Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
68<br />
Erfahrungen dienen. 217 Die Europäische Kommission erstellt e<strong>in</strong>en „Leitfaden für die<br />
durchgängige Berücksichtigung <strong>der</strong> Geschlechter-Perspektive“ 218 . Dieser soll als prak-<br />
tischer Ratgeber für Entscheidungsträger dienen und Unterstützung für e<strong>in</strong>e durchgän-<br />
gige Berücksichtigung <strong>der</strong> Geschlechter-Perspektive bieten zum e<strong>in</strong>en <strong>in</strong> Strategien<br />
zur Beschäftigung und zum an<strong>der</strong>en im Rahmen <strong>der</strong> sozialen E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung und <strong>der</strong><br />
sozialen Sicherung. Der Leitfaden beschreibt e<strong>in</strong>e leicht nachvollziehbare Methode <strong>in</strong><br />
vier Schritten: Organisation, Erwerb von Wissen über geschlechtsspezifische Unter-<br />
schiede, Bewertung geschlechtsspezifischer Auswirkungen und Überarbeitung politi-<br />
scher Maßnahmen. 219<br />
Die Gleichstellung <strong>der</strong> Geschlechter ist e<strong>in</strong> Grundrecht und Pr<strong>in</strong>zip <strong>der</strong> Europäischen<br />
Geme<strong>in</strong>schaft. Im Zuge des wirtschaftlichen Abschwungs im Jahr 2007 werden Mittel<br />
für Gleichstellungsmaßnahmen e<strong>in</strong>gefroren o<strong>der</strong> gekürzt. E<strong>in</strong> nachhaltiges Wachstum,<br />
Beschäftigung, Wettbewerbsfähigkeit und sozialer Zusammenhalt s<strong>in</strong>d jedoch ohne<br />
Gleichstellung undenkbar. 220 Voraussetzung für die Beseitigung von Ungleichheiten<br />
s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en Struktur- und Verhaltensverän<strong>der</strong>ungen und zum an<strong>der</strong>en die Neudefi-<br />
nition <strong>der</strong> Rollen von <strong>Frauen</strong> und Männern. 221 Investitionen <strong>in</strong> Gleichstellungsmaßnah-<br />
men lohnen sich daher. Sie sollen nicht als kurzfristiger Kostenfaktor betrachtet wer-<br />
den, son<strong>der</strong>n als langfristige Investition. E<strong>in</strong> weiterer Vorteil <strong>der</strong> beruflichen Gleichstel-<br />
lung <strong>der</strong> Geschlechter ist, dass die Steigerung <strong>der</strong> Beschäftigungsquote von <strong>Frauen</strong><br />
ihren Beitrag zum BIP und zum Steueraufkommen erhöht und außerdem gewährleistet<br />
es nachhaltige Geburtenraten. 222 Die Gleichstellung auf dem Arbeitsmarkt trägt nicht<br />
nur zum wirtschaftlichen Wachstum bei, son<strong>der</strong>n es ermöglicht den Mitgliedstaaten die<br />
umfassende Nutzung des gesamten Arbeitskräftepotenzials, was im H<strong>in</strong>blick auf den<br />
Fachkräftemangel e<strong>in</strong> wesentlicher Faktor zur Problemlösung ist. E<strong>in</strong>e Herausforde-<br />
rung auf dem Weg zur Gleichstellung ist die Realisierbarkeit e<strong>in</strong>es ausgewogenen Ver-<br />
hältnisses <strong>der</strong> Work-Life-Balance. Um e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barkeit des Berufs-, Privat- und Fa-<br />
milienlebens zu gewährleisten, hängt im wesentlichen von e<strong>in</strong>er mo<strong>der</strong>nen Arbeitsor-<br />
ganisation, von erschw<strong>in</strong>glichen und guten Betreuungsangeboten und e<strong>in</strong>er ausgewo-<br />
gene Aufteilung <strong>der</strong> Aufgaben <strong>in</strong> Familie und Haushalt ab. Es gilt, vor allem Maßnah-<br />
men zu gestalten, die Männer ermutigen und befähigen mehr Betreuungsaufgaben und<br />
familiäre Verpflichtungen zu übernehmen. 223 Aufgrund <strong>der</strong> Tatsache, dass <strong>Frauen</strong> e<strong>in</strong><br />
höheres Armutsrisiko haben, weil sie weniger verdienen, häufiger <strong>in</strong> prekären Arbeits-<br />
217 Vgl. Arbeiterkammer <strong>Wien</strong> (2010a),<br />
http://www.arbeiterkammer.at/bil<strong>der</strong>/d118/<strong>Frauen</strong>_<strong>in</strong>_Geschaeftsfuehrung1.pdf S. 7<br />
218 Vgl. Europäische Kommission (2010b), ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=2045&langId=de<br />
219 Vgl. Europäische Kommission (2010b), ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=2045&langId=de S. 4<br />
220 Vgl. Europäische Kommission (2010a), ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=4328&langId=de S. 3<br />
221 Vgl. Europäische Kommission (2010a), ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=4328&langId=de S. 4<br />
222 Vgl. Europäische Kommission (2010a), ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=4328&langId=de S. 8<br />
223 Vgl. Europäische Kommission (2010a), ec.europa.eu/social/BlobServlet?docId=4328&langId=de S. 9