„Pädagogisch qualifizierten Fahrschulüberwachung“ (PQFÜ)
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3 Ergebnisse<br />
Person selbst (z.B. durch individuelle Einstellungen, Fähigkeiten und Motivationen), als<br />
auch extern (z.B. durch ungünstige Lebensumstände) begründet sein können. Prinzipiell<br />
ist dabei davon auszugehen, dass erfolgreiche Menschen ihren Erfolg eher internen Faktoren<br />
zuschreiben, weil sie damit ihr Selbstwerterleben erhöhen, während erfolglose<br />
Menschen für ihre Misserfolge vor allem die externen Bedingungen verantwortlich machen,<br />
weil sie damit einer Minderung ihres Selbstwerterlebens vorbeugen. Im Kontext<br />
der <strong>PQFÜ</strong> ist daher anzunehmen, dass Fahrlehrer weniger gute Überwachungsergebnisse<br />
als Misserfolg interpretieren und – um nicht an ihrer pädagogisch-didaktischen Kompetenz<br />
zweifeln zu müssen – dafür externe Faktoren wie beispielsweise die von ihnen<br />
unterstellte mangelnde Eignung des <strong>PQFÜ</strong>-Systems verantwortlich machen. Anders<br />
ausgedrückt: Die Ursachen für schlechte Überwachungsergebnisse liegen aus Sicht inkompetenter<br />
Fahrlehrer naturgemäß weniger in ihrer ausbaufähigen pädagogischdidaktischen<br />
Kompetenz, sondern eher in unterstellten methodischen Defiziten des<br />
Überwachungssystems.<br />
Aus dieser Perspektive verwundert es auch nicht, dass nahezu 18 Prozent der Fahrlehrer<br />
den Aufwand, der für die <strong>PQFÜ</strong> betrieben wird, für unangemessen halten (s. Tab. 48):<br />
Hierbei handelte es sich in der Regel wiederum um jene Fahrlehrer, bei denen die Überwachungsergebnisse<br />
des Theorieunterrichts schlecht ausfielen und die in der Folge<br />
das System der <strong>PQFÜ</strong> für wenig geeignet halten, um Qualitätsunterschiede in der Ausbildung<br />
aufzudecken. Die Einschätzungen der Sachverständigen zu diesem Punkt fielen<br />
erwartungsgemäß wieder deutlich positiver aus.<br />
Tab. 48: Aufwand für die Überwachung angemessen (Überwachung des Theorieunterrichts;<br />
Angaben in Prozent)<br />
Ist aus Ihrer Sicht der Aufwand<br />
der Überwachung zur Einschätzung<br />
der Ausbildungsqua-<br />
lität angemessen?<br />
Befragung<br />
Fahrlehrer Sachverständige<br />
2006 2007 Gesamt 2006 2007 Gesamt<br />
Ja 81,3 83,9 82,5 94,4 100,0 97,3<br />
Nein 18,7 16,1 17,5 5,6 0 2,7<br />
Im Zusammenhang mit den durchgeführten Überwachungen der praktischen Ausbildung<br />
fallen die Gesamteinschätzungen zum System der <strong>PQFÜ</strong> sehr ähnlich aus (s. Tab.<br />
49). Insgesamt bleibt damit festzuhalten, dass es nahezu allen überwachten Fahrlehrern<br />
und überwachenden Sachverständigen wichtig oder sehr wichtig erscheint, die Überwachung<br />
der Fahrschulen auch auf die pädagogisch-didaktische Qualität der Ausbildung<br />
zu beziehen, um Fahrschulen mit unzureichender Ausbildungsqualität zu identifizieren.<br />
Weitgehende Einigkeit herrscht auch darüber, dass Fahrschulen mit auffällig schlechter<br />
Ausbildungsqualität entsprechende Auflagen und Hilfestellungen zur Qualitätsförderung<br />
erhalten sollten, während für diesbezüglich unauffällige Fahrschulen der Überwachungszeitraum<br />
verlängert werden sollte. Darüber hinaus hielten nahezu alle Sachverständigen<br />
sowie alle Fahrlehrer mit untadeligen Überwachungsergebnissen das <strong>PQFÜ</strong>-<br />
System für geeignet, um Qualitätsunterschiede in der Ausbildung aufzudecken und<br />
Fahrschulen mit unzureichender Ausbildungsqualität zu erkennen. Den dafür betriebenen<br />
Aufwand empfanden die meisten Fahrlehrer und Sachverständigen als angemessen.<br />
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