Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
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schaftspolitische Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, Konstellationen im österreichischen Wirt-<br />
schaftssystem, als auch branchenspezifische Gegebenheiten bee<strong>in</strong>flussen (Netzwerk-<br />
zugang, Akzeptanz von weiblichen Führungskräften, Verantwortungsaufteilung <strong>der</strong><br />
K<strong>in</strong><strong>der</strong>betreuung).<br />
Es s<strong>in</strong>d zwischen 35-50% <strong>der</strong> Studierenden weiblich, die Lehrgänge mit e<strong>in</strong>er logistik-<br />
spezifischen Ausrichtung besuchen. Die erworbenen Fähigkeiten erfor<strong>der</strong>n aufgrund<br />
<strong>der</strong> Schnelllebigkeit <strong>der</strong> Branche e<strong>in</strong>e flexible Anpassung im Lauf <strong>der</strong> Berufstätigkeit.<br />
Aufgrund <strong>der</strong> hohen Anzahl an Student<strong>in</strong>nen an Bildungsstätten mit <strong>Logistik</strong>bezug und<br />
ihrer damit erworbenen Qualifikation liegen die Ursachen, die zu e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Frau-<br />
enanteil <strong>in</strong> Führungspositionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Branche führt, nicht <strong>in</strong> <strong>der</strong> Qualität <strong>der</strong> Ausbil-<br />
dung bzw. am Interesse von <strong>Frauen</strong> im Bereich <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong> tätig zu se<strong>in</strong>, begründet.<br />
Folglich s<strong>in</strong>d Faktoren die, auf die Karriereentwicklung e<strong>in</strong>wirken, näher zu analysieren.<br />
Die <strong>Logistik</strong>- und Transportbranche, als Arbeits- und Wirkungsbereich, ist durch be-<br />
stimmte Ausprägungen charakterisierbar. Zum e<strong>in</strong>en erfor<strong>der</strong>n die Aufgaben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />
<strong>Logistik</strong>dienstleistungsunternehmen ke<strong>in</strong>e geschlechtsspezifischen Fähigkeiten und<br />
Kenntnisse. Die Herausfor<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>er Führungsfunktion s<strong>in</strong>d für beide Geschlech-<br />
ter gleichermaßen erfüllbar. Je höher die Position im Management hierarchisch e<strong>in</strong>ge-<br />
stuft ist, desto wichtiger ist soziale Kompetenz. Die Realisierung e<strong>in</strong>er Work-Life-<br />
Balance ist abhängig von <strong>der</strong> Position, vom Aufgabenbereich <strong>der</strong> ArbeitnehmerInnen<br />
und vom Unternehmen. Zum an<strong>der</strong>en berichten die befragten Interviewpartner<strong>in</strong>nen im<br />
Rahmen von Fragestellungen zu geschlechtsspezifischer Benachteiligung über diskri-<br />
m<strong>in</strong>ierende Aussagen gegenüber <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kommunikation mit KollegInnen <strong>in</strong> ih-<br />
rem Arbeitsumfeld. Die Anerkennung als legitime Führungskraft erfolgt über Qualifika-<br />
tion und Anpassung. Weiters wird die Akzeptanz weiblicher Führungskräfte von <strong>der</strong><br />
Geschäftsführung nicht aktiv gefor<strong>der</strong>t und geför<strong>der</strong>t. Diese Zuständigkeit sehen direk-<br />
te Vorgesetzte und die Personalentwicklung <strong>in</strong> ihrem Verantwortungsbereich. Aus dem<br />
Vorteil <strong>der</strong> sozialen Ähnlichkeit heraus, entscheidet sich, das meist ausschließlich aus<br />
Männern bestehende Management, bei <strong>der</strong> (Nach-)Besetzung von Führungspositionen<br />
für männliche Kandidaten. Dieser Sachverhalt stellt e<strong>in</strong> H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis für den beruflichen<br />
Werdegang qualifizierter Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen dar. Das Aufbrechen dieser Strukturen<br />
bedarf Innovationswillen und Vertrauen. Der Zugang zu Netzwerken ist e<strong>in</strong> entschei-<br />
den<strong>der</strong> Faktor für die Karriereentwicklung.<br />
Die För<strong>der</strong>ung und die Entwicklung von Maßnahmen zur Steigerung des <strong>Frauen</strong>anteils<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Führung logistischer Unternehmen zählen zum Aufgabenbereich <strong>der</strong> Personal-<br />
entwicklung und stellen die Vollziehung e<strong>in</strong>es strategischen Elements dar. Die Verant-<br />
wortlichen <strong>der</strong> Personalentwicklung forcieren e<strong>in</strong> ausgeglichenes Verhältnis <strong>der</strong> Beleg-<br />
schaft, <strong>der</strong> Abteilungen und Teams. Die Notwendigkeit Gen<strong>der</strong> Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die