Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München
Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München
Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
ken der verschiedenen Institutionen<br />
und Organisationen sein können,<br />
um zu überzeugen, dass es viele Bereiche<br />
gibt, in denen auch behinderte<br />
oder eingeschränkt arbeitsfähige<br />
Menschen tätig sein können. Es<br />
wird mit Sicherheit auch noch Felder<br />
geben, wo wir bei der Stadt schauen<br />
können, wo das eine oder andere<br />
möglich ist. Wie Sie wissen, haben<br />
wir <strong>für</strong> die städtischen Beschäftigten<br />
eine Integrationsvereinbarung, darüber<br />
hinaus bin ich im Moment eher<br />
etwas zurückhaltend.<br />
Oswald Utz<br />
Herr Hirsch, die FDP ist ja auch da<strong>für</strong><br />
bekannt, Vertreterin des Mittelstands,<br />
also derjenigen Leute zu sein, die etwas<br />
mehr Geld haben, und ist vielleicht<br />
auch näher an Betrieben dran.<br />
Können Sie sich denn vorstellen als<br />
Mitglied der FDP an <strong>Arbeit</strong>geber heranzutreten,<br />
an Verbände heranzutreten,<br />
damit diese neue Möglichkeiten<br />
wahrnehmen und neue Wagnisse<br />
eingehen?<br />
Berndt Hirsch, Bezirksausschuss<br />
Bogenhausen, FDP<br />
Das kann ich mir durchaus vorstellen.<br />
Ich möchte zunächst mal sagen,<br />
wenn ich gewusst hätte, dass die<br />
Präsentation hier draußen so aussieht,<br />
dass ausschließlich oder so<br />
gut wie ausschließlich nur der zweite<br />
<strong>Arbeit</strong>smarkt an den Infoständen<br />
vertreten ist, dann hätte ich da<strong>für</strong><br />
gesorgt, dass das nicht so ist. Aber<br />
das war mir gar nicht bekannt, ich<br />
war ja in der Organisation auch<br />
nicht eingeschaltet.<br />
Es ist in der Tat so, ich bin Vorstandsmitglied<br />
des Bundes der Selbständigen,<br />
der <strong>alle</strong>ine hier in <strong>München</strong><br />
1.200 Unternehmen vertritt. Diese<br />
Unternehmen sind mittelständische<br />
Unternehmen und haben im Durchschnitt<br />
18 Beschäftigte. Herr Hellmann<br />
hat den Paradigmenwechsel<br />
erwähnt, und in der Tat, es ist zu beobachten,<br />
dass man Behinderten<br />
heute anders gegenübertritt als<br />
noch vor 15 Jahren beispielsweise.<br />
Sie sind willkommen, wenn sie einen<br />
vernünftigen Beitrag leisten<br />
können. Denn es ist durchaus so,<br />
dass Behinderte teilhaben wollen<br />
am <strong>Arbeit</strong>sleben und sie auch froh<br />
sind, wenn sie teilhaben können,<br />
gerade weil sie behindert sind.<br />
Wichtig ist, dass man auch zu den<br />
mittleren und kleinen Mittelständlern,<br />
da, wo heute in Deutschland<br />
die <strong>Arbeit</strong>splätze bestehen und auch<br />
weiter geschaffen werden – nicht bei<br />
den großen Unternehmen –, in Kontakt<br />
tritt und ihnen auch unter Umständen<br />
Ängste und Vorbehalte<br />
nimmt.<br />
Ich würde mir <strong>alle</strong>rdings auch wünschen,<br />
dass man über das Schwerbehindertengesetz<br />
noch mal nachdenkt.<br />
Auf der einen Seite ist es<br />
ganz klar, dass ein zusätzlicher<br />
Schutz vorhanden sein muss. Aber<br />
vielleicht wäre es möglich, die Probezeit<br />
zu verlängern, ich denke, ein<br />
halbes Jahr oder dreiviertel Jahr,<br />
damit auf diese Weise die Mittelständler<br />
eher Mut schöpfen können.<br />
Denn eines muss man sich natürlich<br />
klar machen: In einem kleinen Betrieb<br />
ist ein längerer Ausfall eines<br />
Mitarbeiters, ob er jetzt behindert<br />
ist oder nicht, immer ein Problem.<br />
Podiumsdiskussion 45