Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München
Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München
Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
24<br />
eine Vorbereitung zur Rehabilitation<br />
und der Übergang auf den allgemeinen<br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt vorgesehen.<br />
Festzustellen ist <strong>alle</strong>rdings, dass die<br />
Übergangsquoten unter 0,2% liegen.<br />
Das heißt, die Durchlässigkeit<br />
zwischen der WfbM und dem allgemeinen<br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt funktioniert<br />
nicht.<br />
Das ist kein Vorwurf an die WfbM:<br />
Wie soll bei diesem <strong>Arbeit</strong>smarkt,<br />
wo auch andere Personen mit weitaus<br />
geringeren Vermittlungshemmnissen<br />
ausgegrenzt werden, die<br />
WfbM, ohne ein Umdenken in den<br />
Köpfen und institutionelles Umdenken,<br />
von sich aus Übergangsquoten<br />
und Teilhabeleistung auf dem allgemeinem<br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt verbessern?<br />
Wir haben eine weitere Herausforderung<br />
durch die UN Konvention<br />
(Artikel 27), die demnächst von der<br />
Bundesregierung ratifiziert wird,<br />
eine neue Herausforderung, sich<br />
stärker an inklusiven Modelle der<br />
Beschäftigung und Teilhabe von<br />
Menschen auf dem allgemeinen<br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt zu orientieren.<br />
Meine zweite These lautet:<br />
Eine räumliche und institutionelle<br />
Entflechtung des Unterstützungsbedarfes<br />
von der Werkstatt ist erforderlich,<br />
aber schwierig.<br />
Die Hamburger <strong>Arbeit</strong>sassistenz<br />
wurde 1992 von der Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Eltern <strong>für</strong> Integration<br />
gegründet. Diese hat sich zunächst<br />
mit der Integration in den Schulen<br />
beschäftigt. Dann, zehn Jahre später,<br />
kam fast natürlich die Fragestellung:<br />
Was kommt nach der Schule?<br />
Ein Anschluss von Förderung nach<br />
der Schule stand oder steht aus-<br />
Dokumentation des Fachtags<br />
schließlich im institutionellen Rahmen<br />
der WfbM zur Verfügung.<br />
Wir haben mittlerweile, entstanden<br />
1992 aus einem Modellprojekt, 55<br />
Mitarbeiterinnen bei uns, so genannte<br />
<strong>Arbeit</strong>sassistentinnen. Wir<br />
unterstützen zurzeit 150 Personen<br />
mit Lernschwierigkeiten oder geistiger<br />
Behinderung an sozialversicherungspflichtigen<br />
<strong>Arbeit</strong>splätzen.<br />
Mittlerweile haben wir ungefähr 800<br />
Personen aus diesem Personenkreis<br />
in sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse<br />
gebracht.<br />
Wir haben einen Bewerberpool von<br />
ca. 130 Personen, die noch eine Perspektive<br />
suchen und wir führen im<br />
Status der WfbM mit ungefähr 90<br />
Personen betriebliche Orientierungs-<br />
und Qualifizierungsmaßnahmen<br />
durch.<br />
Diese Orientierungs- und Qualifizierungsmaßnahmen<br />
im Werkstattstatus<br />
möchte ich Ihnen erklären. Diese<br />
Maßnahmen führen uns auf die eingangs<br />
gestellte Frage zurück, wie<br />
wir es im „Hamburger Modell“ machen,<br />
um eine räumliche oder institutionelle<br />
Bindung an die WfbM zu<br />
lockern. Denn diese räumliche und<br />
institutionelle Entflechtung des Unterstützungsbedarfs<br />
von der WfbM –<br />
aber durchaus auch in sehr kooperativer<br />
Zusammenarbeit mit der WfbM<br />
- ist sicherlich im Augenblick noch<br />
schwierig, aber wegweisend.<br />
Wir haben 1995 begonnen, die erste<br />
Phase, den Berufsbildungsbereich,<br />
im Rahmen eines Modellprojektes<br />
zum Übergang von der Schule in<br />
den Beruf etwas von der WfbM zu<br />
entflechten. Entflechten meint hier:<br />
Wir haben ein Konzept entwickelt,<br />
um bei SchulabgängerInnen - nach<br />
Empfehlung der Berufsberatung <strong>für</strong><br />
den Berufsbildungsbereich einer<br />
WfbM - nicht in dem Raum der WfbM,<br />
sondern in Betrieben des allgemei-