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Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München

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Pausengespräch<br />

54<br />

sehr schwer gemacht. Meines Wissens<br />

müssen wir, wenn wir in der<br />

Pflegestufe 2 sind, 60% unseres Einkommens<br />

<strong>für</strong> die <strong>Arbeit</strong>sassistenz<br />

selber bezahlen. Das hat überhaupt<br />

nichts mit Gleichstellung oder einer<br />

gleichen Wertigkeit von einem Menschen<br />

mit oder ohne Behinderung<br />

zu tun, weil diese persönliche Assis-<br />

tenz eben nicht einkommens- und<br />

vermögensunabhängig ist. Wir können<br />

aber den Bedarf an Assistenz<br />

nicht abstellen. Der bleibt ein Leben<br />

lang bestehen. Wir haben es uns<br />

nicht selber ausgesucht und insofern<br />

finde ich es unhaltbar, dass uns<br />

deswegen immer wieder Steine in<br />

den Weg gelegt werden.<br />

Elke Elzer<br />

Mein Name ist Elzer, ich bin Behindertenbeauftragte<br />

im Bezirksausschuss<br />

1. Zu Herrn Müller möchte<br />

ich sagen, es gibt etwas, wo die<br />

Stadt wirklich etwas tun kann, und<br />

das ist bei den städtischen Berufsschulen.<br />

Wir haben ja vorhin bei<br />

dem Vortrag mit der kombinierten<br />

Ausbildung in Werkstätten und im<br />

Betrieb gehört, dass es auch in den<br />

Berufsschulen, in welche die behinderten<br />

Auszubildenden kommen,<br />

Vorbehalte gibt. Da wäre von städtischer<br />

Seite etwas zu tun.<br />

Dokumentation des Fachtags<br />

Und nur eine kleine Geschichte, wie<br />

sich das Klima verändert hat in den<br />

Jahren: Ich war früher in Goslar und<br />

habe dort einen Behindertenarbeitskreis<br />

gegründet. Wir hatten den OB-<br />

Kandidaten der SPD in der Kommunalwahl<br />

bei uns und haben ihn auf<br />

einige Dinge hingewiesen, wie die<br />

Selbstständigkeit der Behinderten<br />

deutlich verbessert werden könnte.<br />

Da haben wir den wunderbaren<br />

Ausspruch bekommen: „Aber Sie<br />

müssen doch auch an die <strong>Arbeit</strong>splätze<br />

der Betreuenden denken.“<br />

Gabi Pohl<br />

Wir Menschen mit Lernbehinderung<br />

können auf dem <strong>Arbeit</strong>smarkt nicht<br />

die gleiche Leistung bringen wie ein<br />

Nichtbehinderter. Wir bekommen<br />

teilweise Harz IV oder Grundsicherung<br />

und müssen dann jedes halbe<br />

Jahr einen Antrag ausfüllen. Auch<br />

dabei brauchen wir Unterstützung<br />

und die Fragen werden so gestellt,<br />

dass man sie überhaupt nicht versteht.<br />

Kann man bei Menschen mit<br />

Behinderung nicht eine andere Lösung<br />

finden, dass man nicht <strong>alle</strong><br />

Daumen lang einen solchen Antrag<br />

ausfüllen muss? Denn wir haben<br />

uns unsere Behinderung und unsere<br />

Armut nicht ausgesucht, wir hätten<br />

es auch lieber anders.<br />

Max Roth<br />

Ich vertrete eine Integrationsfirma<br />

und habe vorhin auch die Einwände<br />

gehört, die Löhne im zweiten <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

seien zu niedrig. Das stimmt<br />

auch, man ist meistens noch auf ergänzende<br />

Hilfen angewiesen. Ich<br />

würde das gerne ändern, aber dazu<br />

brauchen wir ordentliche und gescheite<br />

Auftraggeber. Bei der Stadt<br />

<strong>München</strong> ist es beispielsweise äußerst<br />

schwierig, im Dienstleistungsgewerbe<br />

Gebäudereinigung an<br />

entsprechende Aufträge zu kommen.<br />

Wenn man bei den Ausschrei-

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