27.02.2013 Aufrufe

Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München

Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München

Arbeit für alle! - Behindertenbeirat München

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wenn eine junge Frau oder ein junger<br />

Mann zu einem BBW kommt,<br />

wird erst einmal in einem Diagnoseverfahren<br />

festgestellt, wo seine Eignungen,<br />

seine Neigungen und seine<br />

Fähigkeiten liegen. Dieser Diagnostik<br />

schließt sich die individuelle Förder-<br />

und Integrationsplanung an,<br />

d. h. Themen wie Qualifizierungsbedarf<br />

und Ausbildungsberuf werden<br />

bestimmt. Bei Personen, die in ihrer<br />

Berufswahl unentschlossen sind,<br />

gibt es die Möglichkeit der Berufsvorbereitung.<br />

Hier können dann im<br />

Berufsbildungswerk die verschiedenen<br />

Berufsfelder getestet werden,<br />

um letztendlich den Ausbildungsberuf<br />

zu bestimmen. Dem schließt sich<br />

die Ausbildung an. Dabei wird großer<br />

Wert darauf gelegt, dass die<br />

Ausbildung an die Behinderung angepasst<br />

ist. So ist stets das Ziel,<br />

dass der Auszubildende mit seiner<br />

Behinderung den zu erlernenden<br />

Beruf auch <strong>für</strong> mehrere Jahre ausüben<br />

kann und dass eine behindertengerechte<br />

Ausstattung zur Verfügung<br />

steht. Natürlich ist aber ebenfalls<br />

eine entsprechende behindertengerechte<br />

Ausbildungsmethodik<br />

wichtig, damit das nötige Fachwissen<br />

dem Auszubildenden auch vermittelt<br />

werden kann. Aspekte, wie<br />

eine praxis- und realitätsnahe Wissensvermittlung<br />

sowie Auszubildende<br />

in Produktionsaufträge und<br />

-abläufe einzubinden, spielen an<br />

dieser Stelle eine wichtige Rolle.<br />

Daneben setzen sich Berufsbildungswerke<br />

da<strong>für</strong> ein, dass die Regelungen<br />

der Ausbildung den Menschen<br />

mit Behinderung angepasst<br />

werden. Das kann ein speziell entwickelter<br />

Ausbildungsberuf sein,<br />

das kann ein Ausbildungsplan sein,<br />

der an die Behinderung angepasst<br />

ist, das kann Nachteilsausgleich bei<br />

der Prüfung sein.<br />

Jedes Berufsbildungswerk kooperiert<br />

mit einer Förderberufsschule,<br />

stellt Wohnplätze <strong>für</strong> die Auszubildenden<br />

zur Verfügung, die eben<br />

nicht im Pendelbereich beheimatet<br />

sind und bietet begleitende Maßnahmen<br />

an. Begleitende Maßnahmen<br />

sind im Beispiel ICP <strong>München</strong><br />

vor <strong>alle</strong>m therapeutische und medizinische<br />

Maßnahmen wie Sprachtherapie,<br />

Ergotherapie, Physiotherapie,<br />

aber auch sozialpädagogische<br />

und psychologische Maßnahmen.<br />

Diese begleitenden Maßnahmen<br />

unterstützen das Ziel, den jungen<br />

Menschen fit <strong>für</strong> den ersten <strong>Arbeit</strong>smarkt<br />

zu machen, ihn besser in<br />

die <strong>Arbeit</strong>swelt zu integrieren und zu<br />

einer Vermittlung in ein späteres<br />

festes <strong>Arbeit</strong>sverhältnis zu verhelfen.<br />

Das BBW im ICP <strong>München</strong> lässt sich<br />

an seinen Leistungen messen. Das<br />

BBW erhebt jährlich die Zahl der Abbrecher,<br />

die Erfolgsquote und die Integrationsquote.<br />

So liegt die Abbrecherquote<br />

im Schnitt von vier Jahren<br />

bei etwa 2%. Ein Großteil der<br />

Abbrüche erfolgt gesundheitsbedingt.<br />

Ca. 90% unserer Auszubildenden<br />

bestehen im ersten Anlauf ihre<br />

Abschlussprüfung und die Integrationsquote<br />

beträgt ca. 60%.<br />

Dabei kann eine frühzeitige Kooperation<br />

mit der Wirtschaft nur von<br />

Vorteil sein, setzt aber voraus, dass<br />

die Jugendlichen auf den Einsatz in<br />

der Praxis vorbereitet sind und während<br />

des Praxisanteils auch betreut<br />

werden. Und genau hier setzt das<br />

Modell der verzahnten Ausbildung,<br />

somit das Modell VAmB – Verzahnte<br />

Ausbildung mit Berufsbildungswerken,<br />

an, bei dem ein Berufsbildungswerk,<br />

ein Praxisbetrieb und die Berufsschule<br />

fest miteinander kooperieren<br />

und zum Gelingen der Integration<br />

des behinderten Menschen<br />

beitragen.<br />

Projektvorstellung Verzahnte Ausbildung 33

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!