Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
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scheidungsprozessen für ad hoc-Abstimmungen bei aktuellen Problemen genutzt. Da-<br />
bei ist die konkrete Ressourcen- und Machtabstimmung <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Organisation von<br />
Bedeutung. Die Koord<strong>in</strong>ation f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> unternehmensübergreifenden Schnittstellen statt.<br />
Neben Informationen und Kommunikation wird sie durch Puffer und Überschussres-<br />
sourcen geleistet. Die Integration von Umweltausschnitten reduziert den unterneh-<br />
mensübergreifenden Koord<strong>in</strong>ationsbedarf. 79<br />
Die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong>branche s<strong>in</strong>d durch gegenwärtige Entwicklungen<br />
wie zum Beispiel <strong>der</strong> Internationalisierung <strong>der</strong> Märkte, zunehmenden Wettbewerbs-<br />
und Kostendruck, wachsende Qualitäts- und Serviceanfor<strong>der</strong>ungen, Individualisierung<br />
und Dynamisierung <strong>der</strong> Nachfrage geprägt. Das bedeutet für <strong>Logistik</strong>erInnen, dass sie<br />
unter wachsen<strong>der</strong> Unsicherheit und steigendem Kostendruck aus komplexen Wert-<br />
schöpfungsstrukturen heraus agieren muss. 80 Je nach Grad <strong>der</strong> Verantwortungsüber-<br />
nahme für die Gestaltung aller für den Kundenauftrag relevanter Unternehmenspro-<br />
zesse und e<strong>in</strong>gesetzten <strong>Logistik</strong>-Know how übernehmen die <strong>Logistik</strong>erInnen die Rolle<br />
<strong>der</strong>/des Transport- und Bestandsmanagers/-<strong>in</strong> o<strong>der</strong> fungiert als Kunden- und Netz-<br />
werkmanagerIn.<br />
Chancen für <strong>Logistik</strong>dienstleisterInnen liegen unter den oben genannten Marktbed<strong>in</strong>-<br />
gungen <strong>in</strong> <strong>in</strong>novativen, kundenorientierten Konzepten und neuen Differenzierungs-<br />
merkmalen im Wettbewerb. Potenzial liegt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flexibilisierung und Individualisierung<br />
<strong>der</strong> Leistungserstellung. Das hat e<strong>in</strong>e schwierige Abstimmung und Auslastung von Ka-<br />
pazitäten zur Folge und resultiert schließlich <strong>in</strong> höheren <strong>Logistik</strong>kosten für die KundIn-<br />
nen. Der E<strong>in</strong>satz <strong>in</strong>novativer <strong>Logistik</strong>technologien und Personalkonzepte neutralisiert<br />
jedoch den Kostensprung <strong>der</strong> Individualisierung und Flexibilisierung.<br />
Personal<strong>in</strong>strumente müssen auf jeden MitarbeiterInnetyp abgestimmt werden um die<br />
Flexibilitätssteigerung im vollen Umfang realisieren zu können. E<strong>in</strong>e weitere Heraus-<br />
for<strong>der</strong>ung für die Zukunft liegt im Bereich des Controll<strong>in</strong>gs. Da die Kostenerfassung <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> <strong>Logistik</strong> noch immer e<strong>in</strong> Problem darstellt, weil <strong>Logistik</strong>leistungen und –kosten im<br />
Unternehmen oft nicht zuordenbar s<strong>in</strong>d, kann man diesem Bereich mit e<strong>in</strong>er Wertorien-<br />
tierung entgegenkommen. Damit steigt die Bedeutung <strong>der</strong> Schnittstelle von F<strong>in</strong>anzen<br />
und <strong>Logistik</strong>, für die neuen Instrumente e<strong>in</strong>es Supply Cha<strong>in</strong> F<strong>in</strong>ance zu entwickeln<br />
s<strong>in</strong>d, um die Transparenz über den Ergebnisbeitrag <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong> zu erhöhen. Neue<br />
Outsourc<strong>in</strong>g-Projekte lassen sich durch die enge Abstimmung und Entwicklung mit<br />
dem/<strong>der</strong> KundenIn verwirklichen. Der gezielte Aufbau von MitarbeiterInnen-Know how<br />
und die Entwicklung geschulter Key Account ManagerInnen für e<strong>in</strong>zelne Branchen s<strong>in</strong>d<br />
Ziele für die nächsten Jahre. Beson<strong>der</strong>s im Bereich Planung und IT-Systeme werden<br />
79 Vgl. Ihde (1991), S. 187f.<br />
80 Vgl. Straube (2005), S. 8