Landtagspräsident Christoph Grimm - Landtag Rheinland-Pfalz
Landtagspräsident Christoph Grimm - Landtag Rheinland-Pfalz
Landtagspräsident Christoph Grimm - Landtag Rheinland-Pfalz
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Schüler-<strong>Landtag</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - 20. Sitzung am 2. Dezember 2004<br />
Ich bitte dazu Jasmin Barthel von der Partei gegen<br />
Jugendkriminalität ans Rednerpult.<br />
Jasmin Barthel (PGJ):<br />
(Beifall)<br />
Guten Morgen, meine sehr verehrten Damen und<br />
Herren! Ich begrüße Sie recht herzlich im Namen<br />
der PGJ, der Fraktion Partei gegen Jugendkriminalität<br />
von der Berufsbildenden Schule Südliche<br />
Weinstraße in Edenkoben.<br />
Ich beginne nun mit der Erläuterung unseres Antrags.<br />
Wir setzen uns für die Bekämpfung der Jugendkriminalität<br />
in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> ein, weil dies ein<br />
ernstes Problem in unserer Gesellschaft darstellt.<br />
So stieg die Zahl der Straftaten Jugendlicher im<br />
Gebiet der Polizeidirektion Landau von 17.996 in<br />
2001 auf 20.641 in 2003. Zwar sind die Zahlen für<br />
2004 leicht rückläufig, aber immer noch auf hohem<br />
Niveau.<br />
Für die Straftaten Jugendlicher gibt es unterschiedliche<br />
Gründe: Langeweile, Einfluss der Clique, keine<br />
Vertrauensperson, fehlende Erfolgserlebnisse in<br />
Schule und am Arbeitsplatz, schlechtes Elternhaus.<br />
Wir setzen mit unserem Antrag an dieser Ursache<br />
an. Der Grundgedanke unseres Antrags lautet:<br />
Beschäftigung statt Kriminalität – Vorbeugung statt<br />
Vollzug.<br />
Nun zu den einzelnen Punkten unseres Antrags: In<br />
Punkt 1 steht der Gedanke „Beschäftigung statt<br />
Kriminalität“ im Vordergrund. Wir fordern Maßnahmen,<br />
um Jugendliche „von der Straße herunterzuholen“,<br />
sie zu beschäftigen, damit sie nichts anstellen.<br />
Zu diesen Maßnahmen gehören zum Beispiel<br />
ein erweitertes Freizeitangebot, bessere Jugendtreffs,<br />
die Belohnung von sozialem Engagement<br />
wie zum Beispiel die 72-Stunden-Aktion und<br />
eine bessere Information über Angebote für Jugendliche.<br />
In Punkt 2 fordern wir nach dem Motto „Vorbeugung<br />
statt Vollzug“ Präventionsmaßnahmen, um das<br />
Entstehen von Jugendkriminalität zu verhindern. Zu<br />
diesen präventiven Maßnahmen zählen freiwillige<br />
Nachhilfeangebote an Schulen. Dadurch könnten<br />
22<br />
schwache Schüler und Schülerinnen sich verbessern,<br />
es gäbe weniger Frust und damit weniger<br />
Kriminalität. Außerdem sollte das Streitschlichter-<br />
Programm ausgebaut und die Zahl der Schulpsychologen<br />
und Schulsozialarbeiter erhöht werden.<br />
Rund 50 Schulpsychologen für ca. 500.000 Schüler<br />
und Schülerinnen in <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> sind einfach zu<br />
wenig!<br />
Es ist uns hierbei durchaus bewusst, dass viele der<br />
bisher genannten Punkte das Land <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong><br />
Geld kosten, also zunächst einmal Kosten verursachen<br />
würden. Wir sind aber der festen Überzeugung,<br />
dass es im Endeffekt billiger ist, Geld in die<br />
Vorbeugung zu stecken, als für die Folgen der Kriminalität<br />
und für Gefängnisplätze zahlen zu müssen.<br />
In Punkt 3 fordern wie die Einrichtung von Erziehungscamps<br />
nach Vorbild der amerikanischen<br />
Bootcamps. Jugendliche, die straffällig werden,<br />
kommen meist aus einer Familie, in der die Erziehung<br />
mangelhaft war. In folgenden Bereichen herrschen<br />
Defizite: Pünktlichkeit, Respekt vor anderen<br />
Menschen, Höflichkeit, Respekt vor dem Eigentum<br />
anderer, Beachtung von Gesetzen, Fähigkeit und<br />
Bereitschaft, sinnvolle Arbeit konzentriert zu bewältigen,<br />
Zuverlässigkeit.<br />
In einem Erziehungscamp sollten diese „Tugenden“<br />
gedrillt werden. Darüber hinaus wird auch das Sozialverhalten<br />
aufgebaut. Die Jugendlichen sollen<br />
Selbstvertrauen aufbauen und lernen, sich auf andere<br />
zu verlassen. Sie selbst sollen durch den Erziehungsprozess<br />
zu einer Persönlichkeit werden,<br />
auf die sich andere verlassen können.<br />
Zur Abschreckung fordern wir außerdem, dass<br />
jugendliche Gewalt- und Wiederholungstäter härter<br />
bestraft werden. Vor allem sollten zwischen Tat und<br />
Strafe nicht etliche Monate liegen, sodass der Täter<br />
den Zusammenhang zwischen Tat und Strafe gar<br />
nicht mehr herstellen kann. „Jugendknast“ sollte<br />
dabei aber immer der letzte Ausweg bleiben. Jugendliche<br />
Straftäter sollten besser therapiert werden,<br />
als nur eine Zeit lang „weggesperrt“ zu werden.<br />
In bin nun am Ende meiner Rede angelangt und<br />
bitte Sie eindringlich, unseren Antrag zu unterstüt