Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
53<br />
motivieren lassen. 171 Akzeptanzprobleme mit denen <strong>Frauen</strong> umgehen müssen, entste-<br />
hen dadurch, dass <strong>Frauen</strong> als Manager<strong>in</strong>nen ke<strong>in</strong>e Tradition haben und somit jede<br />
Orientierungshilfe fehlt. Tradierte, unbewusst abgespeicherte <strong>Frauen</strong>bil<strong>der</strong> s<strong>in</strong>d die<br />
Rolle <strong>der</strong> Mutter (Großmutter), Geliebten und Ehefrau. Denn nach wie vor gilt, „Füh-<br />
rungskräfte brauchen Macht, brauchen deshalb Distanz und Statussymbole, die diese<br />
Distanz zusätzlich symbolisieren.“ 172 Symbole s<strong>in</strong>d für den Status e<strong>in</strong>er Führungsper-<br />
son wichtig vor allem für die MitarbeiterInnen, die Chefs/Chef<strong>in</strong>nen haben wollen mit<br />
Macht und Ansehen (!) und ke<strong>in</strong>e/n unsche<strong>in</strong>bare/n ReihenhausbewohnerIn. Mitarbei-<br />
terInnen wollen normalerweise geführt werden von Menschen, zu denen sie e<strong>in</strong> wenig<br />
aufsehen können und zu denen sie deshalb auch e<strong>in</strong>en ganz natürlichen Achtungsab-<br />
stand wahren. 173 Die Hauptaufgaben e<strong>in</strong>er Führungskraft s<strong>in</strong>d Schlüsselqualifikationen<br />
zu för<strong>der</strong>n, MitarbeiterInnen zu motivieren und sie langfristig zur Weiterentwicklung zu<br />
befähigen. Die Arbeit e<strong>in</strong>er Führungskraft besteht zu 90 % aus Kommunikation, welche<br />
auch Ursprung vieler Missverständnisse ist. Die herangezogenen Quellen zur Erarbei-<br />
tung des Themenbereichs erkennen e<strong>in</strong>en geschlechtsspezifischen Unterschied <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Kommunikation. E<strong>in</strong>erseits s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Art und Weise <strong>der</strong> Gesprächsführung Differen-<br />
zen feststellbar.<br />
„Männer bevorzugen die klare Sprache <strong>der</strong> Sachebene, demonstrieren auf <strong>der</strong><br />
Selbstoffenbarungsseite ihre Stärke und verlangen, dass ihre Auffor<strong>der</strong>ungen<br />
ausgeführt werden. <strong>Frauen</strong> bezwecken mit ihrer Selbstdarstellung, soziale An-<br />
erkennung zu bekommen, verstecken ihre Appelle und benutzen mehr Voka-<br />
beln, die sich auf Emotionen beziehen.“ 174<br />
An<strong>der</strong>erseits unterscheidet sich die Kommunikation <strong>in</strong> <strong>der</strong> Quantität. Männer kommuni-<br />
zieren dah<strong>in</strong>gehend häufiger als <strong>Frauen</strong>, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong>teragieren Männer häufiger als<br />
<strong>Frauen</strong> mit Personen, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Hierarchie über ihnen stehen, <strong>Frauen</strong> erhalten mehr<br />
Informationen von ihren/ihrer Vorgesetzten als sie ihnen zukommen lassen, darüber<br />
h<strong>in</strong>aus messen <strong>Frauen</strong> <strong>der</strong> Interaktion mit KollegInnen mehr Gewicht bei als Männer. 175<br />
Für beide Geschlechter gilt: „Deutliche Formulierungen h<strong>in</strong>sichtlich eigener Wünsche,<br />
For<strong>der</strong>ungen und E<strong>in</strong>stellungen för<strong>der</strong>n die Autorität und verbessern Beziehungen.“ 176<br />
E<strong>in</strong> weiterer Unterschied, <strong>der</strong> sich auf das Führungsverhalten auswirkt ist die Ausprä-<br />
gung <strong>der</strong> Selbstsicherheit und des Selbstvertrauen e<strong>in</strong>er Person, diese Eigenschaften<br />
171 Vgl. Von Kutzschenbach (2005), S. 70<br />
172 Vgl. Von Kutzschenbach (2005), S. 97<br />
173 Von Kutzschenbach (2005), S. 97<br />
174 Dobner (2001), S. 24<br />
175 Vgl. Brooks/Brooks (2000), S. 225<br />
176 Dobner (2001), S. 27