Landtagspräsident Christoph Grimm - Landtag Rheinland-Pfalz
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Schüler-<strong>Landtag</strong> <strong>Rheinland</strong>-<strong>Pfalz</strong> - 20. Sitzung am 2. Dezember 2004<br />
ist Frau Bongers. Dort oben sitzt sie; ich grüße sie<br />
ganz herzlich.<br />
(Beifall)<br />
Und ich sprach davon, dass eine ehemalige Schülerin<br />
heute unter uns ist. Sie ist – man darf es sagen –<br />
dreifache Mutter. Ich freue mich über die Anwesenheit<br />
von Frau Nicole Endris.<br />
(Beifall)<br />
Meine Damen und Herren, liebe Schülerparlamentarier!<br />
Ich habe darauf hingewiesen, dass der<br />
<strong>Landtag</strong> diesen Schüler-<strong>Landtag</strong> vor 20 Jahren<br />
eingeführt hat. Was er damit bezweckt hat, wird<br />
sehr sinnfällig deutlich in einem Zitat, das ich mit<br />
Erlaubnis des Herrn Präsidenten gerne vorlesen<br />
möchte, und zwar aus dem Protokoll der Sitzung<br />
des <strong>Landtag</strong>s vom 28. Februar 1985. Eine Abgeordnete<br />
sagte damals zur Begründung:<br />
Wir schlagen vor, regelmäßig einen Tag „Jugend<br />
und Parlament“ zu veranstalten und<br />
verstärkt Informationen über die Arbeit und<br />
die Politik des <strong>Landtag</strong>s für Jugendliche anzubieten.<br />
Wir wollen damit erreichen, dass<br />
erstens die Distanz zwischen Jugendlichen<br />
und Politikern verkürzt wird, dass zweitens<br />
die Barrieren zu politischen Informationen, zu<br />
politischen Entscheidungen abgebaut werden<br />
und dass drittens zusätzliches Engagement<br />
junger Menschen für die Gemeinschaft<br />
geweckt wird.<br />
Dazu wollen wir den Jugendlichen einen direkten,<br />
unmittelbaren Einblick in unsere parlamentarische<br />
Arbeit geben.<br />
Diese Abgeordnete fügte hinzu, der Schüler-<strong>Landtag</strong><br />
soll auch keine Einbahnstraße sein, nicht nur ein<br />
Angebot an Schülerinnen und Schüler, sondern<br />
natürlich auch den Abgeordneten selbst nutzen:<br />
Mit einem solchen Tag können nicht nur die<br />
Jugendlichen etwas lernen. Auch wir Abgeordnete<br />
werden sicherlich neue Erfahrungen<br />
mitnehmen können. Und auch das ist sicher<br />
wichtig für uns.<br />
Und weil das so ist und weil das die Abgeordneten<br />
auch selbst so sehen, sind die Abgeordneten heute<br />
so zahlreich vertreten.<br />
Ich möchte auch darauf hinweisen, dass nicht nur<br />
der Schüler-<strong>Landtag</strong> Ausdruck dieses politischen<br />
Willens aller Fraktionen im <strong>Landtag</strong> ist, die Distanz<br />
zwischen Jugend und Politik, also zwischen den<br />
Akteuren in der Politik und den von der Politik be-<br />
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troffenen Jugendlichen, abzubauen, sondern dass<br />
sich dies wie ein roter Faden durch die Landespolitik<br />
zieht, bis in die jüngste Zeit. Wir haben zurzeit<br />
eine Enquete-Kommission. Das ist eine Untersuchungskommission,<br />
die sich mit der Situation der<br />
Jugendlichen in unserer Gesellschaft befasst. Zu<br />
diesem großen Thema gehört natürlich auch das<br />
Verhältnis der Jugend zu den politischen Institutionen,<br />
zu den Parteien und zu den Politikern.<br />
Ich freue mich, dass die Vorsitzende der Enquete-<br />
Kommission, Frau Brede-Hoffmann, hier ist – dort<br />
hinten sitzt sie. Wichtig zu wissen ist, dass sie nicht<br />
sozusagen nach dem herkömmlichen Strickmuster<br />
arbeiten – hier im Parlament sitzen und Sachverständige<br />
dazu einladen, die dann über die Jugendlichen<br />
sprechen –, sondern dass sie beschlossen<br />
haben, ins Land, aufs Land, in die Städte zu fahren<br />
– also Mainz, den Parlamentssitz, zu verlassen –<br />
und in den verschiedenen Regionen unseres Landes<br />
direkt auch mit Jugendlichen zu sprechen.<br />
Dieser neue Weg wird, denke ich, Schule machen,<br />
dass sich das Parlament nicht nur als eine festgefügte<br />
Organisation am Sitz der Landeshauptstadt<br />
versteht, sondern dass sie den unmittelbaren Kontakt<br />
mit denjenigen sucht, die von seiner Politik<br />
betroffen sind – und das sind in diesem Fall natürlich<br />
Sie, die Schülerinnen und Schüler. Wir sind alle<br />
sehr gespannt, welche Ergebnisse diese Enquete-<br />
Kommission zeitigen wird.<br />
Wir können feststellen, dass in diesen 20 Jahren<br />
auch die Arbeit des Schülerparlamentes immer<br />
professioneller geworden ist – professioneller in<br />
dem Sinne, dass man tatsächlich den Eindruck hat,<br />
dass innerhalb des Schüler-<strong>Landtag</strong>s eine auch<br />
wirklich spontane politische Diskussion möglich ist.<br />
Da hat es Anlaufschwierigkeiten gegeben. Aber die<br />
letzten Jahre haben deutlich gemacht, wie viel auch<br />
politisch-darstellerisches Talent in vielen Jugendlichen<br />
schlummert. Es ist schön, dass man das mal<br />
im wirklichen Parlament anlässlich dieses Schülerparlaments<br />
ausleben kann.<br />
Diese Form, vier Schulen, Fraktionen unterschiedlicher<br />
Schulformen einzuladen, hat sich bewährt. Wir<br />
sind nicht wenig stolz darauf, dass wir die Ersten