24.02.2013 Aufrufe

Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien

Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien

Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

46<br />

4.3 Ansätze zu e<strong>in</strong>er gen<strong>der</strong>gerechten Personalentwicklung<br />

Die Personalentwicklung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Unternehmen bezeichnet das Gestaltungsfeld im<br />

Bereich des Personalmanagements. Es ist e<strong>in</strong> Überbegriff für Maßnahmen <strong>der</strong> Betreu-<br />

ung und Entwicklung von Organisationsmitglie<strong>der</strong>n vom E<strong>in</strong>tritt bis zum Austritt aus <strong>der</strong><br />

Organisation. 135 Die vorherrschende gesellschaftliche Ungleichheit <strong>der</strong> Geschlechter ist<br />

nicht „natürlich“, son<strong>der</strong>n historisch gesellschaftlich (re-)produziert und somit verän<strong>der</strong>-<br />

bar. 136 Die Aufgabe e<strong>in</strong>er geschlechtergerechten Personalentwicklung liegt nun dar<strong>in</strong><br />

die Qualifizierung von <strong>Frauen</strong> und Männern gemäß ihrer sachlichen und persönlichen<br />

Kompetenzprofile unter geschlechtsbezogenen Gesichtspunkten sicherzustellen. 137<br />

E<strong>in</strong>e aktive Personalentwicklung bemüht sich um mehr Marktnähe, e<strong>in</strong> <strong>in</strong>novatives<br />

Verhalten am Arbeitsplatz, e<strong>in</strong>e rasche Entwicklung von Produkten, optimierte Arbeits-<br />

prozesse und dementsprechend neue Qualifikationsanfor<strong>der</strong>ungen und zum Teil auch<br />

die Gestaltung neuer, erfor<strong>der</strong>licher Rollen <strong>der</strong> ArbeitnehmerInnen. Die Umsetzung<br />

dieser Ansprüche setzt e<strong>in</strong>e Verän<strong>der</strong>ung von strukturellen Komponenten voraus und<br />

damit e<strong>in</strong>e Ausgestaltung <strong>der</strong> Arbeitsorganisation <strong>in</strong> Richtung größerer Handlungsspiel-<br />

räume für eigenverantwortliches Handeln. 138<br />

Die Vorgehensweise beg<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>er regelmäßigen, geschlechtsbezogenen Analyse<br />

und Auswertung relevanter Daten. Die Kenntnis <strong>der</strong> IST-Situation ist die Basis für die<br />

Gestaltungsarbeit <strong>der</strong> Personalentwicklung. Zudem sichert e<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dliches Control-<br />

l<strong>in</strong>g den Fortschritt im Gleichstellungsprozess durch regelmäßige Berichterstattung an<br />

die Führungskräfte. Die Integration <strong>der</strong> Geschlechter-Perspektive <strong>in</strong> die Produkt- und<br />

Leistungsentwicklung ermöglicht e<strong>in</strong>e geschlechterbezogene Zielgruppenanalyse,<br />

Qualitätssteigerung und die Erschließung neuer Marktpotenziale. Das Recruit<strong>in</strong>g be-<br />

g<strong>in</strong>nt mit e<strong>in</strong>er chancengerechten Funktionsbeschreibung, gefolgt von e<strong>in</strong>er Stellen-<br />

ausschreibung, welche ke<strong>in</strong>e stereotype Anfor<strong>der</strong>ungen, Eigenschaften, Qualifikatio-<br />

nen suggeriert. Die zur Verfügung gestellten Ausbildungsplätze s<strong>in</strong>d für beide Ge-<br />

schlechter zu öffnen und nicht als typisch weibliche o<strong>der</strong> männliche Berufsfel<strong>der</strong> zu<br />

deklarieren. Methoden für e<strong>in</strong>e chancengerechte Arbeitsplatzbewertung haben zum<br />

Ziel E<strong>in</strong>kommensunterschiede zwischen <strong>Frauen</strong> und Männern zu vermeiden. 139 Die<br />

Kernaufgabe des Recruit<strong>in</strong>g ist das Auswahlverfahren. In <strong>der</strong> Führungskräfteauswahl<br />

bestehen Zugangsbarrieren für <strong>Frauen</strong> durch Geschlechterrollenstereotype. E<strong>in</strong>e Ver-<br />

b<strong>in</strong>dung zwischen dem ManagerInnenidealprofil und dem Stereotyp Männlichkeit be-<br />

135 Schmidt (2004), S. 134<br />

136 Vgl. Schmidt (2004), S. 132<br />

137 Vgl. Schmidt (2004), S. 143<br />

138 Schmidt (2004), S. 132<br />

139 Vgl. Doblhofer/Küng (2008), S. 60

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!