Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
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M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit im Management <strong>in</strong> Beweisnot. 148 Stereotype Sichtweisen charakterisieren<br />
Männer durch „Kompetenz-Eigenschaften“ und <strong>Frauen</strong> durch „Emotionalitäts-<br />
Eigenschaften“ 149 . Zudem för<strong>der</strong>t die Personalbeschaffung, -planung, e<strong>in</strong><br />
-entwicklungsmaßnahmenplan ohne gen<strong>der</strong>gerechten Anspruch das traditionelle<br />
(männliche) Normalarbeitsverhältnis. Aufstiegs- und Diskrim<strong>in</strong>ierungsmechanismen<br />
entstehen durch das Spannungsfeld Beruf und Familie und se<strong>in</strong>e Konsequenzen auf<br />
die <strong>in</strong>dividuelle Lebensplanung, erhöhte Anfor<strong>der</strong>ungen an weibliche Führungskräfte<br />
(fachliche Qualifikation und zusätzliche Anfor<strong>der</strong>ungen, die für die männlichen Kollegen<br />
nicht gelten), noch immer geltende Privilegien für Männer und <strong>der</strong> erschwerte Zugang<br />
zu <strong>in</strong>formalen Informations-, Beziehungs- und För<strong>der</strong>systemen. 150 Die Unterrepräsen-<br />
tanz von <strong>Frauen</strong> im Management hat zwei Formen. Zum e<strong>in</strong>en die „gläserne Decke“<br />
(glass ceil<strong>in</strong>g), welche e<strong>in</strong>e unsichtbare Barriere darstellt, die <strong>Frauen</strong> und an<strong>der</strong>e M<strong>in</strong>-<br />
<strong>der</strong>heiten davon abhalten, über e<strong>in</strong>en bestimmten Hierarchiegrad aufzusteigen und<br />
zum an<strong>der</strong>en die „gläserne Wand“ (glass walls), die <strong>Frauen</strong> von (Entscheidungs-)<br />
Zentren fern hält. 151<br />
4.4 Geschlechtsspezifisches Führungsverhalten<br />
<strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen stellen nach wie vor e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong><strong>der</strong>heit dar. In e<strong>in</strong>igen<br />
Branchen, wie zum Beispiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong>- und Transportwirtschaft und <strong>der</strong> IT-<br />
Branche, ist die Unterrepräsentanz im Management ausgeprägter als <strong>in</strong> an<strong>der</strong>en Be-<br />
reichen. 152 In diesem Abschnitt wird geklärt ob <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>ge <strong>Frauen</strong>anteil im Führungsstil<br />
<strong>der</strong> Frau begründet liegt. Vorab wird eruiert ob Unterschiede zwischen den Geschlech-<br />
tern <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wahrnehmung von Führungsaufgaben feststellbar s<strong>in</strong>d und welche Vor- und<br />
Nachteile man daraus ziehen kann. Die Unterschiede <strong>der</strong> Geschlechter werden <strong>in</strong> die-<br />
sem Kapitel nicht hergeleitet, da dies den Umfang dieser Arbeit sprengen würde. Es<br />
werden lediglich die Auswirkungen <strong>der</strong> Unterschiedlichkeit, sollte e<strong>in</strong>e vorhanden se<strong>in</strong><br />
auf das jeweilige Führungsveralten dargestellt. Die Geschlechterforschung stellt e<strong>in</strong><br />
umfangreiches Spektrum an Literatur zur Verfügung, die Erklärungsansätze bieten, die<br />
begründen weshalb die Geschlechter <strong>in</strong> ihrem Verhalten unterschiedliche Wesen s<strong>in</strong>d.<br />
Gründe liegen demzufolge im Charakter, <strong>der</strong> Erziehung und <strong>der</strong> Biologie. <strong>Frauen</strong> und<br />
Männer verhalten sich unterschiedlich, weil sie an<strong>der</strong>e D<strong>in</strong>ge lernen mussten und somit<br />
148 Vgl. Schmidt (2004), S. 146<br />
149 Vgl. Schmidt (2004), S. 146<br />
150 Vgl. Schmidt (2004), S. 146<br />
151 Vgl. Schmidt (2004), S. 148<br />
152 Vgl. Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit und <strong>Frauen</strong> (2006),<br />
http://www.bka.gv.at/DocView.axd?CobId=22955