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Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien

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108<br />

6.3.3.7 Benachteiligung gegenüber männlichen Kollegen<br />

E<strong>in</strong>e direkte Benachteiligung von <strong>Frauen</strong> f<strong>in</strong>det laut den befragten Teilnehmer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong><br />

ihrem beruflichen Alltag nicht statt. Die Interviewpartner<strong>in</strong>nen weisen jedoch auf An-<br />

fangsschwierigkeiten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Branche h<strong>in</strong>. Es benötigt Durchsetzungskraft um <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Position mit Führungsfunktion <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er männerdom<strong>in</strong>ierten Branche Anerkennung zu<br />

erfahren. AN3 beschreibt ihre Situation folgen<strong>der</strong>maßen:<br />

„Ich muss schon sagen, ich habe es schon so gehabt, dass ich mich beweisen<br />

hab müssen, dass ich überhaupt das machen kann. Ich glaube, dass man als<br />

Frau 200% geben muss. Ich weiß nicht, ich denk so, das ist so.“ 314<br />

AN1 erkennt die Möglichkeit, e<strong>in</strong>er Benachteiligung von <strong>Frauen</strong> mit Ambitionen <strong>in</strong> die<br />

oberste Führungsebene <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong>- und Transportbranche, an.<br />

„Ich fühle mich nicht benachteiligt. Kann aber verstehen, wenn sich diverse<br />

<strong>Frauen</strong>, die wirklich h<strong>in</strong>auf wollen benachteiligt fühlen, weil gerade <strong>in</strong> <strong>der</strong> Spedi-<br />

tionsbranche und <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong>, die Männer schon sehr Oberhand haben o<strong>der</strong><br />

extreme Oberhand und das ist dann schon schwer. Das ist dann schon schwie-<br />

rig als Frau.“ 315<br />

Direkte Diskrim<strong>in</strong>ierungen f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> den Unternehmen nicht statt, jedoch werden im<br />

Gespräch e<strong>in</strong>ige H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse für die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen erkennbar, die die Branche<br />

stellt, die im überwiegenden Anteil von Männern geführt, wird. AN2 berichtet über ihr<br />

Verhältnis zu e<strong>in</strong>em Vorgesetzten:<br />

„Man sieht die <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> den höheren Ebenen nicht gern. […] Das denke ich<br />

schon. Wir haben zum Beispiel e<strong>in</strong>en Direktor, also für den b<strong>in</strong> ich glaube ich<br />

sowieso e<strong>in</strong> rotes Tuch, weil ich eben die e<strong>in</strong>zige XY-Leiter<strong>in</strong> b<strong>in</strong>. Der traut mir<br />

eigentlich nicht soviel zu, als er e<strong>in</strong>em Mann zutraut, kommt mir vor. […] Das<br />

merke ich genau wenn ich mit dem rede, <strong>der</strong> will da ke<strong>in</strong>e Frau, <strong>der</strong> hätte lieber<br />

e<strong>in</strong>en Mann, aber ich habe mich eben qualifiziert und da kann er eigentlich nicht<br />

viel machen.“ 316<br />

314 Interview AN3 (2010)<br />

315 Interview AN1 (2010)<br />

316 Interview AN2 (2010)

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