Landtagspräsident Christoph Grimm - Landtag Rheinland-Pfalz
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Schüler-<strong>Landtag</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - 20. Sitzung am 2. Dezember 2004<br />
Dann denkt der andere: Oh, das ist ja cool! Dann<br />
passiert vielleicht so etwas.<br />
Ich möchte auch die Gerichtskosten ansprechen.<br />
Wir haben in unserem Änderungsantrag geschrieben,<br />
dass wir wollen, dass die Jugendlichen einen<br />
Teil der Gerichtskosten tragen. Wir finden, dass es<br />
besser ist, wenn die Jugendlichen auch etwas davon<br />
bezahlen. Eine Gerichtsverhandlung ist teuer,<br />
wir wissen das. Der Richter legt das dann fest, je<br />
nach dem; vielleicht verdient der Jugendliche etwas.<br />
Das ist auch ein Grund, kein Verbrechen mehr zu<br />
begehen, auch wenn die Eltern das dann bezahlen<br />
müssen. Ich glaube nicht, dass die Eltern froh sind,<br />
dass sie da Geld bezahlen müssen. Deshalb meinen<br />
wir, es ist gut, wenn die Kriminellen einen Teil<br />
der Gerichtskosten bezahlen.<br />
Thomas Brauch (PGJ):<br />
Wenn im Bootcamp Straffällige sind, die schon<br />
einen Mord begangen haben, dann wird da auch mit<br />
Sicherheit Wachpersonal aufgeboten.<br />
Wir haben uns für das Bootcamp entschieden, weil<br />
die Chance hier wohl größer ist, eine Besserung zu<br />
erreichen, als wenn man zwölf Stunden im Gefängnis<br />
die Wand anstarrt.<br />
Präsidentin Anna Krieger:<br />
Jetzt darf von jeder Fraktion der Fraktionsvorsitzende<br />
etwas sagen.<br />
Theresa Ockenfels (ARP):<br />
Ich finde euren Vorschlag vielleicht ganz gut. Dann<br />
bin ich ein jugendlicher Straftäter, habe etwas geklaut,<br />
komme in so ein Camp. Okay, ich komme<br />
wieder raus, denke mir, das war ja gar nicht so<br />
schlimm. Ich klaue noch mal, gehe noch mal ins<br />
Camp. Ich klaue noch mal. Ich bin ja dann Wiederholungstäter<br />
und komme immer wieder in dieses<br />
Camp.<br />
Jasmin Barthel (PGJ):<br />
35<br />
Das Erziehungscamp soll natürlich keine Belohnung<br />
sein. Das möchte ich ganz deutlich machen. Die<br />
sollen da schon spüren: Ich habe etwas falsch gemacht;<br />
ich lerne jetzt daraus. Es ist wirklich keine<br />
Belohnung. Wie ich vorhin schon gesagt habe:<br />
Wenn der das nicht richtig macht, kommt das in den<br />
Bericht, und er kommt noch ins Gefängnis. Dann<br />
muss er seine Strafe absitzen. Ich garantiere euch:<br />
Er kommt nicht mehr da hin. Der hat eine Chance<br />
gehabt. Und wenn er wieder etwas anstellt, kriegt er<br />
das Gefängnis – und das ist nicht ohne.<br />
Katja Büchler (PGJ):<br />
Ich wollte noch etwas zum Kaugummi sagen.<br />
(Heiterkeit)<br />
Zunächst einmal geht es hier nicht um einen Kaugummi<br />
oder so etwas, sondern schon um härtere<br />
Sachen: nachts irgendwo, in einem Betrieb zum<br />
Beispiel, eingebrochen und dort Zeug geklaut – und<br />
noch härtere Sachen.<br />
Zum Einwand von Theresa, das Bootcamp wäre<br />
nicht so schlimm gewesen, möchte ich sagen: Es<br />
geht im Bootcamp nicht darum, nur die Strafzeit zu<br />
verkürzen. Es geht darum, den Leuten klarzumachen,<br />
was sie falsch gemacht haben, und ihnen<br />
klarzumachen, dass es eben nicht richtig war, damit<br />
sie das nicht mehr machen.<br />
In einem Bootcamp, in so einem pädagogischen<br />
Heim oder wie das genannt wird, wird ihnen ja auch<br />
weitergeholfen. Wenn jemand eine Lehrstelle gefunden<br />
hat und wieder auf dem richtigen Weg ist,<br />
kommt man bestimmt nicht auf die Idee, noch einmal<br />
da reinzukommen. Wenn man in dem Bootcamp<br />
einmal drin war, kommt man mit Sicherheit<br />
nicht mehr in ein Bootcamp, wenn man das nächste<br />
Mal erwischt wird, sondern in den Knast.<br />
Benedikt Rosmanith (JFT):<br />
Ich möchte noch etwas zu den Hotlines sagen. Wir<br />
wussten nicht, dass es diese Hotlines schon gibt.<br />
Aber wir finden einfach, dass diese Hotlines für die<br />
Betroffenen unheimlich wichtig zur Unterstützung