Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien
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3 Der Erfolgsfaktor Humanressource <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong><br />
Die <strong>Logistik</strong> und Transportwirtschaft als Branche, die sich durch e<strong>in</strong>en hohen ExpertIn-<br />
nenanteil auszeichnet und e<strong>in</strong>em ständigen Wandel durch den wissenschaftlichen<br />
Fortschritt <strong>in</strong> <strong>der</strong> Informationstechnologie unterworfen ist, ist auf Fachkräfte und hoch<br />
qualifizierte MitarbeiterInnen im operativen sowie im strategischen Bereich angewie-<br />
sen, um die <strong>Logistik</strong>- und Unternehmensziele zu erreichen und Wettbewerbsvorteile zu<br />
schaffen, mit <strong>in</strong>novativen Konzepten, von ganzheitlich denkenden MitarbeiterInnen<br />
entwickelt. Erfolgreiche Unternehmen weisen nach dem McK<strong>in</strong>sey-7S-Modell e<strong>in</strong>ige<br />
Beson<strong>der</strong>heiten auf, sogenannte harte und weiche Erfolgsfaktoren. Zu den harten Fak-<br />
toren zählen die Struktur, die Systeme und die Strategie, woh<strong>in</strong>gegen Stil, Selbstver-<br />
ständnis, Stammpersonal und Spezialkenntnisse zu den weichen Faktoren gerechnet<br />
werden. E<strong>in</strong>e zielgerichtete Unternehmensführung hat die Gesamtheit weicher und<br />
harter Faktoren zu gestalten und <strong>der</strong>en Interdependenzen zu berücksichtigen. 86 Das<br />
Modell hält laut Kritik langfristig variierenden Umweltbed<strong>in</strong>gungen nicht immer stand.<br />
Jedoch wird betont, dass <strong>der</strong> Humanressource e<strong>in</strong>es Unternehmens, die richtige Aus-<br />
wahl und ihre Entwicklung sowie <strong>der</strong> adäquate E<strong>in</strong>satz von MitarbeiterInnen, e<strong>in</strong>e gro-<br />
ße Bedeutung für den Erfolg e<strong>in</strong>er Unternehmung beigemessen wird.<br />
Aus <strong>der</strong> betriebswirtschaftlichen Betrachtung heraus s<strong>in</strong>d Ressourcen Mittel des Un-<br />
ternehmens zur Erfüllung se<strong>in</strong>er Aufgaben. Die Humanressource stellt das relevante,<br />
genutzte o<strong>der</strong> nicht genutzte, latent vorhandene Leistungspotenzial <strong>der</strong> beschäftigten<br />
MitarbeiterInnen dar. Das Leistungspotenzial <strong>der</strong> MitarbeiterInnen setzt sich aus Intelli-<br />
genz, Wissen, Erfahrung, Fähigkeiten, Kreativität, Initiative, Entscheidungsfreude,<br />
Werthaltung, Verantwortungs- und Risikobereitschaft sowie Flexibilität und Problemlö-<br />
sungsfähigkeit, etc. zusammen. 87 Die menschliche Arbeit wird <strong>in</strong> <strong>der</strong> Wirtschaftswis-<br />
senschaft als Produktionsfaktor <strong>in</strong> Produktionsfaktorsystemen neben Betriebsmittel und<br />
Werkstoffen def<strong>in</strong>iert. Sie wird <strong>in</strong> objektbezogene/ausführende und dispositive Arbeit<br />
(Leitung, Planung, Organisation) differenziert. Operative <strong>Logistik</strong>leistungen überneh-<br />
men Funktionen zur Bewältigung von Problemen des Material- und Warenflusses, mit<br />
dem Ziel anfor<strong>der</strong>ungsgerechte Mengen-, Raum-, Zeit- und Komb<strong>in</strong>ationsstrukturen<br />
von logistischen Objekten zu realisieren. Die physische Leistungsart des operativen<br />
Wesens bee<strong>in</strong>flusst und erzeugt (direkt) den Güterfluss. Adm<strong>in</strong>istrative Aufgaben erge-<br />
ben sich durch die Informationsverarbeitung und Auftragsabwicklung (=Anstoß für phy-<br />
sischer Lösung). Im dispositiven Leistungsbereich ist das Management von durchgän-<br />
gigen, gesamtkostenoptimalen und kundenorientierten Güterflusssystemen e<strong>in</strong>zuord-<br />
86 Vgl. Nissen-Baudewig (1996), S. 90f.<br />
87 Vgl. Nissen-Baudewig (1996), S. 93