„Pädagogisch qualifizierten Fahrschulüberwachung“ (PQFÜ)
„Pädagogisch qualifizierten Fahrschulüberwachung“ (PQFÜ)
„Pädagogisch qualifizierten Fahrschulüberwachung“ (PQFÜ)
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
2 Untersuchungsanlage<br />
eigneten Stellen wie am Ende thematischer Einheiten die wichtigsten inhaltlichen<br />
Elemente zusammen. Während des Vortrags achtet der Fahrlehrer darauf, ob die<br />
Fahrschüler zuhören; der Geräuschpegel sollte niedrig sein.<br />
(2) „Organisation von Erfahrungsberichten“: Der Unterrichtsaufbau lässt genügend<br />
Raum für Erfahrungsberichte, und der Fahrlehrer sollte die Fahrschüler im Unterrichtsverlauf<br />
ausdrücklich dazu anregen, über eigene Erfahrungen zu berichten. Diese<br />
Erfahrungsberichte sind vom Fahrlehrer dann im weiteren Unterrichtsverlauf zu<br />
nutzen, was eine hohe fachliche und didaktische Kompetenz erfordert.<br />
(3) „Organisation von Diskussionen“: Im Theorieunterricht muss der Fahrlehrer ausreichend<br />
Raum für Diskussionen vorsehen und die Fahrschüler ausdrücklich zur Meinungsdarstellung<br />
auffordern. Dabei moderiert der Fahrlehrer die Diskussion zwischen<br />
den Fahrschülern zielgerichtet und themenorientiert. Der Fahrlehrer bindet<br />
darüber hinaus die Diskussionsbeiträge und Diskussionsergebnisse sinnvoll in den<br />
Unterricht ein.<br />
(4) „Durchführung von Lernkontrollen“: Der Fahrlehrer führt mündliche oder schriftliche<br />
Lernkontrollen durch und wertet diese anschließend aus. Die Lernkontrollen<br />
werden immer angekündigt, und auch die zu kontrollierenden Themen werden im<br />
Voraus angegeben, um den Fahrschülern eine entsprechende Vorbereitung zu ermöglichen.<br />
Bei der Überwachung der praktischen Fahrausbildung werden sieben Kriterien erfasst.<br />
Alle diese Kriterien beschreiben verhaltensorientiert Merkmale der Lehrkompetenz eines<br />
Fahrlehrers und dienen gleichzeitig zur Beurteilung der pädagogisch-didaktischen<br />
Qualität der praktischen Fahrausbildung:<br />
(1) „Strukturierung der Ausbildungseinheit“: Wie schon beim Theorieunterricht stellt<br />
die Strukturierung von Unterrichtseinheiten auch bei der praktischen Fahrausbildung<br />
ein wichtiges Merkmal für die Unterrichtsqualität dar. Als Orientierungshilfe<br />
für den Fahrschüler sollte der Fahrlehrer deshalb zu Beginn der Fahrstunde die Ziele<br />
und Inhalte der Ausbildungseinheit klar formulieren und diese im Zusammenhang<br />
mit dem bisherigen Ausbildungsablauf erläutern. Am Ende der Fahrstunde sollte der<br />
Fahrlehrer mit dem Fahrschüler ein Auswertungsgespräch führen, indem er die wesentlichen<br />
Aspekte noch einmal zusammenfasst. Auch sollte der Fahrlehrer Hinweise<br />
auf die Inhalte der nächsten Ausbildungseinheit geben.<br />
(2) „Orientierung am Ausbildungsstand des Fahrschülers“: Der Fahrlehrer sollte in der<br />
Fahrstunde einen dem Fahrschüler angemessenen Umfang und Schwierigkeitsgrad<br />
der Ausbildungsziele und -inhalte wählen und gleichzeitig darauf achten, dass auch<br />
die Schulungsstrecke und die Plätze zur Durchführung besonderer Fahraufgaben<br />
dem Ausbildungsstand des Fahrschülers entsprechen.<br />
(3) „Qualität des Methodeneinsatzes“: Der Fahrlehrer gibt nicht nur verbale Erklärungen,<br />
sondern demonstriert auch das zu erlernende Verhalten. Dabei verwendet er<br />
Modelle, Schemata oder Skizzen und kommentiert das Fahrverhalten des Fahrschülers.<br />
Gleichzeitig leitet der Fahrlehrer den Fahrschüler zum richtigen Verhalten an;<br />
er gibt ihm Lernhinweise und nutzt das Kommentieren des Verhaltens anderer Verkehrsteilnehmer<br />
dazu, richtiges Fahrverhalten zu erläutern. Für den Lernerfolg ist<br />
zudem von Bedeutung, dass der Fahrlehrer seinen Fahrschüler zu Selbsteinschätzungen<br />
anregt und ihn somit aktiv am Geschehen in der Ausbildungseinheit beteiligt.<br />
(4) „Qualität verbaler Anweisungen“: Der Fahrlehrer gibt knappe und eindeutige verbale<br />
Anweisungen. Die Anweisungen werden dabei so rechtzeitig gegeben, dass der<br />
11