegen<br />

direkt mit seiner gesamten Familie abgeschoben<br />

wird. Es gibt mit Sicherheit Richtlinien.<br />

Jugendliche machen manchmal "Scheiße", das ist<br />

so. Ich denke nicht, dass jemand deshalb direkt<br />

abgeschoben wird. Da wird es mit Sicherheit auch<br />

die Möglichkeit geben, dass er erst mal Sozialstunden<br />

kriegt, eine Verwarnung kriegt oder auch Hilfe<br />

kriegt.<br />

Aber ab einer gewissen Anzahl von Straftaten und<br />

wenn zu vermuten ist, dass es ein Wiederholungstäter<br />

ist, denke ich, dass wir schon genug Deutsche<br />

in unseren Gefängnissen haben. Da wäre es wahrscheinlich<br />

doch von Vorteil, die einfach abzuschieben,<br />

weil wir so etwas nicht brauchen.<br />

Präsident Christian Querbach:<br />

Vielen Dank. – Es ist sehr gut, dass so viele Wortmeldungen<br />

kamen. Leider müssen wir jetzt aus<br />

Zeitgründen die Diskussionsrunde beenden.

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