Landtagspräsident Christoph Grimm - Landtag Rheinland-Pfalz
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Sven Thalwitz (ARP):<br />
Schüler-<strong>Landtag</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - 20. Sitzung am 2. Dezember 2004<br />
Herr <strong>Grimm</strong>, meine Frage lautet: Wie steht es um<br />
die Ausbildungsplätze? Viele von uns werden nächstes<br />
Jahr aus der Schule entlassen.<br />
<strong><strong>Landtag</strong>spräsident</strong> <strong>Christoph</strong> <strong>Grimm</strong>:<br />
Wir haben festzustellen, dass es landesweit und vor<br />
allen Dingen auch bundesweit immer noch an Ausbildungsplätzen<br />
fehlt. Dass das eine Aufgabe für die<br />
Politik ist, ist unbestreitbar. Aber vor allen Dingen ist<br />
es eine Aufgabe derjenigen, die Betriebe führen –<br />
das heißt der Wirtschaft im Dienstleistungsbereich,<br />
in der Industrie, im Gewerbe –, genügend Ausbildungsplätze<br />
zur Verfügung zu stellen. Es ist in unserer<br />
Verfassung so vorgesehen und so festgelegt,<br />
dass in erster Linie die Wirtschaft dafür verantwortlich<br />
ist und nur in zweiter Linie der Staat.<br />
Aber dessen ungeachtet gibt es auch erhebliche<br />
Anstrengungen des Landes <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> – finanzielle<br />
Anstrengungen, aber auch politische Anstrengungen,<br />
nämlich, die Unternehmen davon zu<br />
überzeugen, mehr für die Ausbildung zu tun. Die<br />
Landesregierung, der Ministerpräsident hat einen so<br />
genannten Ovalen Tisch eingerichtet. Was heißt<br />
das? Da sitzen Vertreterinnen und Vertreter der<br />
Wirtschaft und ihrer Organisationen mit am Tisch,<br />
und man berät darüber, wie die Zahl der qualifizierten<br />
Ausbildungsplätze erhöht werden kann.<br />
Das hat sich in den letzten Jahren bewährt und hat<br />
schließlich auch dazu geführt, dass die Ausbildungsplatzsituation<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> nicht so<br />
schlecht ist wie in anderen Bundesländern. Aber<br />
dessen ungeachtet gibt es auch hier noch Probleme.<br />
Dennoch hoffe ich darauf, dass, wenn die endgültige<br />
Ausbildungsplatzbilanz vorliegt, zumindest<br />
theoretisch alle, die einen Ausbildungsplatz suchen,<br />
dann auch einen finden. Es wird natürlich nicht so<br />
sein, dass es immer der Ausbildungsplatz gleich um<br />
die Ecke ist und erst recht nicht derjenige, den man<br />
sich für sich selbst gewünscht hat.<br />
Kurzum, es bleibt eine ganz, ganz zentrale Frage<br />
auch der rheinland-pfälzischen Politik, jungen Menschen,<br />
die ins Berufsleben treten wollen, auch die<br />
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Chance dafür zu eröffnen. Denn dass man auch<br />
berufstätig sein kann, ist ja der Schlüssel dazu,<br />
einen Platz in der Gesellschaft zu finden. Wer diese<br />
Chance nicht hat, dem wird nach all den Erfahrungen,<br />
die man hat machen müssen, im Grunde<br />
ein ganz großer Teil von Lebenschancen abgeschnitten.<br />
Alle Fraktionen im <strong>Landtag</strong> begreifen das<br />
also als eine ganz herausragende Aufgabe.<br />
David Theis (PGJ):<br />
Herr <strong>Grimm</strong>, wie wollen Sie gegen die Tatsache<br />
vorgehen, dass immer mehr Jugendliche anfangen<br />
zu rauchen?<br />
<strong><strong>Landtag</strong>spräsident</strong> <strong>Christoph</strong> <strong>Grimm</strong>:<br />
Tja, wenn ich das wüsste, dann hätte ich es meinem<br />
Sohn schon abgewöhnt. Mahnen, die Preise erhöhen?<br />
Da bin ich wirklich unschlüssig. Es ist in erster<br />
Linie das schlechte Beispiel, fürchte ich, zu Hause,<br />
im Freundeskreis. Das steckt an. Aber selbst ein<br />
gutes Beispiel – ich bin Nichtraucher – verhindert<br />
nicht, dass Kinder doch sozusagen auf die Raucherabwege<br />
geleitet werden.<br />
Man muss die Risiken des Rauchens – da gibt es ja<br />
erhebliche – immer wieder deutlich machen. Man<br />
muss das ohne Panik tun, aber sozusagen an die<br />
Vernunft der Jugendlichen appellieren, sich selbst<br />
das nicht anzutun, nämlich ihre Gesundheit zu gefährden.<br />
Vielleicht hilft auch – das halte ich auch für<br />
erlaubt –, darauf aufmerksam zu machen, dass man<br />
damit auch andere schädigt. Daher ist es eine Sache,<br />
die man für sich entscheiden muss, aber auch<br />
im Blick auf das persönliche Umfeld und die Gesellschaft.<br />
Ich hoffe sehr, dass Elternhaus und Schule auch<br />
einen Beitrag dazu leisten. Ich bin da weniger liberal<br />
eingestellt als möglicherweise der eine oder andere<br />
Kollege oder die eine oder andere Kollegin. Ich<br />
halte es beispielsweise durchaus für erwägenswert,<br />
in der Schule das Rauchen zu verbieten. Aber das<br />
ist eine Frage, die ich nicht zu entscheiden habe.<br />
Das ist wohl ganz überwiegend in die Autorität und<br />
in die Verantwortung der Schulen bzw. der Schul