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Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München

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am <strong>Arbeit</strong>sleben zu verbessern, und<br />

dann formuliert ein Bundesarbeitsministerium<br />

– hier der parlamentarische<br />

Staatssekretär Thönnes – wieder<br />

eine Sortierung von Menschen mit<br />

Behinderung. Denjenigen, die aufgrund<br />

Art und Schwere der Behinderung<br />

„werkstattbedürftig“ sind,<br />

möchte er die Institution und den<br />

Raum der WfbM vorschreiben. Dies<br />

führt zu folgender Absurdität: Menschen<br />

mit Behinderung können entsprechende<br />

berufliche Teilhabeleistungen<br />

zwar im Persönlichen Budget<br />

einkaufen, diese aber nur bei<br />

bzw. von der WfbM.<br />

Wir haben eine breite Diskussion<br />

über unser Schulsystem in Deutschland<br />

– wir müssen feststellen, dass<br />

Deutschland im internationalen Vergleich<br />

zu den Spitzenreitern einer<br />

Ausgliederung in Sondersysteme<br />

gehört. Die Herausforderungen<br />

durch die UN-Konvention sind im<br />

Bereich der Schule zunehmend diskutiert.<br />

Die UN-Konvention ist verbindlich,<br />

Prüfungen sind vorgesehen<br />

ebenso wie die Möglichkeit der<br />

Sanktionierung.<br />

Es ist erschreckend, wie fest verankert<br />

bei uns die Vorstellung ist, dass<br />

diese Verortung von Menschen auf<br />

spezielle Räume und Institutionen<br />

rechtens, selbstverständlich und vertretbar<br />

sei. Das betrifft den Bereich<br />

der Schule wie auch den Bereich des<br />

<strong>Arbeit</strong>slebens. Herr Thönnes macht<br />

sich mit solchen Äußerungen sicherlich<br />

zu einem Favoriten <strong>für</strong> eine<br />

Sanktionierung.<br />

Es bedarf der Weiterentwicklung einer<br />

Praxis in den Regionen. Individuelle<br />

Förderung und individuelle<br />

Berufswege erfordern Engagement<br />

und Kreativität. Ich hoffe, dass ich<br />

Ihnen entsprechende Möglichkeiten<br />

der Nutzung der bestehenden gesetzlichen<br />

Rahmenbedingungen auf-<br />

zeigen konnte, die sie hoffentlich als<br />

Praxistipps verwenden können. Die<br />

ersten Fälle sind immer schwerer als<br />

die nachfolgenden! Ich denke, dass<br />

zum Beispiel Frau Genthe, die wir<br />

vorher gehört haben, jemand wäre,<br />

der so eine Teilhabe am <strong>Arbeit</strong>sleben<br />

ermöglicht werden könnte, die ihren<br />

Interessen und Fähigkeiten entspricht.<br />

Und wenn solche Praxis erst einmal<br />

funktioniert, wird auch ein Herr<br />

Thönnes Frau Genthe nicht vorschreiben<br />

können und wollen, dass sie<br />

ihre Leistungen nur in und über die<br />

WfbM zu beziehen hat. Da bin ich<br />

sehr optimistisch.<br />

Vielen Dank <strong>für</strong> Ihre Aufmerksamkeit!<br />

Projektvorstellung Hamburger <strong>Arbeit</strong>sassistenz 31

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