Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
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an<strong>der</strong>e Erwartungen an sie gerichtet werden. Die Geschlechter erleben e<strong>in</strong>e unter-<br />
schiedliche Sozialisation, begegnen dadurch differenzierten Erwartungen und entwi-<br />
ckeln eigene Vorstellungen im Erwachsenenalter und zeigen als Folge an<strong>der</strong>e Metho-<br />
den im Umgang mit MitarbeiterInnen, Vorgesetzten und ihrem beruflichen Umfeld. 153<br />
Als männliche Eigenschaften werden Durchsetzungskraft, Entscheidungsstärke und<br />
E<strong>in</strong>zelkämpfertum def<strong>in</strong>iert. 154 <strong>Frauen</strong> h<strong>in</strong>gegen werden Merkmale wie Beziehungsori-<br />
entierung, Organisationsfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit, emotionales Engagement,<br />
Anpassungsfähigkeit und das Beachten frem<strong>der</strong> Bedürfnisse zugeschrieben. 155 Nicht<br />
je<strong>der</strong> Mann und jede Frau entspricht diesen Charakteristika. Ebenso wie nicht je<strong>der</strong><br />
Mann e<strong>in</strong>er Führungspersönlichkeit entspricht und nicht jede Frau über Fähigkeiten<br />
e<strong>in</strong>er Top-Manager<strong>in</strong> verfügt. Aus diesem Grund ist zwischen dem Geschlecht selbst<br />
und dem Geschlechterverhalten zu unterscheiden. Das Geschlechterverhalten unter-<br />
scheidet sich stärker vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> als die Geschlechter selbst. Es gibt Charakterzüge,<br />
Eigenschaften und Fähigkeiten, die traditionell mit Männern o<strong>der</strong> maskul<strong>in</strong>em Verhal-<br />
ten <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht werden, und an<strong>der</strong>e, die eher mit <strong>Frauen</strong> o<strong>der</strong> fem<strong>in</strong><strong>in</strong>en<br />
Verhalten assoziiert werden. Im Allgeme<strong>in</strong>en geht es dabei um Aufgaben- o<strong>der</strong> Perso-<br />
nenorientierung. Sowohl Männer als auch <strong>Frauen</strong> tragen diese Eigenschaften <strong>in</strong> sich,<br />
wenn sie sie auch zu unterschiedlichen Zeiten ausleben. Manche Menschen s<strong>in</strong>d auf-<br />
gabenorientierter und manche personenorientierter. 156<br />
Die historisch geprägte Sichtweise unterscheidet geschlechterrollenstereotypes Füh-<br />
rungsverhalten, <strong>in</strong> typisch männlich und typisch weiblich charakterisiert, welches im<br />
Folgenden näher betrachtet wird.<br />
Nach wie vor s<strong>in</strong>d Fähigkeiten und Eigenschaften für den Erfolg <strong>in</strong> <strong>der</strong> Führung not-<br />
wendig, die auf Militär- o<strong>der</strong> Sportmodelle <strong>der</strong> Männerwelt basieren. 157 Das Führungs-<br />
verständnis war bisher von drei Annahmen geprägt, die aus dem patriarchalen System<br />
heraus def<strong>in</strong>iert wurden.<br />
� Führung schafft Hierarchie<br />
� Führung setzt Ziele und realisiert sie mit ihren MitarbeiterInnen nach bekannten<br />
und akzeptierten Regeln<br />
� Führung ist persönliches Wirken 158<br />
153 Vgl. Dobner (2001), S. 65<br />
154 Vgl. Dobner (2001), S. 32<br />
155 Vgl. Dobner (2001), S. 12<br />
156 Vgl. Brooks/Brooks (2000), S. 209<br />
157 Vgl. Brooks/Brooks (2000), S. 210<br />
158 Vgl. Von Kutzschenbach (2005), S. 62f.