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CRM & DATABASE _ Applikationen
CRM-Apps kommen in den Shop
Bei der Vermarktung von Applikationen (Apps) rund um das hauseigene CRM-Paket setzt
Software-Hersteller Microsoft wieder mal die Standards – dabei ist die Idee als solche alles
andere als neu. Dank neuer technischer Möglichkeiten aber boomt der Markt jetzt.
Text _ Anja Schnake
Microsoft hat mit Microsoft Dynamics
Marketplace einen Online-Marktplatz
für Apps eröffnet: Mehr als 100 Anwendungen
und Dienstleistungen aus der
Feder zertifizierter Entwicklungspartner
werden dort derzeit geboten: Patentierte
Branchen-Software und Add-ons, mobile
Lösungen oder zusätzliche Dienste für
das Projektmanagement bis hin zu Produktkonfiguratoren
– das Ende der Liste
ist offen, der Shop übersichtlich, die Produktpräsentation
verständlich. Ein Meilenstein
in der Vermarktung von CRM-
Apps – obwohl Mitbewerber Salesforce.
com das Modell bereits vor fünf Jahren
entdeckt hat. »So richtig in Fahrt kommt
der Markt erst mit der zunehmenden
Verbreitung von SaaS-Modellen«, glaubt
Frank Naujoks, Director Research & Market
Intelligence Intelligent Systems Solu-
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Fertig
http://dynamics.pinpoint.microsoft.com/de-DE/default.aspx
tions (i2s) in Zürich. Microsoft und SAP
dürften mit ihrem Markteintritt dazu
beigetragen haben. Doch bisher ist es gerade
für die Kunden der Branchenriesen
alles andere als einfach, ihre CRM-Pakete
schnell und günstig um die kleinen Helfer
aus dem Internet zu erweitern.
Apps revolutionieren CRM
Firmenübernahmen und neue Geräte
schaffen seit Jahren einen Markt für Integrations-Software,
und die Standardlösungen
der meisten Anbieter werden mit
Apps um nützliche Spezial-Tools ergänzt.
Allein bei Consulting und Systemintegrationsservices
für Oracle-Applikationen
– zurzeit ein Markt von etwa zehn Milliarden
Euro Jahresumsatz – rechnen
die Analysten der Unternehmensbera-
Online-Marktplatz für
Apps: Auf dem Microsoft
Dynamics Marketplace
tummeln sich
Entwickler.
tung Pierre Audoin bis 2014 mit einem
weltweiten Wachstum von knapp acht
Prozent. Manche trauen ihnen noch viel
mehr zu. »Apps werden den CRM-Markt
revolutionieren, denn sie mobilisieren
mehr Business-Anwender und verlagern
das Geschäft auf günstigere, kleinere Geräte«,
glaubt Joachim Schreiner, Area Vice
President Central Europe bei Salesforce.
com: »Das krempelt die Geschäftsmodelle
in der gesamten IT-Branche um.«
Der CRM-Anbieter Salesforce.com hat bereits
von fünf Jahren im Web den Marktplatz
»AppExchange« eröffnet, heute werden
dort 1.090 Applikationen gelistet.
Anders als bei Microsoft ist AppExchange
jedoch kein geschlossener Partner-Shop,
sondern mit dem Cloud-Modell von Salesforce.com
verknüpft. »Wir haben acht
verschiedene Clouds, jeder kann unsere
Plattform nutzen und dort fünfmal
schneller entwickeln als mit Microsoft«,
sagt Schreiner. Partner, andere Software-
Häuser, unabhängige Entwickler und
interne Mitarbeiter machen von der Entwicklungsumgebung
Gebrauch.
Bisher springen die meisten eher zögerlich
auf den Zug. Branchenriese Oracle
bietet seit der Übernahme des Mitbewerbers
Siebel eine Reihe von Integrationslösungen
und Produktergänzungen an:
Ende 2008 brachte das Unternehmen
die erste Mini-Software einer Serie sogenannter
Gadgets für den Vertrieb auf den
Markt. Es folgten Lösungen wie das My-
Contacts-Gadget (Kontaktmanagement),
Top-Accounts-Gadget (für Top-Kunden),
Tops-Deals-Gadget (Verkaufschancen), das
Search Gadget (Suchfunktionen) und ein
Sales-Quota-Gadget (für die Quartalsplanung).
Die meisten sind als freie Downloads
für Oracle- bzw. Siebel-Kunden
64 www.acquisa.de 04/2011