24.02.2013 Aufrufe

Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien

Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien

Frauen in der Logistik - Wirtschaftsuniversität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

116<br />

schlechtlich zusammengesetzten Teams und Abteilungen anerkennt, hat die Entwick-<br />

lung und Umsetzung von Maßnahmen zur Steigerung o<strong>der</strong> Angleichung des <strong>Frauen</strong>an-<br />

teils ke<strong>in</strong>e Priorität. E<strong>in</strong>e Rechtfertigung erhält diese Vorgehensweise durch e<strong>in</strong>en er-<br />

hofften Automatismus, <strong>der</strong> im Verlauf <strong>der</strong> Zeit, durch e<strong>in</strong>e bessere Qualifizierung von<br />

<strong>Frauen</strong> im Bildungswesen, e<strong>in</strong>treten wird.<br />

Der E<strong>in</strong>führung von Maßnahmen zur Umsetzung von Gen<strong>der</strong> Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g geht e<strong>in</strong><br />

Prozess <strong>der</strong> Rechtfertigung voraus. E<strong>in</strong>e umfangreiche Informationsbereitstellung, die<br />

den Nutzens für das konkrete Unternehmen betont, und die aktive Mite<strong>in</strong>beziehung<br />

männlicher Kollegen führen zur Legitimation von Programmen, die bewusst auf die<br />

Unterstützung von weilblichen Beschäftigten und die Vorbereitung von <strong>Frauen</strong> für Füh-<br />

rungspositionen ausgerichtet s<strong>in</strong>d. Die <strong>in</strong>terne Bewusstse<strong>in</strong>sbildung bei Führungskräf-<br />

ten durch die Verantwortlichen <strong>der</strong> Personalentwicklung nimmt e<strong>in</strong>e bedeutende Stel-<br />

lung im Zuge <strong>der</strong> Gen<strong>der</strong> Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g-Integration e<strong>in</strong>.<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen sehen Gen<strong>der</strong> Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g im Handeln ihres direkten Vorgesetz-<br />

ten umgesetzt und ist somit personenabhängig. Die Tatsache, dass die oberste Füh-<br />

rungsebene ausschließlich aus Männern besteht, lässt an e<strong>in</strong>er unternehmensweiten<br />

Umsetzung von Gen<strong>der</strong> Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g zweifeln. Die Männerdom<strong>in</strong>anz wird darüber<br />

h<strong>in</strong>aus als H<strong>in</strong><strong>der</strong>nis für den eigenen Karriereweg bzw. die Akzeptanz als Führungs-<br />

kraft betrachtet.<br />

Ursachen<br />

Die Ursachenf<strong>in</strong>dung über ExpertInnengespräche mit Personen, die über langjährige<br />

Erfahrung verfügen und täglich <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong>- und Transportwirtschaft <strong>in</strong> unterschiedli-<br />

chen Funktionen agieren, hat vier Ansatzpunkte ergeben.<br />

1. Branchenspezifische Gegebenheiten werden als verantwortlich für den ger<strong>in</strong>-<br />

gen <strong>Frauen</strong>anteil <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Logistik</strong>- und Transportwirtschaft hervorgehoben. Zum<br />

e<strong>in</strong>en ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> historischen Betrachtung die Branche durch schwere körperliche<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen gekennzeichnet. Aus <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong> ArbeiterInnenmannschaft<br />

entwickeln sich Führungskräfte. Das, im Lauf <strong>der</strong> Jahrzehnte, gestiegene Aus-<br />

bildungsniveau bietet Chancen für gut ausgebildete Quere<strong>in</strong>steigerInnen. Je-<br />

doch bergen die Männerdom<strong>in</strong>anz und die daraus historisch gewachsenen<br />

Strukturen H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse. Es herrschen Vorurteile gegenüber <strong>Frauen</strong>, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Bevorzugung von männlichen Arbeitnehmern bei <strong>der</strong> Auswahl von Führungs-<br />

kräften mündet. Die Akzeptanz von <strong>Frauen</strong> <strong>in</strong> Führungspositionen ist ger<strong>in</strong>g.<br />

Die Unternehmenskonstitutionen s<strong>in</strong>d aus ihrer langjährigen Praxis schwer ver-<br />

än<strong>der</strong>bar und unflexibel. Die Öffnung für Innovationen und e<strong>in</strong> neues Führungs-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!